WELLNESS WORLD Business 01-2013 | Page 32

ww_0113_32-35 korr.qxd:spa_musterseiten 02.03.2013 23:28 Uhr Seite 32 Akademische Ausbildung im Gesundheitstourismus Bedarf, Angebot und Nachfrage im Gesundheitstourismus, wie sie sich aus der Sicht von Experten im deutschsprachigen Alpenraum darstellen. Besonders wichtig: qualifizierte Mitarbeiter. Kein Unternehmen, seien die Produkt- und/oder Servicepaletten noch so innovativ, ist erfolgreich ohne seine Mitarbeiter. Diese tragen jedoch nur dann maßgeblich zum Erfolg bei, wenn sie adäquat ausgebildet sind. Vor allem in der Reisebranche wird seit langem immer wieder darüber diskutiert, was der Terminus „qualifiziert“ wirklich bedeutet und ob die Reisebranche akademisch ausgebildete Fachkräfte tatsächlich benötigt. Es gab Zeiten, da war das einzig wichtige Dokument, um einen Job auf diesem Gebiet zu finden, ein gültiger Reisepass. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Tourismusbranche allerdings rapide weiterentwickelt und Tourismusprodukte und -angebote haben sich zu komplexen Dienstleistungen entwickelt. Aufgrund dieses Trends stieg die Nachfrage nach akademisch ausgebildetem Personal und akademische Abschlüsse sind heute fast schon eine Voraussetzung. Dennoch äußert die Branche die Kritik, dass die Universitäten Studenten nicht wirklich auf Jobs im Tourismus vorbereiten. Studien haben gezeigt, dass nur ca. 12 Prozent der Absolventen einer Tourismusschule auch wirklich einen Job in der Reisebranche antreten. Häufig wird das Fehlen von praktischer Erfahrung der Akademiker bemängelt. Befürworter der akademischen Ausbil- dungen sehen allerdings die analytischen, kreativen und auch kritischen Denkansätze, zu denen Universitätsabsolventen ihrer Meinung nach eher in der Lage sind, als großen Vorteil. Gerade diese Fähigkeiten werden in einer Branche gebraucht, die sich vor allem durch eines bemerkbar macht – ständigen Wandel. Obwohl es diesbezüglich noch keine Einigung gibt, zeigt sich sehr wohl eine Änderung im Aufbau der Studiengänge. Universitäre Einrichtungen beziehen immer mehr Betriebe aus der Wirtschaft in ihre Studienangebote mit ein und verpflichten ihre Studenten zu mehrmonatigen Praktika in der Wirtschaft, um fehlende praktische Erfahrung auszugleichen. Vor allem in Deutschland und Österreich spiegelt sich diese Entwicklung durch die Ein- Die Alpenlandschaft ist eine für den Gesundheitstourismus ideale Region 32 gesundheit Wellness world business | 1/2013