Suchtreport 2018 – Guter Hanf, schlechter Hanf? suchtreport_18 | Page 20

Es sei denn, es wird geraucht. Das stimmt, die schädlichen Nebenwirkungen des Rauchens sind längst be- kannt, aber inzwischen habe ich Kunden, die entweder ihren Cannabis- oder ihren Tabakkonsum mit CBD-Joints reduzieren wollen. Und das funktioniert. Erstere sind weniger «bekifft», brauchen aber nicht auf ihren Joint zu ver- zichten; letztere rauchen bewusster einen Joint, statt eine Zigarette nach der anderen. Aber es stimmt, Rauchen an sich ist stark gesundheitsgefährdend. Haben die Leute Schwellenangst vor ihrem Geschäft? Ja, das ist immer noch der Fall, aber es ist schon viel besser als am Anfang. Einige bleiben vor dem Schaufenster stehen, studieren die Auslage, trauen sich aber nicht herein. Ein kurzes Gespräch ebnet aber schnell diese Hemm- schwelle. Steuerertrag in Millionenhöhe Die Regulierung des CBD-Hanfmarktes beschert dem Bund Steuereinnahmen in Millionenhöhe. Dies bestätigt Catherine Fischer, stv. Sektionschefin Tabak- und Biersteuer des Eidgenössischen Finanzdepartementes (EFD) auf Anfrage der Stiftung Bündner Suchthilfe. «Obwohl noch keine offiziellen Zahlen vor- liegen, werden gemäss unserer groben Schätzung die Tabaksteuereinnahmen auf CBD-Hanf im Jahr 2017 rund 15 Millionen betragen», so Catherine Fischer. Die Steuereinnahmen für das Jahr 2016 hatten sich nur auf einen Bruchteil der Einnahmen für das Jahr 2017 belaufen. Aktuell sind mehr als 550 Unternehmen bei der Eidgenössischen Zollverwal- tung registriert, welche mit CBD-Hanf handeln. Zu beachten ist, dass sich diese Zahl auf die Hersteller im Sinne der tabaksteuerrechtlichen Vorschriften bezieht und nicht auf die Verkaufsstellen. Steuerpflichtig ist derjenige (so- genannter Hersteller), welcher die Cannabisblüten fertig in Kleinhandelspa- ckungen verpackt und diese entweder direkt an Endkunden oder auch an die Zwischenhändler, welche in der Regel mehrere Verkaufsstellen wie Kioske oder Onlineshops bedienen, liefert. 20