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Detlev Nolte,
Generalsekretär
Forschungskreis Heimtiere
in der Gesellschaft
Tiere tun gut
Es liegt in unserer Natur, von Tie-
ren umgeben zu sein. Auch deshalb
können viele Menschen am besten
draußen im Grünen oder im Zusam-
mensein mit ihren Tieren Kraft tan-
ken. Forscher nennen das Biophilie.
Dass beim Streicheln eines Hundes
das Kuschelhormon Oxytocin aus-
geschüttet und das Stresshormon
Cortisol reduziert wird, ist sogar
wissenschaftlich erwiesen. Tiere er-
innern uns daran, im Hier und Jetzt
zu leben. Sie sind das Gegengewicht
zum ewig blinkenden Smartphone,
zum flackernden Fernsehbildschirm.
Sie freuen sich über Zuwendung,
sie nehmen nichts krumm, sie ach-
ten nicht auf Äußerlichkeiten. Ob
der Mensch, der sie krault, im Roll-
stuhl sitzt, Altersflecken auf den
Händen hat oder geschieden ist, ist
ihnen völlig egal. Wer ein weiches
Fell streichelt, einen Hund spazieren
führt oder ein Gehege saubermacht,
der bewegt sich, tut etwas Sinnvol-
les, knüpft leichter Sozialkontakte,
gibt seinem unruhigen Alltag eine
Struktur. Kein Wunder, dass Studi-
Sonja Mauerhoff, Leserin
Geheime Kraft
Faszinierend ist, dass etwas im
menschlichen Gehirn passiert, wenn
man sich um ein Tier kümmern darf
beziehungsweise dieses das eigene Le-
ben bereichert. Was genau, ist noch
immer ungeklärt. Ich denke da zum
Beispiel an die Einbeziehung von Tie-
ren in die Betreuung von Demenz-
kranken, an Blindenhunde und Tiere
gegen Einsamkeit.
TIERISCHE MITBEWOHNER Deutsche Haushalte sind die Heimat von Millionen von Haustieren
2018
2017
2016
Kleintiere
Partner für moderne
Patchwork-Leben
Aquarien
1,9 2,1
5,4
6,1
Petra Baumbach, Leserin
Haustiere sind für viele Menschen
ein Menschenersatz geworden. Das
ist traurig aber war. Eine Hundebe-
sitzerin sagte mir mal: „Meine Hun-
de sind Kinder mit Fell.“ Und so
denken viele Menschen. Tiere sind
dankbar, widersprechen nicht und
passen sich ihrem Herrchen oder
Frauchen an. Scheinbar sind das
Attribute, die viele Menschen mö-
gen. Denn mit Mitmenschen muss
man sich auseinandersetzen, auch
mal streiten. Aber es findet immer
ein Dialog auf Augenhöhe statt. Al-
lerdings ist es in der heutigen Zeit,
in der viele Familien zerrissen sind,
weil berufliche Notwendigkeiten
zum Beispiel einen Umzug in eine
andere Stadt notwendig machen,
schwierig, enge Lebensgemeinschaf-
ten zu leben.
en ergeben haben, dass das Zusam-
menleben mit einem Heimtier das
Risiko, zu erkranken, reduziert, das
Herz-Kreislauf-System stärkt und
den Blutdruck senkt. Wie viel Tier
braucht der Mensch also? Unse-
re Antwort: So viel, wie er braucht,
um glücklich und entspannt zu sein.
Denn Tiere sind gut für Körper und
Seele – allerdings nur so lange, wie es
ihnen selbst gut geht. Die Frage soll-
te deshalb auch immer lauten: Kann
ich sicherstellen, dass die Bedürfnis-
se des Tieres auch erfüllt werden?
5
2
Gartenteiche
1,5 1,6 1,6
Katzen Hunde 14,8 9,4 Ziervögel
13,7 9,2 4,8 5,3 4,6
13,4 8,6
Terrarien
1
in Millionen
0,8 0,7
Quellen: ZZV, IVH, Statista
Siegfried Moder,
Präsident Bundesverband
Praktizierender Tierärzte
(bpt)
Gesunde Tiere
braucht der Mensch
Innerhalb der Familie, an der Seite von
Kindern, spielen heutzutage Heimtie-
re eine besonders wichtige Rolle. Nicht
nur Hunde und Katzen, auch Meer-
schweinchen, Kaninchen und Co. wer-
den als vertraute Gefährten geschätzt.
Für alte Menschen sind sie oft einzige
Verbindung zum Leben, für Singles
häufig Ansprech- und Schmusepartner
in einsamen Stunden. Intensives Für-
und Miteinander kennzeichnet die
emotionale Bindung und ihren sozia-
len Wert. Für den Partner Tier ist des-
halb häufig nur das Beste gut genug. So
sind auch die Ansprüche auf eine op-
timale gesundheitliche Versorgung des
tierischen Familienmitglieds erheblich
gestiegen. Im Erkrankungsfall schöp-
fen Tierbesitzer die vielfältigen medi-
zinischen Möglichkeiten häufig aus,
um ihr Tier nicht zu verlieren. Der Ge-
sundheitsvorsorge dagegen messen sie
zu wenig Bedeutung bei. Oft bringen
sie ihr Tier erst zum Tierarzt, wenn die
Krankheitssymptome unübersehbar
sind. Doch dann kann es schon zu spät
sein. Deshalb sind regelmäßige Vor-
sorgeuntersuchungen,
vorbeugende
Impfungen und Parasitenprophylaxe
so immens wichtig. Denn bei recht-
zeitiger Diagnose sind viele Erkran-
kungen, die ohne Therapie zu schwe-
ren gesundheitlichen Schäden oder
zum Tod des Tieres führen, einfach
zu behandeln und heilbar. Überdies
schützt Prophylaxe beim Tier auch die
menschliche Gesundheit, denn einige
Infektionskrankheiten und Parasiten
können auf den Menschen übertragen
werden.
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