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René Schmoldt, Leser
Zurück zur Basis
Als kleinste Einheit innerhalb unserer
Gesellschaft und wichtigste Stätte für
Sozialisation und Vermittlung von Wer-
ten ist die Familie enorm wichtig für
jeden Menschen. Durch den steigenden
Wohlstand in den letzten Jahrzehnten,
immer kleineren Familien mit immer
weniger Kindern und der Tatsache, dass
der Sozialstaat immer mehr Aufgaben
einer Familie übernimmt, erodiert die-
se Basis seit geraumer Zeit. Was unsere
Familienbande wirklich stärkt, ist doch
das Menschliche, das Liebevolle, das
Verständnis- und Rücksichtsvolle. Und
an diesen Punkten kann jeder Einzel-
ne selbst arbeiten. Die Zeit, von der wir
gefühlt so wenig haben in dieser turbu-
lenten Welt, sollte man daher bewusst
mit den Menschen verbringen, die man
liebt, und Erlebnisse sammeln, die zu
Erinnerungen werden und zu Geschich-
ten, die man seinen Enkeln erzählt.
Thomas Feibel,
Medienjournalist
und Autor
FELS IN DER BRANDUNG Nie war Familie so wertvoll wie heute
Mehr Bedeutung
Mehr Kinder
Mehr Vielfalt
In unsicheren Zeiten wird der Stabilitätsanker
Familie immer wichtiger. „Vater, Muer, Kind“ ist kein
Auslaufmodell, aber auch nicht
mehr die Regel.
der Befragten geben an, dass ihnen die
Familie wichtig oder sehr wichtig ist.
Damit liegt sie auf Platz eins unter
anderem vor finanzieller Unabhängigkeit,
Freunden und Hobbys. Alternative Familienformen wie Patchwork,
Alleinerziehende und gleichgeschlechtliche
Paare mit Kind nehmen deutlich zu:
98%
Familien mit Kind(ern) unter 18 Jahren
nach Familienform in Prozent:
80%
Für mehr als 80 Prozent der
20- bis 39-Jährigen ist es sehr wichtig
bzw. wichtig, eigene Kinder zu haben.
Die durchschniliche
Wunschkinderzahl
stieg von 1,8 (2007) auf
2,1 Kinder (2016).
Jeder Fünfte findet sogar
drei oder mehr Kinder ideal.
Die Zahl der Scheidungen
nimmt seit Jahren ab, die Zahl
der Eheschließungen steigt.
Die Deutschen wünschen sich mehr
Kinder – und bekommen sie auch.
Im Jahr 2015 erreichte die Geburtenrate
den höchsten Wert seit über 30 Jahren.
2004 haben Frauen in
Deutschland im Durchschni
1,35 Kinder geboren.
2015 waren es 1,5 Kinder.
28% → 25%
Ehepaare
Lebensgemeinschaften
Alleinerziehende
1996
81%
5%
14%
Immer mehr Kinder wachsen
in nichtehelichen
Lebensgemeinschaften auf.
→
2015
69%
11%
20%
2015:
843.000
1996:
452.000
Waren 2012 noch
28 Prozent der
Akademikerinnen
zwischen 40 und
44 Jahren kinderlos,
waren es 2016
nur noch 25 Prozent.
Quellen: Roland Berger, berufundfamilie, Prognos, BMFSFJ, Statistisches Bundesamt
Mal öfter offline
Die Erziehung unserer Kinder im
Umgang mit dem Smartphone ist aus
gutem Grund zur Herausforderung
geworden. Denn wir Erwachsenen
sind schlechte Vorbilder. Wir verlan-
gen etwas von unseren Kindern, das
wir selbst nicht können: widerstehen.
Zwar regen sich heute viele Eltern
darüber auf, dass ihre Kinder ständig
aufs Handy starren, aber mindestens
genauso viele Kinder denken das auch
über ihre Eltern. Oft lautet die Stan-
dardfrage der Erziehungsberechtigen:
Wie kriege ich das Smartphone aus der
Hand des Kindes, ohne die Axt zu be-
nutzen? Dabei ist die Erziehungsauf-
gabe deutlich größer, als sich allein da-
rüber zu sorgen. Denn Kinder werden
immer früher mit Dingen wie Fake
News, Hate Speech und Sexting kon-
frontiert. Zudem wollen wir zum ers-
ten Mal in der Geschichte der Medien
unsere Kinder vor etwas beschützen,
das uns alle betrifft und zu dem wir
Erwachsenen nicht wirklich eine Ant-
wort parat haben. Stichwort Big Data.
Was tun? Akzeptieren, dass wir alle die
Balance im Umgang mit Smartphones
noch nicht gefunden haben. Kinder
nicht einfach so in den Gerätebesitz
hineinrutschen, sondern sie einen Me-
dienführerschein machen lassen. Ge-
meinsam einen Mediennutzungsver-
trag erstellen und sich konsequent um
deren Einhaltungen bemühen. Zusam-
men wieder öfter als Familie etwas be-
wusst unternehmen, bei dem ein Han-
dy stört. Und letztlich müssen wir als
Familie gegenseitig besser aufeinander
aufpassen, damit der Familienfrieden
wieder hergestellt ist.
Teobald Tiger, Leser
Quell der Stärke
Die Basis für eine Familie ist als Ers-
tes das Vertrauen. Dieses Vertrauen
darf nicht die Schatten des Eigen-
nutzes oder sonstiger Schwächen in
sich tragen. Ist in der Familie dieses
Vertrauen vorhanden, zieht es Hilfs-
bereitschaft als Selbstverständlichkeit
nach sich und überträgt sich auch auf
die Mitmenschen. Menschen, die sol-
ches Vertrauen in sich tragen, strah-
len das aus, was sich wohltuend auf
die Mitmenschen auswirkt, da es im
Umgang spürbar ist. Vertrauen ist im
Grunde eine undefinierbare Kraft, die
in allen Lebensbereichen vorzufinden
ist – mittlerweile aber leider als Rari-
tät. In der Familie ist es unverzichtbar,
da es einen Bestandteil der Souveräni-
tät jedes einzelnen Familienmitglieds
darstellt. Gesundes Vertrauen ist frei
von Makel jeglicher Art. Das Vertrau-
en innerhalb der Familie ist auch als
Schutzpfeiler gegen Außenangriffe
anzusehen, da es für starken Zusam-
menhalt in der Familie sorgt.
FAMILIE BLEIBEN
MIT HIV
Mutter, Vater, Kind. Und HIV. Damit Familien
mit der Infektion klarkommen können,
hilft die Deutsche AIDS-Stiftung. Gegen die
Diskriminierung HIV-positiver Menschen
kann jeder etwas tun. Denn Vorurteile sind
das Schlimmste für Kinder und für ihre Eltern.
HIV-positive Menschen und ihre Familien brauchen unsere Solidarität
und Hilfe. Spenden an die Deutsche AIDS-Stiftung lohnen sich – nicht
nur zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. www.aids-stiftung.de