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Sabine Riechmann, Leserin
Axel Gericke,
Stadtbauer
Zwischen den Fronten
Ich glaube, viele Menschen können
sich gar nicht vorstellen, wie schwer
die Arbeit in der Landwirtschaft auch
heute noch ist. Auf der einen Seite
steht der finanzielle Druck, den unse-
re Konsumgesellschaft und die großen
Supermärkte auf die landwirtschaft-
lichen Betriebe ausüben. Und auf der
anderen Seite ist da die Leidenschaft
und die Liebe, die sie für ihren Betrieb
und ihre Tiere haben. Dieser Spagat
würde mir wahrscheinlich das Herz
zerreißen – und natürlich die Notwen-
digkeit, die Tiere zu schlachten.
Gut integriert
Als Stadtbauer stehe ich bei der
Landschaftspflege und der Produk-
tion von Nahrungsmitteln vor an-
deren Herausforderungen als meine
Kollegen auf dem Land. Ich habe
nicht so viel wertvolle Anbaufläche
zur Verfügung und die kleine Fläche
muss gut bewirtschaftet werden, zum
Beispiel mit zusätzlicher Tierhal-
tung. Fast 90 Prozent der Bauern in
Berlin sichern sich ihr Leben durch
die Kombination von Ackerbau und
Pferdehaltung. Durch die Pferdehal-
tung findet auch eine Form der Be-
treuung von Jugendlichen statt. Die
Jugendlichen haben etwas zu tun, sie
kommen einer Verpflichtung nach
und übernehmen Verantwortung.
Als Bauer übernimmt man also auch
gesellschaftliche Mitverantwortung.
Wir Stadtbauern haben mehr Anfra-
gen von Schulen und Kindergärten
als meine Kollegen auf dem Land
und ich öffne meinen Hof gerne. Was
für mich eine wirkliche Herausfor-
derung ist, sind die Menschen, die
zum Spazierengehen und mit ihren
Hunden auf die Äcker gehen und oft
auch aus Unwissenheit über das Feld
spazieren und alles niedertrampeln.
In der Stadt sind das ja nicht nur
ein paar wenige, sondern ganz viele,
jeden Tag. Die Leute betreten den
Acker, als wäre es ihrer. Da habe ich
wirklich manchmal den Eindruck,
dass unsere Arbeit mit Füßen getre-
ten wird und noch viel Aufklärungs-
arbeit nötig ist. Trotz allem habe ich
großen Spaß an meiner Arbeit und
liebe meinen Beruf. Wer sich dafür
entscheidet, Landwirt zu sein, macht
das mit Leib und Seele.
Ihr Name,
Leser
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Dr. Clemens Dirscherl,
Beauftragter für
Tierwohl und
Nachhaltigkeit,
Kaufland
Nachhaltigkeit ist
die Zukunft
Kaufland betrachtet es als gemein-
same Aufgabe, Lebensmittel verant-
wortungsbewusst zu erzeugen. Ein
Beispiel dafür sind die „Wertschätze“-
Erzeugnisse an den Kaufland-Fleisch-
theken. Unser Rind- und Schweine-
fleisch stammt ausschließlich von
bäuerlichen Familienbetrieben, die
ein besonderes Auge auf ihre Tiere
haben – weit über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus. Tierhaltung
ist eben auch eine Frage der inneren
Einstellung. Zum Beispiel garantie-
ren unsere Landwirte mindestens 40
Prozent mehr Platz pro Schwein als
in konventioneller Mast. Auch der
Zugang zu Frischluft und Stroh als
Beschäftigungsmaterial ist Grund-
voraussetzung für die Teilnahme an
unserem Programm. Beim Trans-
port zum Schlachthof wird zudem
auf kurze Transportwege geachtet.
Durch „Wertschätze“ möchten wir
ein Bewusstsein dafür schaffen, dass
gemeinsam mit der Landwirtschaft
eine tiergerechtere Haltung möglich
ist und unsere Kunden Fleisch mit
gutem Gewissen genießen können.
Dabei machen wir den Landwir-
ten keine Vorschriften, auf welche
Weise sie die Kriterien erreichen.
Es gibt keinen Kaufland-Stall nach
Iso-Norm. Unsere Partner behalten
ihre unternehmerische Freiheit und
erhalten für mehr Tierwohl einen
Bonus. Wir sind davon überzeugt,
dass unser Qualitätsprogramm den
veränderten Werten in der Gesell-
schaft Rechnung trägt, den Land-
wirten Planungssicherheit gibt, ihre
Akzeptanz sichert und sie somit zu-
kunftsfähig werden.
