Vorwort der Stiftungsratspräsidentin
Cannabidiol (CBD) – Was wissen wir?
Nach dem Suchtmonitoring des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) (www.
suchtmonitoring.ch) ist Cannabis nach wie vor die am meisten konsumierte
illegale Droge in der Schweiz. Jeder dritte Schweizer habe in seinem Leben
Erfahrungen mit der Substanz gemacht. Allerdings geben nur drei Prozent
der Bevölkerung an regelmässig Cannabis zu konsumieren.
Zukünftig wird der Konsum von Cannabis nicht mehr in jedem Fall illegal
sein. Denn Cannabis-Produkte mit einem THC-Wert von unter einem Prozent
fallen seit 2011 nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz (BetmG). Die
Produkte dürfen offiziell produziert, verkauft und konsumiert werden. Je nach
Produkt kommen aber das Heilmittelgesetz, das Lebensmittelgesetz oder das
Bundesgesetz über die Produktesicherheit zu Anwendung.
Unter den THC-armen Cannabisprodukten gewinnen vor allem diejenigen
mit einem erhöhten CBD-Gehalt an Bedeutung. Der Verkauf des CBD-Hanf
hat in den letzten Monaten einen Boom ausgelöst. Zahlreiche Hanfläden
haben ihre Tore geöffnet.
Im aktuellen Suchtreport widmet sich die Stiftung Bündner Suchthilfe (SBS) der
Situation, welche durch die Freigabe des CBD-Hanfes entstanden ist. Es stellen
sich neue Fragen: Wird es mehr Abhängige geben als bisher? Wie muss man
in Sachen Jugendschutz agieren? Wie viel muss in die Prävention investiert
werden? Was weiss man über die Wirkung und Nebenwirkung von CBD?
Der vorliegende Suchtreport informiert aus verschiedenen Blickwinkeln und
liefert Grundlagen für die Diskussion.
Chur, Mai 2018
Susanna Gadient
Präsidentin Stiftung Bündner Suchthilfe
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