Suchtreport 2018 – Guter Hanf, schlechter Hanf? suchtreport_18 | Page 5

Vorwort der Stiftungsratspräsidentin Cannabidiol (CBD) – Was wissen wir? Nach dem Suchtmonitoring des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) (www. suchtmonitoring.ch) ist Cannabis nach wie vor die am meisten konsumierte illegale Droge in der Schweiz. Jeder dritte Schweizer habe in seinem Leben Erfahrungen mit der Substanz gemacht. Allerdings geben nur drei Prozent der Bevölkerung an regelmässig Cannabis zu konsumieren. Zukünftig wird der Konsum von Cannabis nicht mehr in jedem Fall illegal sein. Denn Cannabis-Produkte mit einem THC-Wert von unter einem Prozent fallen seit 2011 nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz (BetmG). Die Produkte dürfen offiziell produziert, verkauft und konsumiert werden. Je nach Produkt kommen aber das Heilmittelgesetz, das Lebensmittelgesetz oder das Bundesgesetz über die Produktesicherheit zu Anwendung. Unter den THC-armen Cannabisprodukten gewinnen vor allem diejenigen mit einem erhöhten CBD-Gehalt an Bedeutung. Der Verkauf des CBD-Hanf hat in den letzten Monaten einen Boom ausgelöst. Zahlreiche Hanfläden haben ihre Tore geöffnet. Im aktuellen Suchtreport widmet sich die Stiftung Bündner Suchthilfe (SBS) der Situation, welche durch die Freigabe des CBD-Hanfes entstanden ist. Es stellen sich neue Fragen: Wird es mehr Abhängige geben als bisher? Wie muss man in Sachen Jugendschutz agieren? Wie viel muss in die Prävention investiert werden? Was weiss man über die Wirkung und Nebenwirkung von CBD? Der vorliegende Suchtreport informiert aus verschiedenen Blickwinkeln und liefert Grundlagen für die Diskussion. Chur, Mai 2018 Susanna Gadient Präsidentin Stiftung Bündner Suchthilfe 5