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Andreas Kieling , Tierfilmer und Abenteurer
Wir Reisebotschafter
Seit 26 Jahren unternehme ich Expeditionen in die entlegensten Orte der Erde , zu Plätzen , an die der normale Reisende für gewöhnlich nicht hinkommt , weil sie schwer zugänglich sind . Mein Ziel ist es , das Leben in der Wildnis zu dokumentieren . Unterkünfte und medizinische Betreuung gibt es dort nicht , ein gewisses Risiko ist immer dabei . Aber das Einsame , die Natur und die Tiere sind auch genau das , was eine so große Faszination ausübt . Und das Wagnis ist es , was vielen , die auf ihren Reisen Abenteuer suchen , auch den dazugehörigen Kick gibt . Heute können allerdings fast alle Plätze
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der Erde von jedem bereist werden , der die entsprechende Summe dafür aufbringt . So kann man sich mit dem Hubschrauber zum Südpol bringen lassen und wird vielfach dafür bewundert , weil es einst ein nahezu unzugänglicher Ort war . Auch meine Filme führen dazu , dass Zuschauer die Idee und Motivation erhalten , diese letzten Gegenden der Erde selbst zu entdecken : Der Tourismus nimmt dort zu . Ein Konflikt , mit dem ich leben muss . Aber ich sehe auch die positiven Seiten : Wenn etwa ein Tourist 750 US-Dollar pro Tag bezahlt , um Berggorillas in Ruanda zu sehen , dann stärkt es auch in der Bevölkerung das Bedürfnis , diese Tiere zu schützen . Und wenn Tierfilme dazu führen , dass Lebensräume populärer werden , sie bereist werden , kann dies auch deren Schutzstatus erhöhen und , wenn etwa Rohstoffvorkommen dort gefunden werden , erschweren , diese Plätze zu zerstören . |
Thomas Fix , Leser
Der Entdecker in uns
Die Fremde lockt den Menschen seit Jahrtausenden . Daher sind das Zeitalter der Entdeckungen und der heutige Massentourismus erklärbar . Auch ich als junger Mann hatte und habe diese Sehnsucht ; sie führte mich nach Südeuropa , in den Orient und in Fidel Castros Reich . Stets wollte ich mir mein eigenes Bild von der Welt machen . Bis heute gehört Reiseliteratur aus unterschiedlichsten Epochen und Weltgegenden zu meiner Lieblingslektüre . Schon der portugiesische Dichter Fernando Pessoa merkte , dass sein Praktikant zu den glücklichsten Menschen zählte , weil er stets den Reiseteil der Zeitungen ausgiebig las und sammelte , gerade weil er niemals reisen konnte im Leben . Wenn man nicht reisen kann , warum auch immer , vielleicht weil man arm oder zu alt ist , dann ist das
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Reisen in der Fantasie durch Bücher , Filme und Dokumentationen ein schöner Ersatz . Wer reist , ist danach niemals derselbe . Er kommt verzaubert zurück , ist ein anderer Mensch – im positiven wie im negativen Sinn . Die Erfahrung der Fremde gehört zu den Urgründen des Lebens . Sie schafft Sinn in einer orientierungslosen Zeit . Und sorgt für ein erfülltes Leben . Wer niemals gereist ist , hat auch niemals richtig gelebt .
Mariella Schuster , Leserin
Mit Insiderblick
Ich reise am liebsten in Städte , in denen ich Freunde besuchen und mit ihnen gemeinsam die Metropole erleben kann . Man lernt die Stadt ganz anders kennen , wenn Einheimische einem ihre liebsten Orte zeigen , die auch in keinem Reiseführer als sogenannte „ Insider-Tipps “ stehen .
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