Bezaubernde Zeiten - Reisemagazin von Enchanting Travels 2017 | Page 53

Kenia Kenia produziert derzeit mehr Tee als China und Indien! Schwarzer Tee wurde als erstes in Limuru im frühen 20. Jahrhundert gepflanzt und dank Brooke Bonds kommerziell genutzt. Das fruchtbare Hochland bietet mit vulkanischen Böden, viel Sonnenschein und Regen ideale Voraussetzungen für den Teeanbau. Der Tee wird hauptsächlich im wunderschönen Rift Valley sowie in der Nachbarregion Kericho angebaut. Der Großteil der kenianischen Teeproduzenten hat sich auf die Herstellung von Schwarztee spezialisiert, es gibt aber inzwischen auch immer mehr Grünen Tee, weißen Matcha und sogar Lila Tee. WUSSTEN SIE? Die Privatplantagen verkaufen ihren Tee exportbereit in einem Auktionshaus in Mombasa, in dem die zweitgrößte Tee- Auktion weltweit stattfindet. Unsere Empfehlung: Unternehmen Sie einen Tagesausflug zu einer der älte sten Teeplantagen in Kiambu am Stadtrand Nairobis – inklusive gemütlichem Mittagessen im Bauernhaus. Südafrika Wer hätte gedacht, dass Südafrika über eine richtige Teekultur verfügt? Rooibos (Afrikaans „roter Busch“) ist eine ginsterähnliche rote Heilpflanze ohne Koffein mit süßem Geschmack und einem blumigen Aroma. Sein Anteil an Antioxidantien liegt um 50 Prozent höher als der von grünen Teesorten. Zudem enthält er viele Mineralien. Im späten 18. Jahrhundert errang er große Beliebtheit, nachdem ein schwedischer Naturforscher die Bewohner eines Berggebiets am westlichen Kap dabei beobachtete, wie diese sich aus dem wilden Gewächs einen Aufguss machten. Am östlichen Kap wächst hingegen der Honigbuschtee, ein naher Verwandter des Rooibostees, dessen Blüten nach süßem Honig duften. Sein Geschmack ähnelt dem des Rooibos, wenngleich er noch etwas süßer und vollmundiger ist. Ihm wird eine heilende Wirkung bei Husten nachgesagt. WUSSTEN SIE? Sowohl Rooibos als auch Honigbusch können Sie etwas länger ziehen lassen, da sie tanninarm sind. Argentinien Die Argentinier genießen einen recht ungewöhnlichen Tee, der seit Jahrhunderten fest in ihrer Kultur verwurzelt ist. Yerba Mate ist ein koffeinhaltiges Kräutergetränk, das ursprünglich von den indigenen Völkern Guarani und Tupi getrunken wurde, die es als göttliches Geschenk für die Freundschaft ansahen. Als die Jesuiten Mitte des 17. Jahrhunderts nach Argentinien kamen, versuchten sie zunächst, Mate zu verbieten. Sie nahmen an, dass es abhängig macht, und hielten es deshalb für gefährlich. Doch später wurde die Pflanzenart von jenen Siedlern domestiziert und entwickelte sich zunehmend zu einem integralen Bestandteil der Wirtschaft. Die Herstellung von Mate gleicht einer Kunst, bei welcher die Menge an Yerba unbedingt ganz präzise abgemessen werden muss. Der Geschmack ist absolut einzigartig – kräftig, aber auch ein wenig sauer. WUSSTEN SIE? Mate ist reich an Vitaminen und Antioxidantien. Es stimuliert das Gehirn, das Herz und die Muskeln und beeinträchtigt selten den Schlaf. Unsere Empfehlung: Statten Sie dem Museum, das sich mit der spannenden Geschichte von Yerba Mate befasst, einen Besuch ab. Es befindet sich in Tigre bei Buenos Aires. Unsere Empfehlung: Kaufen Sie sich eine Flasche selbstgebrauten Rooibos Gin. Mit etwas Tonic ist das eine wohltuende Erfrischung im Sommer und zudem ideal für Ihren südafrikanischen Sundowner! 53