Tatsachen über Deutschland 2015 2015 | Page 66

64 | 65 WIRTSCHAFT & INNOVATION zent nahezu verdoppelt. Die Außenhandelsquote, die Summe der Im- und Exporte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), lag 2013 bei 89 Prozent. Deutschland ist damit die „offenste“ Volkswirtschaft der G7-Staaten. Zum Vergleich: Die USA kamen 2013 auf eine Außenhandelsquote von 30 Prozent. Die Partnerländer der Europäischen Union (EU) sind mit einem Anteil von 58 Prozent der Gesamtexporte der wichtigste Zielmarkt. Traditionell größtes deutsches Exportland ist Frankreich, im ersten Halbjahr 2015 standen allerdings erstmals die USA auf Platz eins. Das GLOBAL OECD-Wirtschaftsausblick In ihrem Wirtschaftsausblick analysiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris zweimal jährlich die wichtigsten wirtschaftlichen Trends und die Aussichten in den 34 OECD- und Schwellenländern für die kommenden zwei Jahre. Die Gesamtbeurteilung für 2015/2016 geht davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft an Dynamik gewinnen wird, im Vergleich zur Zeit vor der Krise aber verhalten bleibt. → oecd.org Vereinigte Königreich, die Volksrepublik China und die Niederlande folgen auf den nächsten Plätzen. Bei den Importen zeigt sich hingegen ein umgekehrtes Bild: Die meisten Einfuhren kamen 2014 aus den Niederlanden, schen Direktinvestitionen. Damit ist Deutsch- gefolgt von der Volksrepublik China, Frank- land der siebtgrößte Investitionsstandort. reich, den USA und Italien. Kontinuierlich nimmt die Bedeutung von Wirtschafts- und Als Drehscheibe des Welthandels gilt das Handelsbeziehungen zu den asiatischen Staa- Messewesen. Der Messeplatz Deutschland ist ten zu – trotz teilweise sich abschwächender weltweit die Nummer eins bei Organisation Wachstumsraten. Allein in China sind 5.000 und Durchführung internationaler Messen. deutsche Unternehmen mit Investitionen Von den global wichtigen Branchenevents vertreten. finden zwei Drittel in Deutschland statt. Zu den rund 150 internationalen Messen und Ausdruck der starken Verflechtung in die Ausstellungen kommen jedes Jahr 10 Millio- Weltwirtschaft sind weiterhin die deutschen nen Besucher. Direktinvestitionen im Ausland, die sich seit 1990 auf 919 Milliarden Euro (2013) verfünf- Deutschland ist zugleich Umschlagplatz für facht haben. Ein Drittel davon war in den Eu- europäische und weltweite Güterströme. roraum investiert. Umgekehrt sind ausländi- Durch kein anderes Land der EU werden sche Investoren über ihre Unternehmensbe- mehr Güter transportiert. Etwa ein Drittel teiligungen für 3 Millionen Arbeitsplätze in des Umsatzes der zehn wichtigsten Logistik- Deutschland verantwortlich – auf 458 Milliar- märkte in der EU wird in Deutschland er- den Euro beläuft sich der Bestand an ausländi- bracht. 3 Millionen Menschen sind mit Logis-