+3 Magazin März 2018 | Page 6

6
+ 1
Matthias Haninger , Leser
Nutze deine Zeit
Wie definiere ich altern ? Verhaltensweisen , Aussehen oder Lebensstile sind dafür nicht mehr geeignet , weil die Grenzen zwischen den Generationen heutzutage zu fließend sind . Aber wenn ich merke , ich bin körperlich oder mental nicht mehr in der Lage , etwas zu tun , hängt es mit dem Alter zusammen . Das Bewusstsein zu haben , dass Fähigkeiten endlich sind , und damit Dinge jetzt zu tun , bevor es zu spät ist , bedeutet in Würde altern .
Dagmar König , Mitglied des Bundesvorstands , Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ( Verdi )
Die Rente muss reichen
Wer sein Leben lang gearbeitet hat , soll sicher sein können , dass die Rente im Alter reicht . Leider ist das häufig nicht der Fall . Betroffen sind vor allem Menschen in Niedriglohnberufen oder in Teilzeit , die krank und erwerbsgemindert sind oder Brüche in ihrer Erwerbsbiografie haben . Ihnen hilft zumeist nicht das von der Politik favorisierte Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher Rente , Betriebsrente und privater Vorsorge . Auch die Anerkennung von Erziehungs- und Pflegeleistungen trägt nur teilweise zur Entlastung bei . Stattdessen wächst der Anteil von Rentenbeziehenden , denen zusätzliche staatliche Transferleistungen wie Wohngeld oder Grundsicherung zustehen . Viele nehmen diese aus Unkenntnis oder Scham aber nicht in Anspruch . Eigentlich sollte sich die Lebensleistung eines Menschen auch in der Rente widerspiegeln und im Alter ein Leben in Würde ermöglichen . Genau dafür setzt sich Verdi unter dem Motto „ Die Rente muss reichen “ ein :
Herbert Kubicek , Wissenschaftlicher Direktor Stiftung Digitale Chancen
Angemessen digital
Digitalisierung gilt Wirtschaft und Politik als Schlüssel zum Fortschritt . Doch vielen älteren Menschen macht sie Angst . Die vertrauten analogen Wege der Teilhabe am wirtschaftlichen und sozialen Leben werden reduziert . Die digitalen Alternativen für
Wir brauchen gute Löhne , damit mehr Geld in die Rentenkasse fließt und etwas für private Vorsorge übrigbleibt . Wir wollen , dass mehr Beschäftigte eine betriebliche Altersversorgung erhalten . Wir brauchen ein stabiles Rentenniveau nicht unter 48 Prozent , um Altersarmut entgegenzuwirken . Und kleine Renten müssen angehoben werden , um von staatlichen Transferleistungen unabhängig zu werden . Erst wenn möglichst viele dieser Forderungen umgesetzt sind , können wir in Ruhe in den Ruhestand gehen .
Eveline Pupeter , Eigentümerin emporia Telecom , Seniorenhandyhersteller des Jahres 2017 in Deutschland
Smartphone für Paps
Unsere Eltern und Großeltern sind ohne Handy und ohne Tablet aufgewachsen . Dennoch wollen auch sie diese Technologien in ihrem Alltag nutzen . „ Kannst du mir nicht mal so ein Wischhandy besorgen ?“, fragen sie dann ihre Kinder . Und bekommen zu oft die Antwort : „ Lass mal , Paps ,
Bankgeschäfte , Arzneimittelkauf oder Arztbesuche wollen oder können viele nicht wahrnehmen . In der Altersgruppe 70 plus waren circa zehn Millionen Menschen noch nie im Internet . Die offizielle Antwort lautet : Förderung digitaler Kompetenzen . Bisher gibt es jedoch kaum altersgerechte Angebote . Eine Studie der Stiftung Digitale Chancen und Telefonica hat zudem gezeigt , dass sich viele Unsichere die Nutzung nur zutrauen , wenn sie auf Hilfe durch Sprechstunden zurückgreifen können . In Würde alt werden können muss aber auch die zunehmende Zahl älterer Menschen im vierten Alter , wenn die körperlichen und geistigen Kräfte nachlassen . Einer 90-jährigen gehbehinderten Dame kann man nicht ernsthaft einen Internetkurs zumuten . Hier stehen diejenigen , die analoge Angebote ausdünnen , in der Verantwortung , angemessene analoge Alternativen zu schaffen , das heißt konkret , eine persönliche Assistenz anzubieten , die Dinge , die nur noch online gehen , für diejenigen erledigt , die das selbst nicht mehr können . Wann ein solcher Anspruch gewährt und wie er umgesetzt wird , ist ein Prüfstein für eine responsive Digitalisierungspolitik , die dem demografischen Wandel gerecht wird .
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
ein Smartphone ist zu schwierig für dich .“ Wer im Alter seine Würde wahren will , muss seine Selbstständigkeit erhalten . Doch unsere Gesellschaft entwickelt sich technologisch in eine Richtung , die es älteren Menschen zunehmend schwermacht , selbstständig durch das Leben zu gehen . Bezahlen im Supermarkt , die Waschmaschine programmieren oder die Heizung steuern : All das wird schon bald ohne ein elektronisches Gerät wie etwa ein Smartphone nicht mehr möglich sein . Aber : Lediglich 41 Prozent der deutschen Frauen und Männer in der Generation 65 plus nutzen bislang ein Smartphone . Unsere Aufgabe muss es
DAS ÄRMERE GESCHLECHT
Bevölkerung ab 65 Jahren , 2014 , Abweichung von 100 Prozent durch Rundung
Frauen , alleinlebend
unter 900 €
11 %
34 %
21 %
900 € bis unter 1.300 €
28 %
25 %
31 %
37 %
1.300 € bis unter 2.000 €
2.000 € und mehr
Männer , als Paar zusammenlebend
unter 900 €
900 € bis unter 1.300 €
13 %
1.300 € bis unter 2.000 €
2.000 € und mehr
deshalb sein , ältere Menschen behutsam an diese neuen Techniken heranzuführen . Wir von emporia Telecom bauen für sie einfach zu bedienende Handys und Smartphones – wie das emporiaSMART . 2 – und haben eine App entwickelt , die auch die Smartphones anderer Hersteller einfach und übersichtlich macht . Dazu gibt es Trainingsbücher und Smartphone-Kurse für Einsteiger . Wir dürfen nicht zulassen , dass das Altern in Würde an der Bedienung eines elektronischen Gerätes scheitert . Den Satz „ Lass mal , Paps “ müssen wir aus unserem täglichen Sprachgebrauch löschen .
Fraue
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE

