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men, qualitativ und inhaltlich einen
ordentlichen Betrieb aufbauen. Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
stehen nun im Vordergrund. Vom
Markt her ist es nicht unähnlich mit
Lans, aber vielleicht mit einer etwas
internationaleren Ausrichtung. Den
englischen und skandinavischen Markt
betreffend, haben wir einfach mehr
Potenzial, schon alleine durch die Nähe
des Flughafens. Aber es wird sich nichts
daran ändern, dass der deutsche und
Schweizer Markt der wichtigste bleibt.
Andrea Morgner-Miehlke: Die Prävention und die Gesunderhaltung müssen
sich einem Wandel unterziehen. Es ist
in der Tat so, dass Gesundheit und
Gesunderhaltung nicht eindimensional
gesehen werden können – indem ich
einfach nur die biomechanische Funktionsfähigkeit meiner Organe überprüfe, sondern Gesundheit ist vielmehr ein
Ansatz, der unterschiedliche Aspekte
berücksichtigt. Da sind natürlich meine
Umwelt, meine eigenen Herausforderungen, meine eigenen Ressourcen, die
ich dafür einsetze, und es ist auch mein
Umfeld, in dem ich mich bewege, das
alles macht Gesundheit aus.
Sie haben bei der Pressekonferenz
gesagt, dass das Standardpaket bei
2.958 Euro für eine Woche beginnt.
Was erwartet da den Gast konkret?
Andrea Morgner-Miehlke: Die Grundphilosophie ist natürlich die Ernährungsumstellung, die Regeneration des
gesamten Organismus und die ärztlich
indizierte Therapie. Das heißt, wir
machen körper- und bewegungstherapeutische Anwendungen, immer auf
der Basis einer medizinischen Indikation. Das fachärztliche Gespräch mit
einer ausführlichen Untersuchung
steht immer am Anfang. Es werden
gemeinsame Ziele definiert – für die
Zeit, in der man hier ist. Es wird natürlich auf die klassische Prävention
geachtet – gibt es Untersuchungen, die
durchgeführt werden müssen, oder liegen Erkrankungen vor, die man vielleicht noch einmal abklärt bzw. therapeutisch beleuchtet. Das ist das Grundpaket, wie wir es definieren.
Wie schauen die zukünftigen Pläne
19.07.2013
19:16 Uhr
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bzw. Visionen von Christian Harisch
aus? Die Entwicklung der vergangenen
Jahre war doch sehr dynamisch. Der
Lanserhof war 25 Jahre eine Institution und jetzt gibt es plötzlich zwei weitere Häuser.
Christian Harisch: Unsere Vision und
unser Ziel ist, dass wir uns festigen und
die Qualität sichern. In Hamburg ist
uns das ganz gut gelungen, dort sind
wir schon auf einem sehr hohen Qualitätsniveau. Am Tegernsee müssen wir
noch die restlichen Mitarbeiter finden,
das Team zusammenstellen und an der
Umsetzung arbeiten, also in den nächsten drei Jahren werden wir hier am
Tegernsee noch einiges zu tun haben.
Es wird sicher keine weitere Expansion
geben, bevor nicht alles zur Ruhe
kommt. Wenn es in Tegernsee dann
läuft, planen wir in Lans Verbesserungen, wie in den vergangenen 15 Jahren.
Wir planen gerade die Weiterentwicklung von Lans, aber nicht kapazitätsmäßig, sondern qualitätsmäßig.
Kommen wir zum 1. Internationalen
Lanser Kongress im September 2013.
Wie kam es zu dieser Idee?
Andrea Morgner-Miehlke: Wenn man
den Anspruch hat, Medizin zu machen,
die offen ist, dann kommt man zwangsläufig zu dem Punkt, einen innovativen
Weg zu gehen, indem man eine Brücke
schlägt zwischen klassischer Schulmedizin und naturheilkundlichen Alternativverfahren. Es ist leider so, dass
dazwischen ein tiefer Graben ist, das
heißt, man ist entweder schulmedizinisch orientiert oder auf der anderen
Seite naturheilkundlich. Eigentlich
kennen wir viele tolle Diagnostiken
und Therapien, aber durch das gegenseitige Bekämpfen geht sehr viel für
den Patienten verloren. Mein Anliegen
ist, eine Brücke zu schlagen und diese
beiden Pole zueinander zu führen. Da
die Fronten dermaßen verhärtet sind,
kommt es zu keiner wahren Integration
von Heilkunst und Heilansätzen. Das
war für mich Grund genug zu sagen,
wenn ich jetzt mit diesem akademischen Anspruch das Haus Hamburg
aufbaue, dann muss ich dem auch eine
Plattform geben. Wo wir eine gemeinsame Sprache lernen, wo wir auch uns
Wellness world business |
3/2013
Andrea Csics, Hotel-Managerin in Lans,
und Christian Harisch mit PR-Lady
Charlotte Sengthaler nach dem
Presseempfang
messen lassen an dem, was wir tun. Das
Thema in diesem Jahr ist übrigens individuelle Gesundheit, Mikrobiome,
Genetik und Epigenetik.
Sie wollen die klassische Medizin – die
Schulmedizin – mit der Alternativmedizin zusammenführen? Es gibt aber
sehr viele Ansätze von Ayurveda bis
hin zu Energetik, Kinesiologie, TCM
oder Schamanismus usw.
Andrea Morgner-Miehlke: Unser
erster Anknüpfungspunkt ist eine
Kooperation mit der internationalen
Gesellschaft der Mayr-Ärzte, auf der
anderen Seite habe ich den kompletten
Masterstudiengang Präventivmedizin
der Dresdner International University
eingeladen. Wir legen uns aber bewusst
nicht fest. Wir versuchen, offen zu sein
und immer den gemeinsamen Nenner
zu identifizieren. Wir nehmen nicht
alles, weil wir wo anfangen müssen und
uns und die Teilnehmer auch nicht
überfordern wollen. Im ersten Schritt
gehen wir in Richtung wissenschaftlich
orientierter Naturheilkunde und etablierten Alternativmethoden. Wir wollen nicht polarisieren oder den eigenen
Standpunkt verteidigen, sondern es
geht darum, Inhalte ganzheitlicher
Regulation und Funktionalität gemeinsam zu besprechen, offen zu sein für
verschiedene Positionen, um am Ende
dem Gast oder dem Patienten die für
ihn optimale Diagnostik und Therapie
anzubieten.
Das gesamte Interview lesen Sie auf
www.wellnessworldbusiness.com
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