ZUCKERKONSUM
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Elisabeth Müller,
Bundesvorsitzende
Verband kinderreicher
Familien Deutschland
(KRFD)
Kinder sind ein Segen
Unsere Kinder sind für mich ein gro-
ßes Glück. Mein Mann und ich kom-
men aus großen Familien und freu-
en uns über Kinder. Unsere sechs
Töchter und Söhne kamen schnell
hintereinander, bestimmten und be-
reicherten unseren Alltag. Wir ha-
ben uns das getraut und wir haben
uns vertraut. Familie braucht Kraft,
Geduld und Zutrauen, dass es schon
klappen wird. Wir haben schnell ge-
merkt, dass andere uns als exotisch
wahrnehmen. Wir empfinden unser
Lebensmodell als erfüllend und be-
glückend. Diese Erfahrung teile ich
mit vielen anderen Mehrkindfami-
lien und es war der entscheidende
Impuls, der uns 2011 zur Gründung
des Verbands kinderreicher Familien
geführt hat. Ich fand es spannend,
die Kinder aufwachsen zu sehen:
Sie fanden ihre Wege und sind zu
einem Team zusammengewachsen.
Jeder übernimmt für den anderen
Verantwortung, sie ergänzen sich in
ihren Talenten und Fähigkeiten. Sie
sind im Kummer nicht allein und
sie erfahren auch, dass der Erfolg
sich gut mit anderen feiern lässt. Sie
lernen, die Fähigkeiten und Talen-
te der Geschwister zu schätzen und
sich gleichzeitig mit ihren eigenen
Gaben einzubringen. Dieses Mitein-
ander finde ich faszinierend und ich
bin überzeugt, dass es die Kinder auf
ihrem Lebensweg stärkt. Und nicht
nur sie. Auch wir als Eltern sind he-
rausgefordert: Herz und Verstand
bleiben beweglich, man rechnet mit
allem, lernt, trotzdem die Übersicht
zu behalten, und handelt mit Intui-
tion, Augenmaß und Erfahrung.
Nora Freimann, Leserin
Die Geborgenheit in der Familie
durch liebende Eltern, Großeltern,
Tanten und Onkeln stärkt die Fa-
milie am meisten. Denn der Zusam-
menhalt innerhalb der Familie setzt
ungeahnte Kräfte frei und stärkt den
Nachwuchs.
JAHRHUNDERT-TREND Die Großfamilie stirbt langsam aus
Im Jahr 1900
Im Jahr 2018
„Es geht uns nicht um Verzicht, sondern
um einen bewussteren Umgang.“
Dr. Kai Kolpatzik, Leiter Abteilung Prävention, AOK-Bundesverband
Die AOK hat dem hohen Zuckerkonsum den Kampf angesagt.
Dürfen Familien an Weihnachten nicht mehr naschen?
Süßigkeiten gehören zu Weihnachten dazu, das wollen wir nicht ver-
bieten. Was wir langfristig verändern möchten, ist, dass sich der Ge-
schmack anpasst und die Bevölkerung weniger Zucker zu sich nimmt.
Beim Zuckerkonsum belegen wir im europäischen Vergleich leider einen
Spitzenplatz. Es geht uns nicht um Verzicht, sondern um einen bewuss-
teren Umgang.
Woher kommt der überhöhte Konsum?
Das hat verschiedene Ursachen. Ein begünstigender Faktor ist, dass sich
in 80 Prozent der Fertiglebensmittel zugesetzter Zucker befindet – vor
allem in Produkten, in denen man es nicht vermutet. Der Verbraucher
konsumiert oft unwissentlich zu viel Zucker, zum Beispiel beim Joghurt.
Hier scheint es eine Wissenslücke zu geben.
Was wollen Sie dagegen tun?
Es braucht mehr Aufklärung. Verbraucher müssen auf den ersten Blick
erkennen, was sie zu sich nehmen. Diese Option hat der Gesetzgeber
kürzlich geschaffen. Ab 2020 können sich Verbraucher mithilfe des
Nutri-Score orientieren, ob ein Produkt eher gesund oder ungesund ist.
Dabei handelt es sich um ein Kennzeichnungsmodell auf Verpackungen,
welches leicht verständliche Informationen über die Nährstoffqualität
eines Produkts liefert. Leider wurde die Industrie hierzu nicht verpflich-
tet, die Kennzeichnung ist freiwillig.
