WELLNESS WORLD Business 3-2014 | Page 34

Gesundheitsförderung – was versteht man darunter? Während Gesundheit und Krankheit noch im 19. Jahrhundert als eine Frage des Schicksals oder der gottgefälligen Lebensführung betrachtet wurden, hat sie sich in der modernen Gesellschaft zu einem gesellschaftlichen Leitwert entwickelt. Die gestellte Frage gilt als wesentlicher Aspekt der Lebensqualität und des in dieser Gesellschaft möglichen Lebensglücks. Dadurch ist sie aus dem Bereich dessen, was nur individuell verantwortet werden kann, herausgelöst worden und in alle Lebensbereiche eingedrungen: Das moderne Leben insgesamt erscheint einerseits als Chance, andererseits als Risiko für die Gesundheit der Menschen. Mit Errichtung der solidarischen Krankenkassen wurde dieses Risiko folgerichtig vergesell- schaftet. Krankheit ist ab nun nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftliches („burden of disease“ in der Sprache der internationalen Public Health), Gesundheit wird zu einer unverzichtbaren gesellschaftlichen Ressource, von der die Produktivität und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft abhängt. Wie wird Gesundheit heute definiert? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als einen „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.“ In diesem grundlegend neuen Verständnis von Gesundheit sind zwei Paradigmenwechsel enthalten: Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Substanz der Gesundheit und verortet diese Substanz zugleich in körperlichen, psychischen und sozialen Tatbeständen. Von daher lässt sich fragen, wie diese Tatbestände entstehen Gesundheit entsteht dadurch, dass Menschen für sich selber und für andere sorgen. Bewegung ist eine Form, die wichtig ist.