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Das Nein trainieren
Welche Qualifikation soll 2040 ein
junger Mensch haben, der heute gebo-
ren wird? Um zu antworten, bleibt nur
die Wahl zwischen Glaskugel und Kaf-
feesatz. Doch eine Erkenntnis aus der
Gegenwart bleibt bedeutsam: Selbst-
reflexion und Impulskontrolle sind
fürs Lernen entscheidend – egal, ob es
später autonome Autos oder Flugtaxis
gibt. Aber: Die Frühdigitalisierung in
Kindergarten und Grundschule be-
droht diese basalen Fähigkeiten. Bei-
spiel Impulskontrolle: „Gefragt sind in
den modernen Medien schnelle Reak-
tionen auf Reize, nicht aber das für die
Entwicklung der Selbststeuerung so
wichtige Innehalten und das Reflek-
tieren von Wahlmöglichkeiten“, stellt
der Psychotherapeut Joachim Bauer
fest. Pädagogisch sinnvolle Tablets
für Grundschüler? Eher nicht, weil so
die Schule den üblichen Gadget-Miss-
brauch zu Hause legitimiert, beson-
ders in bildungsfernen Haushalten.
Gefragt ist Kompensation durch real-
weltliche Erfahrungen. In den Worten
von Bauer: „Trainiert wird mit den
modernen Medien viel zu sehr das Go,
die schnelle wie automatisch ablaufen-
de Reaktion, und viel zu wenig das No,
also das Innehalten und Nachdenken.“
Innehalten und Nachdenken? Das ler-
nen Grundschüler, wenn sie Zucchini
im Schulgarten anbauen, wo Geduld,
Beobachtungsgabe und Durchhalte-
kraft nötig sind. So entwickelt sich ihre
Impulskontrolle – und später arbeiten
Jugendliche besser mit digitalen Medi-
en, weil sie sich leichter dem virtuellen
Sog entziehen können.
DIGITALPAKT SCHULE
Die Mittel decken nicht den Bedarf
Miel des
Digitalpakts*
5,556
Milliarden Euro
für die Jahre
2019–2024
Ingo Leipner,
Journalist und Autor
berufsbildende
Schulen
5,265
Milliarden Euro
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DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Bettina Martin,
Ministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
des Landes Mecklenburg-
Vorpommern
Pädagogik vor Technik
Whiteboards statt Kreidetafeln, Tab-
lets neben Schulheftern, Schul-Cloud
statt Aktenschrank, und trotzdem:
Lesen, Schreiben und Rechnen blei-
ben auch in der Schule der Zukunft
unverzichtbare Grundlagen für eine
erfolgreiche Bildungslaufbahn. Aber
daneben wird es auch viel mehr um
vernetztes Denken, problemorientier-
tes Lernen und Softskills wie Teamfä-
higkeit und soziale Kompetenzen ge-
hen. In Mecklenburg-Vorpommern
gilt dabei der Leitsatz „Pädagogik
Patrick Scholz, Leser
allgemeinbildende
Schulen
15,760 Milliarden Euro
Summe
21,025
Milliarden Euro
Quellen: GEW, Bertelsmann Stiftung
Wie in alten Zeiten
Die Schule von morgen muss kindge-
recht sein. Das starre System mit Un-
terricht ab Punkt acht Uhr erinnert
an preußische Kasernenhöfe, auf de-
nen die Untertanen schlaftrunken mit
den Händen an der Hosennaht stan-
den. Auf den Biorhythmus wird keine
Rücksicht genommen und die Lehrer
vor Technik“. Denn Kinder müssen
lernen, verantwortungsvoll mit den
digitalen Medien umzugehen und
im Meer von Informationen im Netz
richtig und falsch auseinanderhalten
können. Bei digitaler Bildung geht es
um gleiche Chancen und Teilhabe für
alle Kinder und Jugendlichen. Außer-
dem investieren wir in die Zukunft
unserer Schulen in MV: Alle Grund-
schullehrkräfte werden in der Ge-
haltsgruppe A 13/E 13 vergütet. Auch
die Leitungen an Grundschulen er-
halten entsprechend mehr Geld. Mit
zusätzlichen Mitteln werden noch
mehr Schulgebäude modernisiert. An
den Hochschulen verbessern wir das
Lehramtsstudium, sodass mehr Stu-
dierende ihren Abschluss erreichen.
Für die Lehrerinnen und Lehrer wird
das Gesundheitsmanagement weiter
ausgebaut, mehr Entlastung im schu-
lischen Alltag erreicht. Und nicht zu-
letzt begleiten wir die Umsetzung der
Inklusion: Die individuelle Förde-
rung jedes einzelnen Schülers – vom
sonderpädagogischen Förderbedarf
bis zur Hochbegabung – ist an vielen
Schulen in MV heute schon Realität.
müssen neben ihrer Arbeit, bei der
Verwaltungsaufgaben die Erziehungs-
arbeit immer mehr in den Hinter-
grund drängen, in den ersten Stunden
zusätzlich motivieren und manchmal
sogar den Wecker ersetzen.
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„FILM AB!“ ZUM UNTERRICHTSEINSTIEG
Neue Multimedia-Formate vom Schulserviceportal Jugend und Finanzen
Videos können komplexe Sachverhalte einfach und
anschaulich vermitteln. Gerade Themen wie Geld,
Wirtschaft und Finanzen wirken auf dem Blatt
Papier oft sehr trocken. Um Kindern und
Jugendlichen diesen Zugang zu erleich-
tern, stellt das Schulserviceportal Ju-
gend und Finanzen zu ausgewählten
ökonomischen Fragestellungen ab
sofort Videoclips ins Netz. Diese
sollen bestehende Unterrichts-
materialien audiovisuell
ergänzen.
Gestartet wird mit vier Vide-
os für die Sekundarstufen I
und II auf dem Schulservice-
portal und dem neuen
Youtube-Kanal Jugend
und Finanzen. Da gibt es
etwa das Format „Auf die
Schnelle“. Es besteht aus
rund 30-sekündigen Spots,
in denen Auszubildende aus
dem Azubi-Netzwerk „next“
der Volksbanken und Raiffei-
senbanken spontan erklären,
was sie mit einem Stichwort
oder einer Frage verbinden.
Anschaulich orientieren sich die
Geschichten in den Erklärvideos an
der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler.
Sie können als Einstieg in ein Thema im Schulunter-
richt oder zur Bearbeitung der Aufgaben in den
Online-Arbeitsblättern dienen. Wir haben
noch viel vor und bauen das Videoange-
bot schrittweise weiter aus.
Youtube-Kanal
und Spots
Das Schulserviceportal Ju-
gend und Finanzen ist die
Plattform für finanzielle Bil-
dung der Volksbanken und
Raiffeisenbanken. Mit ihrer
starken Verankerung vor
Ort engagieren sich viele
Genossenschaftsbanken
oft in jahrelangen Koope-
rationen mit den Schulen
ihres Geschäftsgebietes für
die Erweiterung des Finanz-
wissens insbesondere von
Kindern und Jugendlichen.
Die Videos und das weitere Unter-
richtsmaterial finden Sie unter:
www.jugend-und-finanzen.de
und auf dem Youtube-Kanal
„Schulservice Jugend und Finanzen“
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