+3 Magazin Oktober 2019 | Page 13

+2 Johanna Knüppel, Referentin Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Pflege für Pflegende Es gibt sie – junge Leute, die einen Pflegeberuf wählen. Mehr als 50.000 sind es derzeit, die eine Ausbildung in der Gesundheits- und (Kinder-)Kran- kenpflege bzw. Altenpflege an deut- schen Pflegeschulen antreten. Hinzu- kommt die steigende Zahl derer, die ein grundständiges Pflegestudium ab- solvieren. Wäre es in den vergangenen Jahren gelungen, sie erfolgreich durch ihre Ausbildung zu begleiten und zu motivieren und im Anschluss daran auch in den Beruf zu bringen, hätten wir keinen Pflegefachpersonalmangel. Wir könnten die bald ausscheiden- de Babyboomer-Generation ersetzen und hätten auch Kapazitäten, um den steigenden Bedarf an professioneller Pflege zu bedienen. Die Realität sieht anders aus. Tausende Stellen sind unbesetzt, die Lücke wird von Tag zu Tag größer. Viele mit großer Begeis- terung und vielen Zukunftshoffnun- gen gestartete Auszubildende brechen vorzeitig ab, andere entscheiden sich später für eine andere Tätigkeit. Denn was sie in den Praxiseinsätzen erle- ben, weckt Zweifel, einen guten Be- ruf gewählt zu haben. Statt geplanter, begleiteter praktischer Ausbildung zügiges Funktionieren-Müssen nach kurzer Einweisung, Zeitdruck, Über- stunden, Einspringen aus dem Frei, Überforderung – der Alltag der Ler- nenden ist ähnlich frustrierend wie der derjenigen, die sie anleiten sollen und dafür keine Zeit haben. Wer sich den eigenen Auszubildenden nicht glaubhaft als guter Arbeitgeber prä- sentiert, wird morgen keine Pflege- fachkräfte mehr haben. Wolfgang Loggen, Leser Kompass im Kopf Die gesuchten Fachkräfte wohnen in unserer Nachbarschaft. Überall wächst aber gerade auch die Unsi- cherheit der jungen Leute, in welche Richtung sie sich beruflich orientieren sollen. Schulleitungen sehen zu oft in diesem Feld nicht ihre Aufgabe, die Politik versucht mit teils wenig effi- zienten Maßnahmen gegenzusteuern und die Arbeitsagenturen bleiben in der Berufsberatung oft wenig konkret. Vielen jungen Leuten fehlt bei ihrer Suche ein unvoreingenommenes Ge- spräch – unabhängig von Begabung, Aussehen, Herkunft und Lebensein- 13 Nathalie von Siemens, Co-Sprecherin Nationales MINT Forum und Geschäftsführende Vorständin Siemens Stiftung Wandel braucht MINT-Bildung Wenn man sich ansieht, was gerade auf der Welt passiert, wird deutlich, dass MINT-Bildung eine Grundlage zur Gestaltung des 21. Jahrhunderts stellung. Ihnen mangelt es oft an Be- gegnungen mit Menschen, die der Überzeugung sind, dass jeder junge Mensch, auch unter dem Abiturni- veau, etwas kann, das aus oft uner- kannten Fähigkeiten resultiert. Dieses Bewusstsein in die eigenen Stärken und Interessen muss geschärft und das Vertrauen in sie gestärkt werden. Dabei sollten nicht die Interessen des Arbeitsmarktes entscheiden. Allein das Interesse für diesen oder jenen Beruf zählt. Wichtig bleibt: Früh mit der Informationssuche zu starten. Ein Praktikum in einem Bereich zu ma- chen, der wirklich interessiert. Hören, was läuft in den umliegenden Hoch- schulen, Industrie- und Handwerks- kammern, in den Betrieben oder im Öffentlichen Dienst. ist. Sie vermittelt die Kernkompe- tenz, um die technologischen Ent- wicklungen voranzutreiben, mit denen Hunger, Armut und Klima- wandel wirksam bekämpft werden können. Deshalb hat der Fachkräf- temangel nicht nur eine wirtschaft- liche Dimension, sondern auch öko- logische und soziale Relevanz für die Zukunft unserer Gesellschaft. Verstärkt wird diese Dynamik durch den Paradigmenwechsel der Digita- lisierung. Durch ihn verändern sich die Grundlagen der Wertschöpfung, kulturelle Normen, die Grundlagen unseres Zusammenlebens und damit