n, als Paar zusammenlebend
Günther Anton
Krabbenhöft,
Model
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A wie aktiv
Im Gespräch mit Freunden stelle ich
fest, dass sich auch bei ihnen im Al-
ter das fortsetzt, wofür sie brannten
und was sie durchs Leben begleitete
– auch wenn ihr Weg Abzweigungen
bot. Bei mir verbindet sich dies mit
einer Neugierde auf Neues, Unbe-
kanntes. So machte mir Tanzen im-
mer Spaß. Dass ich aber nun meine
Leidenschaft für Techno und das
Berliner Clubleben entdeckt habe,
hätte ich mir früher nicht träumen
lassen. Das ist sicherlich nicht „alters-
typisch“, aber genau dieses Schubla-
dendenken sollte jeder hinterfragen.
Warum nicht einfach das tun, wo-
rauf man Lust hat, und schauen, ob
es einem gut tut? Am wichtigsten
finde ich, dass man sich nicht selbst
aufgibt, weder innerlich noch äußer-
lich. Ich achte auf meine Kleidung,
meinen Stil und schaue mit Freude
in den Spiegel. Die meisten Kom-
plimente bekomme ich dafür sogar
7
von jüngeren Menschen, die ich in
den Clubs treffe. Hier verschmelze
ich mit den anderen Tänzern. Was
sich mit zunehmendem Alter jedoch
ändert, ist das, wofür man Verant-
wortung trägt. Ich habe früher viel
gearbeitet und mich auch gerne um
meine Familie gekümmert. Aber jetzt
habe ich die Verantwortung für mich
selbst. Ich lebe kein passives Leben,
sondern schöpfe Energien aus dem,
was mir Spaß macht: wild und un-
gestüm sein, auch, weil das Leben
immer auf dünnem Eis stattfindet.
Deswegen will ich mein Leben auch
weder im Gestern noch im Morgen
verlieren – sondern ganz bewusst im
Moment leben. eine höhere Geistesstufe erreicht ha-
ben und über einen gewissen Erfah-
rungshorizont verfügen. Solche Perso-
nen überlegen erst, bevor sie handeln
und bewahren, egal ob reich oder arm,
fortwährend ihre Persönlichkeit. Ihr
Motto lautet: Charakter ist mehr wert
als Geld. Ich kann sagen, wer auch im-
mer seine eigene Würde kennenlernen
möchte, sollte sich in die Fußstapfen
deren begeben, die das wahrhaftig
Würdige zu ihrer Domäne gemacht
haben.
Biosse Kioffi , Leser Selbsterfahrung
Gute Vorbilder
In diesem Leben hängt es meiner Mei-
nung nach davon ab, in wessen Fuß-
stapfen du getreten bist. Würde ist ein
wundervoller Wert, der Selbstrespekt,
Ehre, Demut, Rechtfertigung und En-
gagement fordert. Würde erlangen
Personen oftmals erst dann, wenn sie
20%
Quellen: Destatis, Statista
Teilhabe ermöglichen
Möglichst alt werden wollen viele
Menschen, alt sein jedoch deutlich
weniger. Diese Erfahrungen machen
Studierende unserer Hochschule re-
gelmäßig bei Befragungen von Bür-
gerinnen und Bürgern. Die Sorge
vor dem Altsein wird dabei immer
wieder mit Aspekten wie Verluster-
fahrungen, Pflegebedürftigkeit oder
dem Gefühl, nicht mehr gebraucht
zu werden, in Verbindung gebracht.
Ältere Menschen hingegen bewerten
– wie Studien zeigen – ihre Lebens-
situation zumindest bis zum 85. Le-
bensjahr deutlich besser. Sie ziehen
in der Mehrheit eine vorwiegend
positive Gesundheitsbilanz, fühlen
sich im Durchschnitt erkennbar jün-
ger als ihr tatsächliches Lebensalter
und zeichnen sich insgesamt durch
ein positives Lebensgefühl aus.
Diese Einschätzungen sind dabei
wesentlich von den Möglichkeiten
abhängig, trotz vorhandener alters-
bedingter Einschränkungen am ge-
sellschaftlichen Leben teilhaben zu
können. Um in Würde altern zu kön-
nen, bedarf es folglich einer inten-
siveren und vor allem bewussteren
Auseinandersetzung mit den Ein-
schätzungen der älteren Menschen.
Wenn es dabei gelingt, den Blick weg
von möglichen Defiziten hin zu den
vorhandenen individuellen Ressour-
cen, die eine Teilhabe und Mitgestal-
tung des gesellschaftlichen Lebens
ermöglichen, zu lenken, wäre allen
geholfen – dem älteren Menschen,
aber auch der restlichen Gesell-
schaft, die so vielleicht weniger sor-
genreich auf die letzte Lebensphase
blicken könnte.
Würde ist subjektiv und abhängig von
jeder Person, sie folgt unterschiedli-
chen Bedeutungen, gepaart mit dem
zugehörigen Glauben der Person.
Für mich liegt Würde in der Verbin-
dung aus Ehre und der eigenen Wert-
stellung. Sie spiegelt sich in meinen
Handlungen wider. Wenn ich mich
respektiere, dann lebe ich in Würde.
Um mit Würde altern zu können, ist
es notwendig für mich, ein Gefühl da-
für zu entwickeln, woher ich komme.
Das heißt auch, ich war nicht überall
richtig, jedoch habe ich daraus gelernt.
Bei jeder Entscheidung, die ich tätige,
und jeder Handlung, die darauf folgt,
versuche ich daran zu denken, an was
ich glaube und welche Person ich sein
möchte. Ich probiere, stets meiner Li-
nie treu zu bleiben. Natürlich bleibe
ich neuen Gedanken gegenüber immer
offen. Ich versuche, meinen Worten
Ehre zu schenken. Die Erfahrungen
der letzten Jahre brachten mir sehr
viel neues Wissen über mich und im
Umkehrschluss sehr viel Selbstrespekt.
Ich reise seit drei Jahren durch die
Welt. Ich bin mir jetzt mehr bewusst,
was meine Entscheidungen angeht als
früher.
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Thomas Evers,
Professor für
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