Tatsachen über Deutschland 2015 2015 | Page 123

Migranten sind in Deutschland zunehmend dass bis Ende 2015 beim Bundesamt für Mig- besser integriert. Seit 2007 ist ihre Beschäfti- ration und Flüchtlinge (BAMF) zwischen gungsquote um fünf Prozentpunkte gestie- 800.000 und einer Million Asylanträge einge- gen, dies ist der stärkste Anstieg innerhalb der hen werden. Deutschland stellt sich dieser OECD. Vor allem im Bereich Bildung gibt es Herausforderung und setzt sich zugleich für aber noch deutliche Defizite. Problematisch eine solidarische europäische Lösung der ist der hohe Anteil von Jugendlichen mit aus- Flüchtlingsfrage ein. ländischen Wurzeln, die nur schlecht Deutsch lesen und schreiben können. Mehr als 30 Prozent der 20- bis 29-jährigen ausländischen Erwachsenen bleiben ohne Berufsabschluss. Ihre Bildungsbeteiligung zu erhöhen ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung. Eine weitere besondere Aufgabe der Migrations- und Integrationspolitik ist der Flüchtlingsschutz. Das Grundgesetz sichert politisch Verfolgten ein Grundrecht auf Asyl. Deutschland bekräftigt damit seine historische und humanitäre Verantwortung. Zuletzt ist die Zahl der Schutzsuchenden deutlich gestiegen. Beantragten 2004 rund 50.000 Menschen Asyl, waren es 2014 mehr als 200.000. Aufgrund der anhaltenden Flüchtlingsströ- GLOBAL OECD-Studie zur Integration von Einwanderern Deutschland ist es in den vergangenen Jahren gelungen, Einwanderer immer besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Bei Kindern von im Ausland geborenen Eltern bestehen jedoch weiterhin signifikante Defizite. Das ist das Ergebnis einer internationalen Vergleichsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit dem Titel „Indikatoren von Zuwanderung 2015“. → oecd.org me aus den Kriegs- und Krisenregionen in Syrien, Irak und Afghanistan wird erwartet, 1997 2005 2014 Seit Mitte der 1980er-Jahre kommen neben Arbeitsmigranten zunehmend Asylsuchende nach Deutschland. Das Dubliner Übereinkommen regelt von 1997 an die Zuständigkeit der europäischen Staaten bei Asylverfahren. Mit dem „Mikrozensus“ besteht erstmals die Möglichkeit, den Migrationshintergrund in der Bevölkerung differenziert abzubilden. Im Jahr 2015 hat demnach jeder Fünfte in Deutschland einen Migrationshintergrund. Mehr als 200.000 Menschen beantragen im Jahr 2014 in Deutschland Asyl. Erstmals zieht fast eine halbe Million Menschen mehr nach Deutschland, als im gleichen Zeitraum aus der Bundesrepublik abwandern.