auch die Kompetenzen, die benötigt werden, um diese veränderte Welt mitzugestalten. Genau hier liegt die Jahrhundertaufgabe für unser Schul- system. Es sind pädagogische Kon- zepte zu entwickeln, die der nächs- ten Generation nicht nur Wissen, sondern auch Lösungsorientierung, abweichendes Denken, Kreativität und soziale Kompetenzen vermit- teln. Schule beginnt, sich in diese Richtung zu öffnen, aber sie wird den Wandel nicht alleine bewältigen kön- nen. Mit dem Digitalpakt und dem MINT-Aktionsplan sind Bund und Länder auf dem richtigen Weg. Das Nationale MINT Forum setzt sich dabei für eine enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Bildungs- anbietern und der Wirtschaft entlang der gesamten Bildungskette ein – nur dann kann ein nachhaltiger Wandel gelingen. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE „DATA OVER GUT“: Warum analytisches Denken auch im Personalwesen gefragt ist Als stark wachsendes Tech-Startup, das ein Betriebssystem für Personal- abteilungen kleiner und mittelständi- scher Unternehmen entwickelt, sind wir ständig auf der Suche nach geeigneten Fachkräften. Insbesondere im Bereich Engineering suchen wir zahlreiche neue Kollegen, um unsere Software ständig weiterzuentwickeln. Genauso haben wir auch im Customer Success Team eine Vielzahl an Stellen zu besetzen. Denn je größer unsere Kundenbasis wird, desto Martina Ruiß, mehr Kollegen benötigen wir, die unse- ren Kunden von Tag eins an ein großarti- Head of Human Resources, Personio ges Kundenerlebnis bescheren. Die Herausforderungen, mit denen viele unserer Kun- den zu kämpfen haben, kennen wir selbst also nur zu gut. Bei Personio haben wir jedoch das Glück, ein Ma- nagement zu haben, das verstanden hat, wie wichtig der Beitrag der Personalabteilung zum Unterneh- menserfolg ist. So haben wir neben einem großen Re- cruiting- und HR-Management-Team sogar einen ei- genen Employer Branding Manager, was bei unserer Größe mit knapp 300 Mitarbeitern keine Selbstver- ständlichkeit ist. Und natürlich arbeiten wir mit unse- rer eigenen ganzheitlichen Software, die alle Bereiche der Personalabteilung abdeckt: vom Recruiting über die Personalverwaltung bis hin zur vorbereitenden Lohnabrechnung und der Mitarbeiterentwicklung. Die Digitalisierung vieler Prozesse ermöglicht es uns, dass wir uns in der Personalabteilung sehr stark auf die Mitarbeiter unseres Unternehmens konzentrieren können. Ausschlaggebend für effiziente Perso- nalarbeit sind für mich zudem gute Peo- ple Analytics, anhand derer wir unseren Erfolg messen und Schwachstellen in unseren Prozessen identifizieren können. So nutzen wir die Reporting-Funktionen unserer Software, um unsere Arbeit da- rauf basierend zu optimieren. Zum Bei- spiel: Wie viele Bewerber haben wir über welche Quelle erhalten? Wie viele Kandidaten haben wir zu Gesprächen eingeladen und eingestellt? Das Ergebnis: Nur ein Prozent derjenigen, die über eine reguläre Stel- lenausschreibung auf uns aufmerksam werden, stellen wir auch ein. Von Be- werbern, die uns von unseren Mitar- beitern empfohlen werden, nehmen wir hingegen 20 Prozent. Ein eindeutiges Zeichen, neue Programme ins Leben zu rufen, die Mitarbeiter motivieren, uns auf Talente aufmerksam zu machen. Neben einem Mitarbeiterempfehlungs-Bonus gibt es nun seit einiger Zeit spezielle Lunches, bei denen wir uns mit unseren Kollegen austauschen, wer aus ih- rem Freundes- und Bekanntenkreis auf welche offe- nen Stellen passen könnte. Wichtig ist es natürlich auch, Erfolge von Verände- rungen zu tracken. Gemeinsam mit meinem Team betrachten wir regelmäßig die Zahlen hinter ihrer Arbeit, um daraus Erkenntnisse abzuleiten und un- ser großes Wachstum auch in Zukunft erfolgreich zu bewerkstelligen. ›