+3 Magazin Juli 2019 | Page 18

+3 › Karin Fehres, Vorstand Sportentwicklung, Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Ein Land bewegt sich Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut man sich fühlt, wenn man Sport getrieben hat: Man ist glücklich und zufrieden mit sich. Und wissenschaft- lich ist es ohnehin unumstritten, dass Bewegung und Sport sowohl der physischen als auch der psychi- schen Gesundheit zuträglich sind. Unmengen von Studien beweisen, dass sich sportliche Aktivität auf das Herz-Kreislauf-System, auf Muskeln und Knochen ebenso positiv auswir- ken kann wie auf die Seele. Sport ist Lebensqualität. Großartige Einrich- tungen sind dabei unsere Sportver- eine, rund 90.000 an der Zahl. Im Sportverein macht Sport so viel mehr Spaß: weil man gemeinsam mit an- deren turnen, tanzen, rudern, spielen und noch viel mehr Sportliches tun kann, weil man sich in Wettkämp- fen messen kann, weil man die ei- genen Grenzen austesten kann, weil man Siege feiern kann und auch mit Gundi Günther, Leserin Niederlagen umgehen lernt, weil man Fairplay, Respekt und Teamgeist er- leben kann, weil man unter fachlicher Anleitung trainieren oder auch neue Sportarten lernen kann. Man könnte hier noch viel mehr aufzählen, aber auch so wird schon klar, wie vielfäl- tig und attraktiv der Vereinssport ist und wie viel Spaß er macht. Dass sich rund acht Millionen Menschen in den Sportvereinen freiwillig und über- wiegend unentgeltlich engagieren, spricht ebenfalls für sich. Auch das Ehrenamt, von dem unser Vereins- sport lebt, hält jung und aktiv und steigert die Lebensqualität: Acht Mil- lionen Menschen können nicht irren. Daniel Papst, Leser Mit sich im Reinen Ein Job, zu dem man gerne geht. Zeit für sich selbst und für die Menschen zu haben, die einem am Herzen liegen. Sich nicht Gedanken darüber machen zu müssen, ob man sich dieses oder je- nes leisten kann. Die eigene Gesundheit und die von denen, die einem naheste- hen. Guter, erholsamer Schlaf. Ein rei- nes Gewissen und die damit verbundene Gewissheit, dass man die Entscheidun- gen der Vergangenheit nicht bereuen muss und rückblickend immer noch vertreten kann. Das ist meine Antwort. Im Kreis der Familie Gemeinschaft macht glücklich und das Miteinander mit lieben Men- schen. Ich glaube, dass Menschen hauptsächlich älter werden, weil sie zu Gruppen gehören, Freunde ha- ben und in einer Familie leben, dort einen festen Platz haben, teilhaben und mitgenommen werden und eingebunden sind in das Netzwerk Familie. Das Familienmodell ist be- stimmt nicht immer nur einfach, aber eines der Schönsten und eines, dass glücklich macht. Anzeige Kathrin Heckmann, Outdoor-Reisen-Bloggerin Am besten draußen Für mich ist Lebensqualität untrenn- bar mit dem Draußensein verbunden. Dass ich erst so richtig glücklich bin, VOR-SMARTPHONE-ÄRA So entspannten sich Kinder im Jahr 2011 70% Nach draußen gehen 65% Lesen Schlafen 4.961 18 60% Malen 58% Sport 57% Drinnen spielen 56% Musik hören 55% 54% Mit den Eltern kuscheln 53% Fernsehen Mit Haustieren spielen 49% Basteln 44% Hörspiele hören 43% Computer/Spielkonsole spielen 41% Vorlesen lassen 41% Geschichten ausdenken 39% Essen 34% Musik machen 30% Übungen 23% Quellen: Elefanten Schuhe, Deutscher Kinderschutzbund, Statista wenn ich mit Wanderschuhen be- waffnet in irgendeiner menschenlee- ren Landschaft stehe, das Meer vor meinem Zelt rauschen höre oder den Sonnenuntergang von einem Berggip- fel aus betrachte, war mir bis vor we- nigen Jahren noch gar nicht so richtig bewusst. Aber spätestens, als ich mein Zelt zum ersten Mal auf einem einsa- men schottischen Hügel aufschlug und die Abendsonne die Highlands in ein goldenes Licht tauchte, wäh- rend ich meine Nudelsuppe schlürf- te, wusste ich, dass ich da etwas ganz Großem auf der Spur war. Seit diesem Tag ist meine Leidenschaft fürs Drau- ßensein immer weiter gewachsen und zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Dabei müssen es aber nicht die höchsten Gipfel oder die weitesten Wege sein. Draußen sein, frei sein, glücklich sein ist das, was mir wirklich wichtig ist. Und das suche und finde ich auf einer 1.000 Kilometer langen Fernwanderung in Australien oder einem vierwöchi- gen Solo-Roadtrip durch die endlose Weite Alaskas genauso wie auf einem Kurztrip in den Schwarzwald. Aber auch kleine Dosen Natur, zum Bei- spiel ein kurzer Spaziergang im Park oder eine Feierabendrunde mit dem Rad, steigern die Lebensqualität er- heblich. Denn Draußensein macht nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder, kreativer, entspannter und vieles mehr. Das ist mittlerweile wis- senschaftlich bestens nachgewiesen.