MADE IN SWEDEN |
TRETSCHLITTEN FAHREN
ATT ÅKA SPARK
Stellt euch einen alten Holzstuhl vor, der auf zwei langen Metallkufen festgemacht ist. So sieht ein
Tretschlitten, auf Schwedisch spark genannt, aus. Er erinnert im weitesten Sinn an einen
Hundeschlitten ohne Hund. Um auf ihm zu fahren, steht man mit einem Fuss auf der Kufe, wäh‐
rend man mit dem zweiten anschiebt. Dieses Transportmittel wurde Ende 18. Jahrhundert in
Nordschweden erfunden. Um sich auch im Winter schnell fortbewegen zu können, musste ein
Fahrradersatz her. Der Tretschlitten eignet sich für harte, glatte Unterlagen wie Eis und gepack‐
ten Schnee. Während das Fortbewegungsmittel früher oft für den Transport von Fischfängen auf
dem gefrorenen See diente, verwendet man es heute hauptsächlich als Spielzeug. Egal ob man mit
dem Hund Gassi fährt, die Einkäufe erledigt, zur Schule geht oder einfach nur mit dem Kind
vornedrauf spazieren fährt – der
Tretschlitten ist vielseitig. Es gibt
Kinderschlitten, grosse Schlitten mit
Sicherheitsgurten für die Kleinkin‐
der und Rennschlitten. Denn bis
1926 war Tretschlittenfahren an den
Nordischen Spielen, einer Art
Winterolympiade in Skandinavien,
eine offizielle Disziplin. In den letz‐
ten Jahren ist die Sportart in Wett‐
kampfform wieder aufgekommen
und so werden in Finnland seit 1988
die Weltmeisterschaften im Tret‐
schlittenfahren ausgetragen. Das
Schwedische Fernsehen hat sogar
von einer Gruppe junger Männer
berichtet, die den Schlitten mit
Düsenantrieb versehen und so den
Geschwindigkeitsrekord mit 105,2
km/h aufgestellt hatten. Normaler‐
weise liegt die Geschwindigkeit zwi‐
schen 15 und 20 km/h. Tretschlitten
fährt man vor allem in Schweden,
Norwegen, Finnland und Island, wo
man eine Garantie für schnee‐
bedeckte Strassen hat. So sieht man
oft ältere Menschen, die den
Schlitten als Fortbewegungsmittel in
der Stadt brauchen und in hals‐
brecherischem Tempo durch die
Einkaufsstrassen flitzen.
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