Was ist Ihre Meinung?
Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel-
leicht erscheinen Sie im nächsten Heft.
Andreas Behrens, Leser
Danke
Mehr als wir glauben. Schließlich
sind die Bauern dafür verantwort-
lich, dass wir alle mit genug zu Essen
versorgt sind.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
VIELE LANDWIRTE ARBEITEN SCHON DIGITAL
Die Digitalisierung in der Landwirt-
schaft ist auf dem Vormarsch: Viele
Landwirte nutzen bereits smarte An-
wendungen, die ihnen dabei helfen,
effizienter und nachhaltiger zu arbei-
ten. xarvio TM Digital Farming Solutions
entwickelt von Algorithmen gestützte
IT-Lösungen für den ältesten Wirt-
schaftszweig der Welt und startete
2017 mit dem Vorhaben, diesen und die
Pflanzenproduktion nachhaltig zu ver-
ändern. Stetig steigende Nutzerzahlen
sprechen dafür, dass aus einer Vision
Realität wird.
Auf den ersten Blick sind die Ver-
änderungen in der Landwirtschaft
kaum zu erkennen: Noch immer rol-
len Traktoren und Mähdrescher über
die Felder, pflügen, säen und fahren
die Ernte ein. Derweil arbeiten im
Verborgenen Algorithmen, Sensoren
und Satelliten daran, den Bestand vor
Krankheiten, Schädlingen und ande-
ren negativen Einflüssen zu schützen.
Sensortechnologie und Bilderkennung
Ein Vorreiter bei der digitalen Trans-
formation der Landwirtschaft ist
xarvio Digital Farming Solutions.
Bereits im letzten Jahr stellte das Un-
ternehmen die Anwendungen Field
Manager und Scouting vor, die beide
unterschiedliche Funktionen bieten
und dem Nutzer Entscheidungshil-
fen bei seiner täglichen Arbeit liefern.
Während der Field Manager mithil-
fe von agronomischen Modellen und
Sensortechnologie Umfang und Zeit-
punkt von Pflanzenschutzmaßnahmen
empfiehlt, identifiziert Scouting per
Bilderkennung Unkräuter, zählt und
bestimmt Insekten in der Gelbschale,
erkennt Krankheiten, analysiert Blatt-
schäden und ermittelt den Stickstoff-
gehalt der Pflanzen.
Steigende Anwenderzahlen
belegen den Erfolg
Die Nutzungszahlen zeigen, dass die
teilweise eher konservativ geltende
Landwirtschaft neuen digitalen Lö-
sungen offen gegenübersteht, erklärt
Andree-Georg Girg, Geschäftsführer
BASF Digital Farming: „Bereits 1.400
User nutzen alleine in Deutschland
den Field Manager, europaweit sind
es rund 5.000. Unsere Scouting-App
wurde in Deutschland über 40.000
Mal heruntergeladen, weltweit wollen
wir 2018 über eine Million Landwirte
als Nutzer gewinnen.“
Girg ist sich sicher, dass in Zukunft
noch mehr Landwirte auf digitale
Anwendungen zurückgreifen wer-
den: „Natürlich entwickeln wir die
xarvio-Produkte gemeinsam mit den
Nutzern anwenderfreundlich wei-
ter. Wichtig ist, dass wir nicht im
Widerspruch zur konventionellen
Landwirtschaft stehen. Vielmehr
unterstützen wir klassische Arbeits-
abläufe auf dem Feld durch digitale
Hilfsmittel und clevere Entschei-
dungshilfen. Die Erfahrung und das
Wissen des Anwenders werden dabei
weiterhin unerlässlich sein.“
Neue Funktionen, neue Länder
In den nächsten Monaten plant xarvio
Digital Farming Solutions, seine An-
wendungen um zusätzliche Funktionen
zu ergänzen und in weiteren Klimazo-
nen und Ländern anzubieten. Zuletzt
präsentierte sich das Unternehmen un-
ter anderem auf der Agritechnica Asia
in Bangkok. Auch hier, so die Vision,
sollen die Landwirte schon bald von
smarten Anwendungen aus Deutsch-
land nachhaltig profitieren.
Mehr Information: www.xarvio.com