SICHERHEIT PER KNOPFDRUCK

Für viele ältere Menschen stellt das Leben in den eigenen vier Wänden einen hohen Wert dar . Hier können sie in Würde leben , die Umgebung ist ihnen ans Herz gewachsen . Es ist daher nicht verwunderlich , dass etwa 95 Prozent der über 65-Jährigen zu Hause wohnen und nur fünf Prozent in Heimen leben . In Gesprächen wird allerdings immer wieder deutlich , dass sich viele im eigenen Heim nicht mehr sicher fühlen : Sie sorgen sich , weil sie aus gesundheitlichen Gründen auf Unterstützung angewiesen sind und befürchten , im Notfall keine Hilfe erreichen zu können . Auch statistische Erhebungen zeigen , dass viele Unfälle in den eigenen Räumlichkeiten passieren : Jedes Jahr verletzen sich bei Stür-
zen zu Hause mehr als 400.000 Menschen , die älter als 65 Jahre sind . Ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt einmal im Jahr , bei den über 75-Jährigen ist es sogar jeder Zweite .
Das Hausnotrufsystem
Die nötige Sicherheit bringt ein Hausnotrufsystem . Es garantiert , dass unverzüglich Hilfe kommt : Bei einem Notfall wird der Rettungsdienst alarmiert . Liegt keine akute Notsituation vor , werden je nach Vereinbarung die Angehörigen , der Pflegedienst oder der Hausarzt verständigt . Als anerkanntes Pflegehilfsmittel kann bei Pflegebedürftigkeit sogar ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden . Mehr Informationen auf : www . vitakt . com