Zusammenführung der Ergebnisse
Den Transformationsprozess vor Ort starten
Wissen, Kultur und Kreativität für die Innenstadt der Zukunft
Um die Entwicklung der Innenstadt als multifunktionalen Raum für Wissen, Kreativität und Kultur zu initiieren und Maßnahmen – wie die in dieser Publikation vorgestellten – strategisch umzusetzen, sind folgende Schritte denkbar:
1. Neue Nutzungsmöglichkeiten in den Fokus stellen Das Problembewusstsein und die Sensibilisierung für das Potenzial der Innenstadt als Raum für Wissen, Kreativität und Kultur muss bei allen Stakeholdern geschärft werden. Diese neuen Nutzungsmöglichkeiten sollten aus dem Nischendasein bzw. der Freiwilligenleistung herausgeholt und ihre Notwendigkeit sichtbar gemacht werden. Das multifunktionale Potenzial und die möglichen Synergieeffekte der Transformation für Innenstadt, Kommune, Bürgerschaft, Gäste etc. müssen deutlich gemacht werden, auch um die notwendigen Ressourcen zu sichern oder politische Beschlüsse herbeizuführen.
2. Bedarfe der Bevölkerung in den Blick nehmen Bedarfe sowie Angebote müssen initial und regelmäßig analysiert, bewertet und weiterentwickelt werden. Sie gilt es in der Entwicklung und Programmierung des Raums für Wissen, Kultur und Kreativität zu berücksichtigen. Dies erfolgt unter Beteiligung und im Austausch mit der Stadtgesellschaft: Die Bürgerschaft wird als Expertin im eigenen Gebiet eingebunden, Stimmungsbilder erschaffen und erörtert, beispielsweise mit der Frage: Was fehlt eigentlich? Eine Beteiligung der Stadtgesellschaft kann gelingen, indem administrative und planerische Vorstellungen erweitert werden und sich nicht auf eine Kulturblase beschränken lassen.
3. Leitbild und Ziele festlegen und verfolgen Aus den ersten beiden Punkten folgt ein Leitbild für die Innenstadt der Zukunft, welches geprägt ist von neuen Nutzungsmöglichkeiten und einzelnen Bedürfnissen. Um das Leitbild umsetzen zu können, bedarf es klarer Ziele. Diese sind zweckorientiert, wandelbar und aushandelbar und orientieren sich an der kulturellen Prägung. Eine Fehlerkultur ist erlaubt und gewünscht. Neben dem großen Bild der zukünftigen Innenstadt sollten kurzfristige Maßnahmen berücksichtigt und umgesetzt werden. Dies trägt Visionen über einen längeren Zeitraum hinweg und sorgt dafür, die Bereitschaft aller Beteiligten hochzuhalten und bereits heute Veränderungen erlebbar zu machen.
4. Neue Nutzungsmöglichkeiten übergeordnet mitdenken Die Innenstadt als Raum für Wissen, Kultur und Kreativität wird als Beitrag zur Stadtentwicklung angesehen und braucht eine integrierte( offene) Rahmenplanung. Die Innenstadtentwicklung, moderne Mobilität und ÖPNV, Barrierefreiheit in allen Facetten sowie weitere relevante stadtgestalterische und sozialräumliche Aspekte sind mitzudenken. Umgekehrt sollten diese neuen Nutzungsmöglichkeiten im Stadtentwicklungsprozess Beachtung erhalten.
5. Von Best Practices und Zugpferden lernen Auch wenn die Einzelinstitution nicht im Fokus steht, können Strahlorte identifiziert und genutzt werden, um Transformation bzw. Entwicklung zu stimulieren. Genauso ist es ratsam, von erfolgreichen Prozessen zu lernen: Was funktioniert hier warum gut, was prägt und trägt Orte und Projekte? Aus vorhandenen Dingen zu lernen und sie gleichsam weiterzuentwickeln, ist häufig ressourcenschonender und gewinnbringender als viele neue Projekte zu beginnen.
112 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft