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Hubertus Paetow,
Präsident
Deutsche Landwirtschafts-
Gesellschaft (DLG)
Nachhaltigkeit
braucht Innovation
Ernährungssicherheit, Ressourcenef-
fizienz und nachhaltige Produktions-
verfahren sind Errungenschaften,
die wir vor allem dem technischen
Fortschritt in der Landwirtschaft
zu verdanken haben. Die moderne
Landtechnik spielt als Lösung für
mehr Umweltschutz und Biodiver-
sität, aber auch bei der Bekämpfung
des Klimawandel eine zentrale Rolle.
Denn sie bietet maßgeschneiderte
und an den jeweiligen Standorten an-
gepasste Systeme, um Ressourcen ef-
fizient und nachhaltig zu nutzen. Die
Agritechnica, die Weltleitmesse der
Landtechnik, die von der DLG vom
10. bis 16. November in Hannover
veranstaltet wird, ist der internatio-
nale Marktplatz für landtechnische
Innovationen. Der hier vergebene
DLG-Neuheitenpreis zeichnet beson-
ders zukunftsweisende Entwicklun-
gen aus. So müssen nach den Prin-
zipien des integrierten Pflanzenbaus
bereits bei der Bodenbearbeitungs-
technik alle Möglichkeiten der Vor-
sorge gegen Bodendegradation, Hu-
musschwund und Schädlinge genutzt
werden. Beim Thema Kraftstoffver-
brauch stellen Neuentwicklungen
bei der Geräte-Elektrifizierung von
Traktoren einen großen Schritt in
Richtung E-Mobilität dar. Dank neu-
er Sensortechnologie in der Düngung
steigt die Dosiergenauigkeit und kli-
maschädigende Emissionen können
so deutlich gesenkt werden. Auch
intelligente Datenmanagement-Sys-
teme zur Prozessoptimierung, Qua-
litätssicherung und Rückverfolgbar-
keit gewinnen für eine nachhaltige
Landwirtschaft weiter an Bedeutung.
BLICK ZURÜCK Produktivität war die Innovation des 20. Jahrhunderts
1960
2015
Ein Landwirt ernährt in Deutschland
17 Menschen
Sylvia Pütz, Leserin
156 Menschen
Ein Landwirt produziert in Deutschland pro Hektar
Ideales Versuchsfeld
Eine richtige Innovation für die
Landwirtschaft wäre ein Brennstoff-
zellenantrieb für Landtechnik. Die
Voraussetzungen sind günstig: Die
Traktoren und selbstfahrenden Ge-
räte sind groß genug und der Platz
für die Wasserstofftanks vorhanden.
Außerdem sind die Abläufe im Be-
trieb zum großen Teil planbar, sodass
die Reichweite keine Rolle spielt. Die
meisten Landwirte sehen sich heu-
te schon als Energiewirte, da sie auf
die unterschiedlichsten Arten selber
Energie produzieren. So wäre ein
CO 2 -neutraler Betrieb machbar. Die
Agrarbrache wäre damit Vorreiter
für viele andere Wirtschaftszweige.
Weizen
Kartoffeln
Zuckerrüben
1960 3.200 kg 23.000 kg 35.700 kg
2016 8.000 kg 45.000 kg 75.200 kg
Quellen: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Bayer
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Wertschöpfung im Wandel – Netzwerk im Wachstum
Molkereikonzerne und Milchviehhalter ringen um
Emissionen und optimieren CO2-Fußabdrücke. Dis-
counter und Medien bringen fleischlose Burger in
aller Munde. Konsumenten fragen sich, was ihr Ein-
kaufsverhalten mit der Erderwärmung und Wald-
bränden am Amazonas zu tun haben könnte.
SO AGIEREN UNTERNEHMEN, START-UPS
UND LANDWIRTE
Nachhaltigkeitsthemen gewinnen in Zeiten von Ar-
tensterben, Klimawandel und Fridays for Future auch
in der Agrar- und Ernährungsbranche an Bedeutung.
Der Wettlauf um nachhaltigere Pro-
dukte und Geschäftsmodelle
hat begonnen. Das hat hand-
feste Folgen. Etablierte Fleischproduzenten wie Rü-
genwalder Mühle und Wiesenhof oder die Molkerei
Hochland durchleuchten ihre Produktionsprozesse,
schichten Portfolios um und investieren in nachhal-
tigere Abläufe.
Auch immer mehr Landwirte und Agrar-Start-ups
stellen altbewährte Erfolgsrezepte infrage, züchten
mitten in Westfalen Ibérico-Schweine, vermarkten
die Bruderhähne der Legelinien, verwerten Ag-
rarreste zu Verpackungen oder sparen mit Tele-
metriedaten und Sensoren auf dem Acker und im
Stall Ressourcen und Geld.
WELCHE INNOVATIONEN VERÄNDERN DIE
LANDWIRTSCHAFT?
So zeigen sich die großen Innovationsstränge der
Land- und Ernährungswirtschaft:
• Geschlossene Wertstoffkreisläufe auf den Betrieben
• Gesteigerte Effizienz durch digitale Hilfsmittel
• Zahlreiche Fleischalternativen aus pflanz-
lichen oder sogar im Labor gezogenen
Proteinen
• Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln
vom Feld bis auf den Teller
DAS F3-NETZWERK WÄCHST
Doch ein grüner Anstrich allein ist
noch kein Geschäftsmodell. Wer es
aber ehrlich meint mit den Lösun-
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werk, das Menschen zu-
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schaft modern weiter denken und
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gen, die er anbietet, kann durchaus zuversichtlich
auf die Herausforderungen unserer Zeit blicken. Ge-
nau diese geht f3 mit seinem Netzwerk aus allen Ak-
teuren entlang der Lebensmittelwertschöpfungs-
kette an. Bereits 60 Gesuche von Gründerinnen und
Gründern, landwirtschaftlichen Praktikern und
Unternehmen finden sich auf f3.de/netzwerk. Dort
finden Start-ups engagierte Landwirte, die Test-
flächen zur Verfügung stellen oder sich für Insek-
tenzucht interessieren. Dort finden Landwirte aber
auch Know-how für digitale Probleme und mehr.
Das Netzwerk wächst. Übrigens auch ganz analog
auf der Agritechnica 2019.
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