Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft | Page 49

Wissensraum Innenstadt
ARROW-AL HANDLUNGSEMPFEHLUNG 2: Wissensraum als Allianz unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure, Nutzungen und Frequenzbringer aufbauen
Ein weiterer zentraler Handlungsstrang ist es, gemeinsam mit anderen Einrichtungen sowie Akteurinnen und Akteuren Allianzen auszubilden, um den Wissensraum und Angebote im Wissensraum weiterzuentwickeln.
Vorhandene Angebote müssen miteinander vernetzt werden. Bestehende Bedürfnisse oder Impulse können z. B. durch gemeinsame Angebote über Sektoren und alle Akteursgruppen hinweg, passend zum jeweiligen Ort, bedient werden. Dies kann von der Einbindung unterschiedlichster Einrichtungen für Kultur, Bildung, Gesundheit, Tourismus, Gastronomie oder Gewerbe bis zu unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft reichen.
Jeder Wissensraum hat( s) ein Potenzial, welches es zu identifizieren und auszuschöpfen gilt. Hierzu bedarf es eines gemeinsamen Austauschs, da diese Vernetzung als Grundlage für weitere Schritte dient und diese oftmals auch nach sich zieht. Die Initiierung kann im Kleinen starten und auf Erfahrungswerten und wachsendem Vertrauen aufbauen. Synergien für den Strukturwandel vor Ort sind mitzudenken. Die räumliche Ansammlung von Einrichtungen sowie Akteurinnen und Akteuren in der Innenstadt kann diesen Prozess erleichtern und Ressourcen bündeln. Relevanz haben dabei insbesondere „ Frequenzbringer“, also Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr, wie z. B. Volkshochschulen, oder auch andere Dienstleistungszentren, wie z. B. Gesundheitszentren. Räumliche Verbünde und gemeinsame bzw. sich ergänzende Programme tragen zu einem vielfältigen, attraktiven Angebot, gesteigerter Nachfrage und Publikumsverkehr bei.
Dabei entsteht mehr als die „ Aufsummierung“ von Einzelangeboten:
→ durch Kooperation werden neue Angebote stimuliert, Perspektiven ausgetauscht und kulturelle bzw. gesellschaftliche Diskurse initiiert
→ durch neue Verbindungen werden Zielgruppen erreicht und an den Wissensraum herangeführt, welche diesen vorher nicht kannten bzw. aufgrund von Vorbehalten oder Hemmungen nicht nutzten
→ Insbesondere der Aufbau derartiger Kooperationen hat unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen, wie beispielsweise:
→ Gemeinsame Ziele sind als gemeinsame Basis und Orientierungsrahmen zu entwickeln.
→ Auch im Verbund soll jede Akteurin und jeder Akteur Raum finden, um sich frei einbringen und weiterentwickeln zu können. Initiale Ängste und Unsicherheiten gilt es zu berücksichtigen.
→ Veränderungen müssen „ von unten kommen“, d. h. partizipative Entwicklung und Dialoge müssen den Prozess begleiten ohne Vorgaben „ von oben“ zu machen.
→ Damit einhergehend definieren sich ggf. neue Verantwortungsbereiche – im Umkehrschluss bedeutet dies, Politik kann bzw. muss nicht( mehr) alles alleine verantworten. Dies birgt vor allem Chancen für Qualitätssteigerung, nachhaltige und resiliente Entwicklung und verbesserte Ressourcenverteilung( Finanzen, Personal). Sowohl professionelle als auch ehrenamtliche Akteurinnen und Akteure können entlastet werden.
→ Für die individuellen Partnerinnen und Partner bieten die Verbünde neue Optionen der Zielgruppenansprache, Angebote,( Interaktions-) Formate, erschließen neue zusätzliche Räume( Gebäude, Freiräume) und steigern deren Bekanntheitsgrad. Der Aspekt der Multifunktionalität und zeitlich-flexiblen Angebote(„ 24 / 7“) ist mit zu berücksichtigen. Institutionen müssen dabei nicht selbst durchgehend aktiv bleiben, sondern können als „ Gastgeberin“ für Inhalte oder lokale wirtschaftliche Unternehmen – quasi als „ Transmitter“ – fungieren.
→ Zentraler Punkt ist das gemeinsame Kreieren neuer oder erweiterter Angebote und Formate
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