Welche weiteren Ansätze gibt es aus Ihrer Sicht?
eine Person
zwei Personen
drei Personen
vier Personen
7%
15%
42%
17%
17%
34%
44%
fünf Personen
und mehr
12%
9%
= 4,5 Personen
durchschnilich
je Haushalt
3%
= 2,0 Personen
durchschnilich
je Haushalt
Quelle: Statistisches Bundesamt
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Dipl. oec. troph. Anja Roth,
Leiterin
Öffentlichkeitsarbeit
Süßstoff-Verband e. V.
Genuss ohne Reue
Gerade in der Weihnachtszeit fällt es
oft schwer, bei Kindern den Süßigkei-
tenkonsum im Blick zu behalten. Zu
viel Naschkram kann aber nicht nur
zu Übergewicht und gesundheitli-
chen Beschwerden führen, er schadet
auch den Zähnen. Doch anstatt Kin-
dern süßen Genuss komplett zu ver-
bieten, sollte vielmehr ein maßvoller
Umgang mit Süße vorgelebt werden.
Schließlich ist Genuss eine natürli-
che Reaktion und die Lust auf Süße
genetisch und evolutionär bedingt.
Und: Süß muss nicht gleich Zucker
bedeuten. Süßstoffe sind beispiels-
weise eine ideale Zuckeralternative.
Sie liefern keine Kalorien und scha-
den den Zähnen nicht, denn die Bak-
terien im Mund können Süßstoffe
nicht zu zahnschädlicher Säure um-
bauen. Zucker hingegen sorgt dafür,
dass sich Säure im Mund bildet, die
den Zahnschmelz angreifen und Ka-
ries bedingen kann. Dabei ist egal, ob
der Zucker aus Früchten, Honig oder
süßen Getränken stammt: Werden
die Bakterien nicht entfernt, richten
sie Schaden an und verursachen im
schlimmsten Fall Karies. Besonders
schädlich sind Lebensmittel, die viel
Zucker enthalten, am Zahn kleben
oder eine lange Kontaktzeit zu den
Zähnen haben, wie Karamellbonbons
oder Lutscher. Besser ist es hier, auf
zuckerfreie Alternativen mit Süßstof-
fen zu setzen. Neben einer ausgewo-
genen Ernährung sollten Eltern bei
Kindern auch auf eine ausreichende
Zahnpflege achten, um die Zähne vor
›
Karies zu schützen.
Überhöhter und dauerhafter Zuckerkonsum ist für Kinder im Hinblick
auf Karies und Adipositas ein großes Gesundheitsrisiko. Es ist daher
wichtig, schon bei den Kleinsten anzufangen. Deshalb ist die AOK seit
Jahren mit Ernährungsprojekten in Schulen und Kitas unterwegs. Hier
weisen wir nicht mit erhobenem Zeigefinger auf Gefahren hin. Unser
Ansatz ist es, gesunde Alternativen aufzuzeigen und diese in die Alltags-
routine einzubinden.
Das allein wird aber sicher nicht reichen, um hier spürbare
Veränderungen zu erzielen.
Richtig, vielmehr ist ein bunter Strauß an Maßnahmen erforderlich.
Studien zeigen, dass Werbung die Kalorienaufnahme bei den Kleinsten
stark beeinflusst. Deshalb ist ein Werbeverbot für an Kinder gerichtete
Lebensmittel ein wirksames Instrument, dessen
Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist
und das wir zusammen mit Partnern in
der Politik bereits platziert haben.
Das wird der Industrie nicht
gefallen. Welchen Einfluss
haben Eltern auf den zu
hohen Zuckerkonsum ihrer
Kinder?
Das fängt beim Ein-
kauf an, indem sie auf
den Kauf von über-
zuckerten Produkten
wie Softdrinks und
Frühstückscerealien
verzichten. Allerdings
haben Wissenschaft-
ler herausgefunden,
dass die Möglichkei-
ten der Eltern begrenzt
sind. Demnach hat
Werbung einen größeren
Einfluss auf das kindliche
Verhalten als das elterliche
Vorbild. Auch deshalb wäre
ein Werbeverbot ein echter
Meilenstein.
www.aok-bv.de/engagement/wenigerzucker