+3
Lothar Henze, Leser
Die große Freiheit
Vor einigen Jahren haben meine Frau
und ich die Kreuzschifffahrt für uns
entdeckt und lieben es seither, tage-
lang scheinbar ziellos in die Ferne
zu treiben. Die Reise mit dem Schiff
entspricht unserem Bedürfnis, nichts
großartig organisieren zu müssen. Nur
dem Animationsprogramm, worin für
den typischen Kreuzfahrer der beson-
dere Reiz zu liegen scheint, gehen wir
aus dem Weg. Dafür verbringen wir
unseren Urlaub nicht auf hoher See.
Es ist nicht die Gesellschaft der Frem-
den, auf die wir wertlegen, dement-
H. Jürgen Kagelmann,
Tourismuswissenschaftler
und Autor
Ich reise, also bin ich
Jedenfalls kein Fernweh. Dieser Be-
griff assoziiert eine womöglich un-
stillbare Sehnsucht nach der Ferne,
einen schon fast krankhaften Ge-
mütszustand oder eine dem Treiben
der Zugvögel ähnliche Regelmäßig-
keit des Reisens, in jedem Fall ein
Reisen-Müssen. Das ist Unsinn. Das
17
Aaron Hubig,
Leser
sprechend haben wir uns auf kleineren
Schiffen immer wohler gefühlt. Ich
genieße vor allem die gesunde Mee-
resluft, die kalten Böen, die unablässig
über die Außendecks blasen, und den
endlosen Ausblick. Meine Frau hinge-
gen frönt lieber der Behaglichkeit un-
serer Kabine und dem Komfort solch
schwimmender Hotels. Die Landgän-
ge sind für uns zweitrangig. Wenn wir
überhaupt an Land gehen, dann auf
eigene Faust und ohne aufwendige
Planung. In der Vergangenheit konn-
ten wir die Zielgebiete unserer bevor-
zugten Routen schon zur Genüge aus-
kundschaften und haben ausreichend
Erfahrung. So können wir uns auf
Kreuzfahrten wunderbar freimachen. Acht Uhr an einem lauwarmen
Sommermorgen. Langsam werde
ich wach. Die Sonne lacht und es ist
ein klarer Himmel durch das offene
Fenster zu erkennen. Die angenehme
warme Luft füllt meine Lungen. Ich
fühle mich bereit, herauszufinden,
was dort draußen heute auf mich
wartet, und auf Entdeckungsreise
zu gehen. Die Neugier wächst in mir
heutige Reisen aus Lust, also das
freiwillige touristische Reisen, ist
schlicht Gewohnheitshandeln in öko-
nomisch entwickelten Ländern. Weil
es für viele Menschen kein Luxus
mehr ist, zu verreisen. Weil es so ein-
fach geworden ist, größere Strecken
relativ bequem zurücklegen zu kön-
nen. Weil uns Touristikindustrie und
Medien immer wieder einhämmern,
wir würden regelmäßig vom „Reise-
fieber gepackt“, dem wir nur durch
eine Buchung irgendwohin entgehen
könnten. Dabei gibt es Millionen von
Menschen, die nicht reisen können
oder wollen. Selbst hier in Deutsch-
land sind es je nach Definition 25 bis 40 Prozent. In anderen Kultu-
ren steht man der Idee, aus Jux und
Dollerei wegzufahren, verständnislos
gegenüber. Vielschichtig sind unsere
Motive für das Reisen: Neugier, Un-
terhaltungsbedürfnis, Risikosuche,
Wunsch nach sozialer Abgrenzung,
das „Sammeln“ von Destinationen,
manchmal die temporäre Flucht vor
dem Alltag, vor allem aber Konsu-
mismus. Reisen ist eine gesellschaft-
liche Norm, eine kulturelle Selbstver-
ständlichkeit geworden. Es gibt nicht
das alles erklärende Motiv, häufig
sind es mehrere Motive. Trotzdem
reisen wir, weil wir es können, nicht
weil wir es müssen.
