Tatsachen über Deutschland 2015 2015 | Page 32

30 | 31 STAAT & POLITIK THEMA AKTIVE POLITIK „Deutschlands Zukunft gestalten“ haben sich CDU/CSU und SPD hinaus. So wurde Anfang die Koalitionsparteien als Titel für ihr auf 2015 erstmals ein für alle Branchen gültiger vier Jahre ausgelegtes Regierungsprogramm Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro je gewählt. Zu dieser Zukunftsgestaltung ge- Zeitstunde eingeführt, dessen Höhe regelmä- hört eine Haushaltsplanung, die dauerhaft ßig von einer Kommission aus Gewerkschafts- ohne Neuverschuldung auskommt. Damit und Unternehmervertretern überprüft wird. soll die politische Handlungsfreiheit Deutsch- Rund 4 Millionen Menschen profitieren von lands auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten diesem neuen gesetzlichen Mindestlohn. gesichert werden. Mit dem Ziel eines ausgeglichenen Haushalts, das 2014 und 2015 Positive Signale für Frauen jeweils erreicht wurde, sieht sich die Bundes- in Leitungspositionen regierung in der Verantwortung für die Währungsstabilität und will Vorbild sein für Die Einführung einer Frauenquote bei gro- seine Partner in der Eurozone. ßen Aktiengesellschaften erhielt ebenfalls eine breite politische Unterstützung in Parla- Bei einigen zentralen Projekten der Regie- ment und Öffentlichkeit. Ab 2016 müssen in rung geht die Unterstützung, zumindest im diesen Unternehmen mindestens 30 Prozent Grundsatz, über die sie tragenden Parteien der Aufsichtsratssitze weiblich besetzt werden. Angesprochen von der Neuregelung sind 108 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen. 3.500 weitere Unter- ZAHL 0,0 Euro betrug das Haushaltsdefizit Deutschlands auf Bundesebene im Jahr 2014. Ausgaben von 296.500 Millionen Euro stehen Einnahmen von 296.500 Millionen Euro gegenüber. Die regierende Große Koalition erreichte damit Historisches. Erstmals seit 45 Jahren – seit dem Haushaltsjahr 1969 – nahm der Bund keine neuen Schulden auf. → bundeshaushalt-info.d e nehmen müssen sich künftig verbindliche Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen setzen. Ende 2014 betrug der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin 18,4 Prozent. Zu den sozialpolitischen Vorhaben der laufenden Legislaturperiode gehört ein „Rentenpaket“, das unter anderem eine Mütterrente enthält, die die soziale Absicherung von Müttern, die vor 1992 geborene Kinder erzogen