Die römisch-katholische Kirche
Das Kommen der Habsburger nach Siebenbürgen, bedeutete zugleich den Rückkehr des Katholizismus. Zumal Hermannstadt die Hauptstadt von Siebenbürgen war, hat die Verwaltung auch die Verfechter des Katholizismus in die Stadt gebracht: Die Jesuiten. Diese hatten die Aufgabe, die katholische Gemeinschaft wieder aufzubauen, was von den Spitzen der Siebenbürger Sachsen nicht mit Wohlwollen betrachtet wurde, zumal der Großteil der Stadtbewohner protestantisch war. Dies stellte ein seriöses Problem nicht nur für die Stadt, sondern für ganz Siebenbürgen dar, was nun die neue Verwaltung lösen musste.
1688 hielten die Römisch-Katholische ihre Gottesdienste für die österreichische Garnison in einem der Gebäude vom Großen Ring (rum. Piaţa Mare), wo es eine Kapelle gab (wo heute Sitz des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien ist). Ein Jahr später kauft der Oberkommandeur der kaiserlichen Armee, General Caraffa, das Haus der Schneider-Zunft, um hier die Kirche zu bauen, wo die Jesuiten ihre Gottesdienste halten sollen.
Am 3 Juli 1726 wurde dann im feierlichen Rahmen der Grundstein gelegt. Baustellenleiter war Franz Tobias Kalmann (rei armatoriae in Transilvaniae praefecti), der später von Valentinus Scherzer 1731 ersetzt wird. Das größte Problem beim Bau der Kirche stelle der Widerstand der einheimischen Bevölkerung dar. Diese haben anfänglich alles in der Nacht zerstört, was am Tag gebaut wurde, was General Wallis veranlasste, die Baustelle rund um die Uhr bewachen zu lassen. Die Einweihung fand am 13. September 1733 im Beisein der Siebenbürgischen Bischofs Baron Georg von Zorger statt.
Die Orientierung der Parzellen, deren Größe und ihrer Anlegung führten dazu, dass die Südfassade die Hauptfassade ist, und nicht die Westliche. Der Stil ist Barock, wir können hier von einem jesuitischen Barock sprechen. Es muss hervorgehoben werden, dass es Elemente gibt, die wegen der engen Parzellierung nicht angewendet werden konnten, das beste Beispiel ist der Nichtbau von zwei Türmen an der Westfassade.
Dezember 1910 die elektrische Beleuchtung eingeführt.