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A S O ! Oktober 2015
Hochzoll und seine Brücke
Teil 4*
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Wiebekings schöne Brücke
Ab 1806 wissen wir über jeden Brückenbau genau Bescheid. Nach der Eingliederung Augsburgs nach Bayern bekam der
Generaldirektor des Königlichen Wasser-,
Straßen- und Brückenbauamts Geheimrat
Ritter Friedrich von Wiebeking den Auftrag eine neue, dem Königreich angemessene Friedberger Lechbrücke zu planen.
Wiebeking genoss einen hervorragenden
Ruf als Brückenbauer und baute zahlreiche Brücken in ganz Bayern. Auch bei uns
entstand ein ausgesprochen eleganter
Brückenbau mit nur zwei Stützen. Mehrere
schöne Darstellungen gibt es von ihm. Mit
seinen drei Bögen war er noch aus Holz gefertigt, macht aber auf den Bildern durch
seine Verschalung den Eindruck, als sei er
gemauert.
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Nach der Eröffnung der Brücke konnte
man am 12. Mai 1808 in der “Augsburger
Ordinari Postzeitung“ lesen:
„Gestern Nachmittag ist der Spechtische,
nach München bestimmte Frachtwagen
sehr schwer beladen und mit 18 Schimmeln bespannt zum ersten Mal im Trab
unter dem Donner der Pöller und im Angesicht einer großen Menge Zuschauer über
die neu erbaute hölzerne Lechbrücke zwischen Augsburg und Friedberg gefahren.“
1 Die Wiebekingsche Brücke
(Staats- und Stadtbibliothek Augsburg)
2 Bau der Wiebekingschen Brücke
(Staats- und Stadtbibliothek Augsburg)
3 Die Brücke von 1834
(Staats- und Stadtbibliothek Augsburg)
(Von Hochzoll war noch nicht die Rede. Die
ersten Häuser standen gerade.)
„Der Geheime Rat von Wiebeking hat dazu
die Erlaubnis ertheilt. Dies ist wohl ohne
Zweifel der sicherste Beweis von der Festigkeit der Bauart, da man dieses nicht einmal anfänglich bei den von Stein erbauten
Brücken zulässt, bei den vorher erbauten
Brücken aber niemals, wie die daran stehende Warnungstafel, dass man sacht über
die Brücke fahren müsste, beweisen.“
Leider war die hoch gelobte Brücke doch
nicht so stabil. Sie hielt nur 25 Jahre. Damit
hatten unsere Vorfahren aber noch Glück;
die in