WELLNESS WORLD Business 03-2013 | Page 23

ww_0313_22-23_korr12.10.QXD:spa_musterseiten men, qualitativ und inhaltlich einen ordentlichen Betrieb aufbauen. Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung stehen nun im Vordergrund. Vom Markt her ist es nicht unähnlich mit Lans, aber vielleicht mit einer etwas internationaleren Ausrichtung. Den englischen und skandinavischen Markt betreffend, haben wir einfach mehr Potenzial, schon alleine durch die Nähe des Flughafens. Aber es wird sich nichts daran ändern, dass der deutsche und Schweizer Markt der wichtigste bleibt. Andrea Morgner-Miehlke: Die Prävention und die Gesunderhaltung müssen sich einem Wandel unterziehen. Es ist in der Tat so, dass Gesundheit und Gesunderhaltung nicht eindimensional gesehen werden können – indem ich einfach nur die biomechanische Funktionsfähigkeit meiner Organe überprüfe, sondern Gesundheit ist vielmehr ein Ansatz, der unterschiedliche Aspekte berücksichtigt. Da sind natürlich meine Umwelt, meine eigenen Herausforderungen, meine eigenen Ressourcen, die ich dafür einsetze, und es ist auch mein Umfeld, in dem ich mich bewege, das alles macht Gesundheit aus. Sie haben bei der Pressekonferenz gesagt, dass das Standardpaket bei 2.958 Euro für eine Woche beginnt. Was erwartet da den Gast konkret? Andrea Morgner-Miehlke: Die Grundphilosophie ist natürlich die Ernährungsumstellung, die Regeneration des gesamten Organismus und die ärztlich indizierte Therapie. Das heißt, wir machen körper- und bewegungstherapeutische Anwendungen, immer auf der Basis einer medizinischen Indikation. Das fachärztliche Gespräch mit einer ausführlichen Untersuchung steht immer am Anfang. Es werden gemeinsame Ziele definiert – für die Zeit, in der man hier ist. Es wird natürlich auf die klassische Prävention geachtet – gibt es Untersuchungen, die durchgeführt werden müssen, oder liegen Erkrankungen vor, die man vielleicht noch einmal abklärt bzw. therapeutisch beleuchtet. Das ist das Grundpaket, wie wir es definieren. Wie schauen die zukünftigen Pläne 19.07.2013 19:16 Uhr Seite 23 bzw. Visionen von Christian Harisch aus? Die Entwicklung der vergangenen Jahre war doch sehr dynamisch. Der Lanserhof war 25 Jahre eine Institution und jetzt gibt es plötzlich zwei weitere Häuser. Christian Harisch: Unsere Vision und unser Ziel ist, dass wir uns festigen und die Qualität sichern. In Hamburg ist uns das ganz gut gelungen, dort sind wir schon auf einem sehr hohen Qualitätsniveau. Am Tegernsee müssen wir noch die restlichen Mitarbeiter finden, das Team zusammenstellen und an der Umsetzung arbeiten, also in den nächsten drei Jahren werden wir hier am Tegernsee noch einiges zu tun haben. Es wird sicher keine weitere Expansion geben, bevor nicht alles zur Ruhe kommt. Wenn es in Tegernsee dann läuft, planen wir in Lans Verbesserungen, wie in den vergangenen 15 Jahren. Wir planen gerade die Weiterentwicklung von Lans, aber nicht kapazitätsmäßig, sondern qualitätsmäßig. Kommen wir zum 1. Internationalen Lanser Kongress im September 2013. Wie kam es zu dieser Idee? Andrea Morgner-Miehlke: Wenn man den Anspruch hat, Medizin zu machen, die offen ist, dann kommt man zwangsläufig zu dem Punkt, einen innovativen Weg zu gehen, indem man eine Brücke schlägt zwischen klassischer Schulmedizin und naturheilkundlichen Alternativverfahren. Es ist leider so, dass dazwischen ein tiefer Graben ist, das heißt, man ist entweder schulmedizinisch orientiert oder auf der anderen Seite naturheilkundlich. Eigentlich kennen wir viele tolle Diagnostiken und Therapien, aber durch das gegenseitige Bekämpfen geht sehr viel für den Patienten verloren. Mein Anliegen ist, eine Brücke zu schlagen und diese beiden Pole zueinander zu führen. Da die Fronten dermaßen verhärtet sind, kommt es zu keiner wahren Integration von Heilkunst und Heilansätzen. Das war für mich Grund genug zu sagen, wenn ich jetzt mit diesem akademischen Anspruch das Haus Hamburg aufbaue, dann muss ich dem auch eine Plattform geben. Wo wir eine gemeinsame Sprache lernen, wo wir auch uns Wellness world business | 3/2013 Andrea Csics, Hotel-Managerin in Lans, und Christian Harisch mit PR-Lady Charlotte Sengthaler nach dem Presseempfang messen lassen an dem, was wir tun. Das Thema in diesem Jahr ist übrigens individuelle Gesundheit, Mikrobiome, Genetik und Epigenetik. Sie wollen die klassische Medizin – die Schulmedizin – mit der Alternativmedizin zusammenführen? Es gibt aber sehr viele Ansätze von Ayurveda bis hin zu Energetik, Kinesiologie, TCM oder Schamanismus usw. Andrea Morgner-Miehlke: Unser erster Anknüpfungspunkt ist eine Kooperation mit der internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte, auf der anderen Seite habe ich den kompletten Masterstudiengang Präventivmedizin der Dresdner International University eingeladen. Wir legen uns aber bewusst nicht fest. Wir versuchen, offen zu sein und immer den gemeinsamen Nenner zu identifizieren. Wir nehmen nicht alles, weil wir wo anfangen müssen und uns und die Teilnehmer auch nicht überfordern wollen. Im ersten Schritt gehen wir in Richtung wissenschaftlich orientierter Naturheilkunde und etablierten Alternativmethoden. Wir wollen nicht polarisieren oder den eigenen Standpunkt verteidigen, sondern es geht darum, Inhalte ganzheitlicher Regulation und Funktionalität gemeinsam zu besprechen, offen zu sein für verschiedene Positionen, um am Ende dem Gast oder dem Patienten die für ihn optimale Diagnostik und Therapie anzubieten. Das gesamte Interview lesen Sie auf www.wellnessworldbusiness.com wirtschaft 23