Wenn das Herz lacht
und die Glückseligkeit klingelt schon
an der imaginären Tür, um mich aus
meinem Kopf abzuholen. Rein ins
Gefühl, schreit sie. Sie möchte mit
mir aus dem Fenster springen, in die
bunte Welt der Kulturen. Jeden Tag
warten sie auf mich, auf unserem
wundervollen Planeten. GROSSGLOCKNER
Nur Mut,
es
3.798 m
gibt nichts zu verlieren. Das Aben-
teuer ist es wert, glaubt
es mir.
Ins
GROSSES WIESBACHHORN
3.564 m
Ungewisse zu schreiten, ohne dop-
JOHANNISBERG
pelten Fallschirm zu springen.
Ohne
3.453
m
zu wissen, was hinter der nächsten
Ecke auf mich wartet. Die Hoff-
nung keimt auf und es macht sich
in mir die Lebendigkeit
breit. Auf
EDELWEISSSPITZE
2.571 m
in die Vielfalt. Auf in die Abwechs-
PASSHÖHE HOCHTOR
lung. Sollte so das Leben sich
nicht
2.504
m
täglich anfühlen? Wie ist FUSCHER
es bei
TÖRL dir,
2.428 m
wenn du deine Augen
morgens auf-
KAISER-FRANZ-JOSEFS-HÖHE
2.369 m
machst? Ich folge der Sonne, um
mir
dieses Gefühl jeden Tag zu erhalten.
Aus dem Grund zieht es mich in die
Ferne und das schon seit knapp vier
Jahren. Ich kann euch eins sagen:
PIFFKAR
Am Ende des Tunnels der Ungewiss-
1.620 m
heit leuchtet in der Tat irgendwann
ein grell leuchtendes, goldenes Licht.
Alles fängt an, Sinn zu HEILIGENBLUT
machen AM und
GROSSGLOCKNER
1.301 m
sich komplex anzufühlen. Alles
ver-
bindet sich. Es hat sich gelohnt, aus
dem Fenster zu springen.
Christian Pohl, Leser
Viele Menschen zieht die innere Suche
weg aus der gewohnten Umgebung.
FUSCH
DER
Denn oft muss man GROSSGLOCKNERSTRASSE
erst in
die AN Ferne
815 m
reisen, um sich selbst nah zu kommen
und die Heimat zu verstehen.
Anzeige
GROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE
ÖSTERREICHS HÖCHSTE
Aussicht
GROSSGLOCKNER
3.798 m
Die Großglockner Hochalpenstraße am Fuße des höchsten Berges Österreichs bietet
einen erhebenden Weitblick in die unberührte und hochalpine Natur der Alpen. Im
Herzen des Nationalparks Hohe Tauern atmen Sie die klare Höhenluft im Takt der Natur
und schöpfen neue Energie an den vielen Naturlehrwegen und Kraftplätzen entlang
der Straße. Erleben Sie das einzigartige Naturjuwel mit seiner beeindruckenden alpinen
Tierwelt von einem grandiosem Logenplatz aus – auf Augenhöhe mit 30 Dreitausendern!
GROSSES WIESBACHHORN
3.564 m
JOHANNISBERG
3.453 m
EDELWEISSSPITZE
2.571 m
PASSHÖHE HOCHTOR
2.504 m
FUSCHER TÖRL
2.428 m
KAISER-FRANZ-JOSEFS-HÖHE
2.369 m
UCH
TICKETS A LICH
LT
Ä
H
ONLINE ER
ramastraße
48 km Pano
lungen
el
st
us
A
15
derwege
an
w
en
7 Them
ender
us
30 Dreita
hrungen
Fü
se
lo
en
kost
Almen
&
e
öf
th
14 Gas
e
tz
lä
lp
4 Spie
grossglockner.at
PIFFKAR
1.620 m
HEILIGENBLUT AM
GROSSGLOCKNER
1.301 m
Join us
›