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WIRTSCHAFT & INNOVATION
zent nahezu verdoppelt. Die Außenhandelsquote, die Summe der Im- und Exporte im
Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP),
lag 2013 bei 89 Prozent. Deutschland ist damit
die „offenste“ Volkswirtschaft der G7-Staaten.
Zum Vergleich: Die USA kamen 2013 auf eine
Außenhandelsquote von 30 Prozent.
Die Partnerländer der Europäischen Union
(EU) sind mit einem Anteil von 58 Prozent der
Gesamtexporte der wichtigste Zielmarkt.
Traditionell größtes deutsches Exportland ist
Frankreich, im ersten Halbjahr 2015 standen
allerdings erstmals die USA auf Platz eins. Das
GLOBAL
OECD-Wirtschaftsausblick In ihrem
Wirtschaftsausblick analysiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz
in Paris zweimal jährlich die wichtigsten
wirtschaftlichen Trends und die Aussichten in den 34 OECD- und Schwellenländern für die kommenden zwei Jahre. Die
Gesamtbeurteilung für 2015/2016 geht
davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft an Dynamik gewinnen wird, im Vergleich
zur Zeit vor der Krise aber
verhalten bleibt.
→ oecd.org
Vereinigte Königreich, die Volksrepublik China und die Niederlande folgen auf den nächsten Plätzen. Bei den Importen zeigt sich hingegen ein umgekehrtes Bild: Die meisten
Einfuhren kamen 2014 aus den Niederlanden,
schen Direktinvestitionen. Damit ist Deutsch-
gefolgt von der Volksrepublik China, Frank-
land der siebtgrößte Investitionsstandort.
reich, den USA und Italien. Kontinuierlich
nimmt die Bedeutung von Wirtschafts- und
Als Drehscheibe des Welthandels gilt das
Handelsbeziehungen zu den asiatischen Staa-
Messewesen. Der Messeplatz Deutschland ist
ten zu – trotz teilweise sich abschwächender
weltweit die Nummer eins bei Organisation
Wachstumsraten. Allein in China sind 5.000
und Durchführung internationaler Messen.
deutsche Unternehmen mit Investitionen
Von den global wichtigen Branchenevents
vertreten.
finden zwei Drittel in Deutschland statt. Zu
den rund 150 internationalen Messen und
Ausdruck der starken Verflechtung in die
Ausstellungen kommen jedes Jahr 10 Millio-
Weltwirtschaft sind weiterhin die deutschen
nen Besucher.
Direktinvestitionen im Ausland, die sich seit
1990 auf 919 Milliarden Euro (2013) verfünf-
Deutschland ist zugleich Umschlagplatz für
facht haben. Ein Drittel davon war in den Eu-
europäische und weltweite Güterströme.
roraum investiert. Umgekehrt sind ausländi-
Durch kein anderes Land der EU werden
sche Investoren über ihre Unternehmensbe-
mehr Güter transportiert. Etwa ein Drittel
teiligungen für 3 Millionen Arbeitsplätze in
des Umsatzes der zehn wichtigsten Logistik-
Deutschland verantwortlich – auf 458 Milliar-
märkte in der EU wird in Deutschland er-
den Euro beläuft sich der Bestand an ausländi-
bracht. 3 Millionen Menschen sind mit Logis-