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A S O ! Mai 2015
Hochzoll und seine Brücke
Kennen Sie diese Tafel?
Sie wurde zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2013 am ehemaligen Standort der bayerischen Zollstation an der
Grüntenstraße aufgestellt und gibt Erläuterungen zu diesem für Hochzolls
Geschichte bedeutsamen Ort.
Nun soll der Stadtteil eine weitere
Geschichtsstele bekommen, die die Rolle
der Lechbrücke in der Hochzoller und bayerischen
Historie beleuchtet. Seit Monaten sind Dr. Michael
Friedrichs und Alfred Hausmann dabei, geeignete
Bilder und Dokumente in Archiven und Sammlungen aufzustöbern und die Vergangenheit des Lechübergangs ans Licht zu bringen. Ulrich Styra hat
wieder die künstlerische Gestaltung übernommen.
Die Enthüllung soll am 8. Mai vollzogen werden,
dem Jahrestag des Kriegsendes, bei dem sich wenige Tage vorher die Situation an der Brücke zuspitzte.
(ASO! berichtete im April.)
Diese Stele steht am Ort des ehemaligen Hochzoll-Schlösschens
in der Grüntenstraße.
In gleicher Art wird die Stele an der
Hochzoller Lechbrücke gestaltet.
Fotos: Michael Friedrichs
Die ältere Geschichte der Brückenbauten möchte
ich kurz zusammenfassen:
Dass 1803 in der Friedberger Au eine Siedlung auf
geschenkten Grundstücken entstand, hat auch damit zu tun, dass es hier die wichtige Straße Augsburg
– Friedberg und die Brücke über den Lech gab. Diese
ist eintausend, vielleicht sogar fast zweitausend Jahre älter als Hochzoll. Schon die Römer kamen hier
1808 die elegante Brücke von Carl
Friedrich Wiebeking (schon 1805
war der Brückenkopf auf Befehl
Napoleons durch eine mächtige
Bastion befestigt worden)
1834 die Brücke von Friedrich
Beyschlag mit fünf Jochen
(beide Brücken waren noch ganz
oder teilweise aus Holz gebaut),
1891 eine Bogenbrücke aus Stahl
1928 eine kühne Stahlbetonbrücke
und
1996 die heutige vierspurige Hohlkastenbrücke.
über den
Lech. Um das Jahr 1000 wird die
Brücke dokumentiert und das Kloster St. Ulrich und
Afra als Eigentümer genannt. Diesem oblag es, sie
zu erhalten, was durch häufige Schäden an den einfachen Holzbrücken durch Wasser und Kriege ständige Kosten verursachte. Das Reichsstift erhob dafür
einen Brück