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Frank Ochmann,
Insektenkoch
im Vergleich zu Rindern
Essbare Vielfalt
2.111 dokumentierte Arten
weltweit, nach Gruppen, 2017
Käfer, 659 Arten
31%
Heuschrecken, 278 Arten 13%
Wanzen, 237 Arten 11%
Libellen, 61 Arten
Termiten, 59 Arten
Fliegen, 37 Arten
Schaben, 37 Arten
Spinnen, 15 Arten
andere, 45 Arten 3%
3%
2%
2%
1%
2%
Ameisen, Bienen,
Wespen, 321 Arten 15%
Raupen, 362 Arten 17%
Friederike Feil,
Ernährungs- und Stoff-
wechselexpertin und
ehemalige Profisportlerin
Gut investiert
Jeder kennt es, das schlechte Gewis-
sen, wenn man mal wieder mit der
Torte, dem Burger oder der Packung
Chips über die Stränge geschlagen hat.
Das schlechte Gewissen schmeckt für
die meisten nach unnötigen Kalori-
en. Andere bekommen ihr schlechtes
Gewissen eher beim Verzehr von tie-
rischen Produkten. Die einen stellen
ihre Diät dann auf fettarm und kalori-
Gesundes Essen für alle
Ich bin seit 16 Jahren Insektenkoch
und war damals lediglich auf der Su-
che nach neuer Küche. Seit etwa sie-
ben Jahren ist das Thema Insekten-
küche sehr populär: als Alternative zu
Fleisch, aber auch als Proteinlieferant
in Fragen der Welternährung. Hier in
Europa ist Insektenküche inzwischen
hip. Viele Startups versuchen, auf den
Zug aufzuspringen, sie wollen ihre
enreduziert um, die anderen mutieren
zum Veganer. Was macht man nicht
alles fürs gute Gewissen. Als Nähr-
stoff- und Stoffwechselexpertin weiß
ich jedoch, dass wir unserem Körper
mit beiden Ernährungsformen nichts
Gutes tun. Viele essenzielle Nährstoffe,
die unser Körper braucht, um optimal
zu funktionieren, nehmen wir vorwie-
gend über tierische Produkte zu uns.
Das sind vor allem B-Vitamine, Zink,
Eisen, Lysin, Omega-3-Fettsäuren
und Eiweiß. Und durch eine fett- und
kalorienreduzierte Ernährung kommt
der Körper in einen gefährlichen
Mangelzustand. Die größte Gefahr für
das gute Gewissen beim Essen sind für
mich die modernen hochbearbeiteten
Lebensmittel – Massenvernichtungs-
waffen, die wir uns selber geschaffen
haben. Wir kaufen gemäß dem Motto
„Geiz ist geil“ und schenken den Le-
bensmitteln keine Achtsamkeit mehr.
Für mich ist gutes, hochwertiges Es-
sen ein Akt der Selbstliebe. Die Zeit
und das Geld, die man in sein Essen
investiert, egal ob beim Einkauf oder
bei der Zubereitung, ist Zeit und Geld,
das man in sich selber steckt. Dann
kommt das gute Gewissen von ganz
alleine.
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Burger aus Mehlwürmern oder Ma-
den vermarkten. Allerdings landen so
am Ende meist Zusatzstoffe im Essen
– so schmeckt bestimmt kein gutes
Gewissen. Ich lege Wert auf gesun-
de Küche mit Eigengeschmack. Die
Hemmschwelle gegenüber Insekten
sinkt, aber viele haben noch immer
eine zwiespältige Haltung. Ich versu-
che, das durch meine Streetfood-Ak-
tivitäten zu ändern, die ich seit drei
Jahren intensiv betreibe. Hier kann
jeder für ein paar Euro probieren, wie
Insekten schmecken. Wenn man eine
Botschaft vermitteln will, muss man
vor allem da sein. Ich bin das seit 16
Jahren. Es ist ein langsamer Weg,
aber inzwischen berate ich sogar Uni-
versitäten, etwa bei Fragen der Züch-
tung oder der Möglichkeit, Insekten
als Rinderfutter zu verwenden. Qua-
lität braucht Zeit, setzt sich am Ende
aber auch durch. Meine Mission ist –
vor allem an junge Köche gerichtet –
das Bewusstsein zu schärfen. Es geht
um so viel mehr als um Kochen und
Geschmack. Es geht um CO 2 -Emissi-
on, Massentierhaltung, gesundes Es-
sen ohne Zusatzstoffe und Nahrung
für alle.
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Wilhelm Eckei,
NEULAND-Landwirt und
Aufsichtsratsvorsitzender
NEULAND
Fleischvertriebs GmbH
Alternativlos natürlich
Eine nachhaltige Landwirtschaft ist für
mich Grundlage für guten Geschmack
und für das gute Gewissen. Da besteht
ein direkter Zusammenhang. Wir
NEULAND-Landwirte haben einen
hohen Anspruch an eine besonders
Lars Degger, Leser
Viel zu viel Müll
Wenn die (Bio-)Lebensmittel in Su-
permärkten in Plastik verpackt sind,
dann kann ich mich als Verbraucher
nur ärgern. Als Konsument hat man
Verantwortung, aber ich finde es
nicht richtig, den Verzicht auf Plas-
tik allein dem Verbraucher zu über-
lassen. Das müsste auf jeden Fall ge-
setzlich strenger geregelt werden. Bei
dem, was an Plastik an der Obst- und
Gemüsetheke mitverkauft wird, kann
keiner ein gutes Gewissen haben.
tiergerechte Haltung – in ethischer
und wirtschaftlicher Hinsicht. Schließ-
lich verdienen wir mit guter Fleisch-
qualität unseren Lebensunterhalt. Um
diese Qualität zu gewährleisten, muss
das Wohl der Tiere im Mittelpunkt
stehen. So passen wir die Haltung den
Tieren an und nicht umgekehrt. Bei
uns können sie ihren natürlichen Ver-
haltensweisen nachgehen, haben Aus-
lauf ins Freie, werden auf Stroh und
mit Tageslicht im Stall gehalten, die
Ferkelschwänze werden nicht gekürzt.
Gentechnisch veränderte Importfut-
termittel sind verboten. So setzt sich
das gute Gewissen auch im Hinblick
auf die Umwelt fort. Und wir tragen
dazu bei, dass kleinbäuerliche Fami-
lien in Übersee nicht zugunsten von
Sojaplantagen vertrieben werden. Die
Verbraucher können also gegenüber
den NEULAND-Landwirten ein gu-
tes Gewissen haben. Denn NEULAND
ist auch ein „Bauernprogramm“. Mit
Flächen- und Bestandsobergrenzen
können nur kleinere und mittlere Fa-
milienbetriebe am NEULAND-Qua-
litätsfleischprogramm
teilnehmen.
Faire Preise sorgen für unsere Exis-
tenzsicherung. Dass der Verbraucher
dafür etwas tiefer in die Tasche greifen
muss, ist klar. Aber das ist die Voraus-
setzung, um gutes Fleisch mit gutem
Gewissen genießen zu können.
Mehr Infos unter: neuland-fleisch.de
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GENUSS OHNE KOMPROMISSE – Temperaturgenau kochen
Mit L