Wissensraum Innenstadt
Von der Theorie in die Praxis
Im abschließenden Workshop am 25. Juni 2024 in Mainz sind noch einmal zahlreiche Aktive des Projekts „ Wissensraum Innenstadt“ zusammengekommen, um die bis dahin erarbeiteten Projektergebnisse der Workshopreihe mit den eigenen Praxiserfahrungen aus rheinland-pfälzischen Innenstädten und ihren Wissensinstitutionen rückzukoppeln. Es wurden die bereits formulierten Thesen bewertet, die Projekterkenntnisse kontextualisiert und sich daraus ergebene Lücken geschlossen.
Faktoren des Gelingens eines frequentierten „ Wissensraum Innenstadt“
Bei der erfolgreichen Gestaltung von Wissensräumen müssen verschiedene Formate der Wissensvermittlung kombiniert werden. Und auch die Ansprache muss sich ändern – weg von Lernen als Auftrag, hin zum Erlebnis mit positiven, unterhaltsamen Aspekten( hidden learning), sodass sich Menschen aller Bevölkerungs- und Erfahrungsgruppen angesprochen fühlen und die Angebote wahrnehmen und mitgestalten wollen. Vernetzungen einzelner Wissensorte und weiterer Aktiver sind mitunter arbeitsintensiv – lohnen sich jedoch! Durch Vernetzungen entstehen neue Projekte, bessere Vermarktungswege und folglich eine größere Sichtbarkeit von Wissensorten.
Bei der Entwicklung und Vermarktung von Wissensorten kommt es neben dem Alleinstellungsmerkmal des Ortes auch auf die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen an. Es gilt diese genau zu betrachten und zu bedienen – hierfür lohnt es sich, neue Wege zu gehen!
Kann ein Wissensort ein Ort für alle sein oder eher ein Ort, der möglichst viele Menschen einbindet und mitnimmt? So oder so sollten seine Macherinnen und Macher die Bedürfnisse der Bevölkerung und anderer Zielgruppen kennen und die Orte dahingehend( immer wieder) überprüfen. Neue Technologien und die Transformation der Städte sind keine Hemmnisse für Wissensorte, sondern sorgen dafür, Wissen neuartig zu vermitteln. Diese Chancen gilt es aktuell zu erkennen und für sich zu nutzen.
Kann die Innenstadt im Gesamten als Wissensraum fungieren?
Die Entwicklung von einem öffentlichen Raum, der Lernen, Kompetenzen und Erlebnis zusammenbringt, ist ein Gestaltungsprozess, in dem individuelle Voraussetzungen einer Stadt sowie ihre Beteiligten ineinandergreifen. Am Anfang dieses Prozesses steht die Frage nach der individuellen Vision einer Stadt. Diese stadtspezifische Vision kann aus einem Bottom- Up-Verfahren mit Beteiligungsprozessen entstehen. Die Innenstadt als Wissensraum muss einen öffentlich zugänglichen Gestaltungsraum bieten. Sie ist Plattform für Wissenserwerb und-transfer, die sowohl durch Selbstaneignung als auch durch unbewusstes Lernen, durch Erlebnis und Erfolgserlebnisse geprägt ist. Diese Plattform bietet Raum für Austausch, Kreativität und Gestaltung – und ist somit individuell, multifunktional und dynamisch veränderbar. Grundlage hierfür ist ein gemeinsames Verständnis des Wissensraum Innenstadt. Die Konkurrenz der einzelnen Wissensorte und ihre Individualität können für ein gemeinsames Verständnis und
56 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft