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4 h
56 h
Letzte
Woche
Oft fehlt mir die Zeit, mit meiner lus-
tigen alten Nachbarin zu reden. „Ich
muss weiter, ich habe keine Zeit“, sage
ich dann. Und während sie mir etwas
erzählt, denke ich daran, dass ich noch
das Fahrradlicht reparieren und den
Müll rausbringen muss. Dadurch, dass
ich ihr nur mit halbem Ohr zuhöre, re-
pariert sich das Fahrradlicht nicht und
der Müll bleibt, wo er ist. In mir breitet
sich der Gedanke aus: „Das Gespräch
dauert mir zu lange, dafür fehlt mir
die Zeit.“ Meistens fehlt mir auch die
33.472 Schrie
47 h
47 h
Zeit, die
Verkäuferin
beim Bäcker
wirklich anzuschau-
en und wahrzunehmen.
Ich kaufe ein Brot, in Gedanken bin ich
aber schon bei den Aufgaben, die mich
in den nächsten Stunden und später
am Abend erwarten. Einen schönen
Nachmittag wünscht sie mir zum Ab-
schied. „Danke, Ihnen auch“, sage ich,
während ich schon zur Tür rausgehe
und daran denke, was ich heute noch
erledigen und planen muss. Und wie-
der bekomme ich das ungute Gefühl,
mir fehlt die Zeit. Ja, mir fehlt sogar die
Zeit,
die man
braucht, um
ein Brot zu kaufen.
Während dieser schönen,
einfachen und eigentlich stressfreien
Aufgabe. Dabei wird die Zeit ja nicht
mehr, wenn ich eine Sache tue und da-
bei an die nächste denke. Schaue ich
die Verkäuferin aber wirklich an und
bin mit meinen Gedanken nur in der
Gegenwart, verschwindet plötzlich das
Gefühl, keine Zeit zu haben. Die Zeit
fehlt plötzlich gar nicht mehr, sie ist
einfach da. Zeit zu haben ist manchmal
so einfach, wie ein Brot zu kaufen.
Ingrid Teunissen, Leserin
Anne Kissner,
Fitness-Youtuberin
Weg mit den Ausreden
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Innere Unruhe
Ihr Bett einfach in ein Schaukelbett verwandeln, wie ein Baby
schneller einschlafen und Ihre Tiefschlafphasen verlängern.
Für mehr aktive Tageszeit und ein längeres, gesünderes Leben!
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T estschläf !
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Karin Bauer,
Leserin
Besser schlafen,
mehr Lebenszeit
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1 h
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Jeder kennt das: Es fehlt die Zeit –
für Familie, Kinder, Freunde, für sich
selbst. Aufgabe der Politik ist es da-
her, Rahmenbedingungen zu schaf-
fen, damit Menschen ihr Leben nach
ihren Wünschen gestalten können.
Immer mehr junge Eltern entschei-
den sich etwa dafür, die Familienar-
beit gleichberechtigt aufzuteilen. Das
unterstützen wir mit dem Elterngeld,
dem Elterngeld Plus und dem Part-
nerschaftsbonus. So können Mütter
früher in den Job zurück und Väter
werden unterstützt, wenn sie ihre Ar-
beitszeit reduzieren möchten. Auch
Kitas und Kindertagespflege sind sehr
wichtig. Darum investieren wir in den
kommenden vier Jahren 5.500 Milli-
onen Euro in die Kindertagesbetreu-
ung: für bessere Qualität und weniger
Gebühren, für mehr Kapazitäten und
Fachkräfte. Doch nicht nur mit kleinen
Kindern ist die Zeit oft knapp, sondern
auch, wenn die Eltern älter werden,
wenn Angehörige Pflege brauchen.
Leider ist es in der häuslichen Pflege
wie in Pflegeheimen heute oft so, dass
die Pflegerinnen und Pfleger nicht ge-
nug Zeit haben, um sich ausreichend
ARB
Knappes Gut
zu kümmern. Dabei wünschen sich alle
Fachkräfte, nicht nach der Stoppuhr
eine Satt-und-sauber-Pflege machen
zu müssen. Und wir müssen mehr
Menschen für den Pflegeberuf ge-
winnen. Deshalb unterstützen wir die
neue Pflegeausbildung, die ab 2020
startet mit Ausbildungsvergütung und
ohne Schulgeld. Wir wollen dem Fach-
kräftemangel entgegenwirken. Dazu
gehören auch eine bessere Bezahlung
und bessere Arbeitsbedingungen.
Franziska Giffey,
Bundesministerin für
Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
›
6
rocks your sleep
Zeit ist das Einzige, wovon wir Men-
schen immer zu wenig zu haben schei-
nen. Trotzdem glaube ich, dass wir es
in der Hand haben zu entscheiden,
was wir mit der wenigen Zeit anstel-
len. Dabei bekomme ich immer wie-
der zu hören, dass die Zeit für den
Sport fehlt. Es gibt nun mal Wichti-
geres, oder etwa nicht? Die Frage er-
innert mich an meine Studentenzeit.
Damals habe ich genau diese Ausrede
immer vorgeschoben und so gut wie
gar keinen Sport getrieben. Manch-
mal braucht man eben einen Augen-
öffner, der einem zeigt, dass es nie
die Zeit war, die gefehlt hat, sondern
die eigenen Prioritäten falsch gesetzt
waren. Erst als ich diese überdacht
hatte, konnte ich den Sport im Alltag
unterbringen. Neben der geistigen
Anstrengung am Schreibtisch gehör-
te bald Sport einfach dazu. Ich spre-
che nicht von einem Halbmarathon
am Tag, sondern von einer kleinen
Joggingrunde nach dem Feierabend,
Fahrradfahren mit dem Partner oder
Selbstbeschränkung
Zeit kann nicht fehlen, nicht verloren
sein, nicht zu viel sein, und wir können
sie auch nicht haben. Zeit ist nur ein
Konstrukt des Verstands, um die Tat-
sache zu beschreiben, dass sich Dinge
verändern. Es sind die eigenen Priori-
täten, vermeintliche und tatsächliche
Abhängigkeiten, die uns am freiheit-
lichen Tun hindern. Wäre ich ohne
meine Hindernisse, so würde ich jeden
Tag auf einer Säuglingsstation die neu-
geborenen Babys von drogenabhängi-
gen Müttern in meinen Armen halten
und schaukeln und wärmen.
einem kurzen Intervalltraining in der
Mittagspause. Letzteres ist genau das,
was mich zum Sport gebracht hat und
was ich noch heute meinen Zuschau-
ern nahebringen möchte. 15 bis 30
Minuten körperliche Anstrengung am
Limit setzt nicht nur Endorphine frei,
sondern erlaubt es uns, den Körper
auch mal auf Hochtouren zu bringen.
Letztendlich muss man sich nur eins
vor Augen führen: Zeit hat man nicht,
Zeit macht man sich. Unser Körper ist
das Wertvollste, was wir haben. Und
genau dafür lohnt es sich, hin und
wieder Zeit zu machen.