Suchtreport 2018 – Guter Hanf, schlechter Hanf? suchtreport_18 | Page 17

CBD-Hanf und die Polizei Da legales Cannabis äusserlich nicht von illegalem Cannabis zu unter- scheiden ist, wird im Allgemeinen auch THC-armes Cannabis von der Polizei sichergestellt und anschliessend im Labor getestet. Fällt die Analyse negativ aus, wird es in der Regel zurückgegeben. Aufgrund der Rechtsunsicherheit fordert die Polizei einen Schnelltest, der es ermöglicht, THC-armes von THC-reichem Cannabis zu unterscheiden. Konzentrationsmangel CBD wirkt über zahlreiche und teilweise recht unterschiedliche Mechanismen im zentralen Nervensystem. Sein Wirkungsspektrum ist sehr breit. Gemäss Aussage des Institutes für Rechtsmedizin der Uni Zürich (IRM) kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass es einen negativen Effekt auf die Fahr- tüchtigkeit gibt. Es könne etwa zu Konzentrationsmangel und Schläfrigkeit führen. Auch zum THC-Gehalt im Blut nach dem CBD-Konsum gibt es noch keine schlüssigen Studien. Erste Erkenntnisse des Instituts würden jedoch den Schluss nahelegen, dass bei Blutanalysen zwischen illegalem und legalem Hanf unterschieden werden kann. Denn nach dem Konsum von CBD-Cannabis sind keine relevanten THC-Blutspiegel zu erwarten. Nulltoleranz im Verkehr Gemäss Strassenverkehrsrecht besteht die dringende Vermutung, dass bei Vorliegen bestimmter Substanzen (z. B. THC) eine Fahruntüchtigkeit vorliegt. CBD-Tabakersatzprodukte enthalten zwar sehr geringe Mengen an THC (we- niger als 1 Prozent). Der Konsum solcher Tabakersatzprodukte kann dennoch dazu führen, dass der erlaubte Blut-Grenzwert für THC im Strassenverkehr überschritten wird (1.5 Mikrogramm THC pro Liter Blut) und die Person somit als fahruntüchtig gilt. Ob und ab wann beim Konsum solcher Tabakersatz- produkte der Grenzwert überschritten wird, lässt sich nicht genau festlegen. Es ist deshalb davon abzuraten, diese Produkte zu konsumieren und danach ein Fahrzeug zu führen. 17