Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft | Page 110

Zusammenführung der Ergebnisse
eine verwaltungsinterne zentrale Stelle einzurichten, die koordiniert und konzeptionell arbeitet und zielgruppengerechte Kommunikationswege schafft.
Dabei sind die etablierten Institutionen und städtischen Einrichtungen miteinzubeziehen, um vorhandenes Wissen mit neuen Ideen zu verbinden. Die Akteurinnen und Akteure sollten miteinander statt nebeneinander arbeiten.
4. Es braucht eine Ansprechperson mit Blick für das, was in der Innenstadt wirklich zählt!
Viel ist die Rede von „ Citymanagerinnen und-managern“. Doch der Schlüssel liegt nicht im Marketing, sondern im Quartier. Es braucht eine Ansprechperson, die pragmatisch, ansprechbar und nah an den Menschen agiert, gut vernetzt ist und die erkennt, was das Leben in der Innenstadt wirklich prägt: Diese Rolle sollte im Sinne eines Quartiersmanagements nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial-räumlich und klimagerecht verankert sein. Dann können Prozesse begleitet, Konflikte moderiert und Allianzen geschmiedet werden – jenseits von klassischen Zuständigkeiten.
5. Ohne Eigentümerinnen und Investoren geht es nicht!
So charmant kreative Ideen auch sind – ohne die Eigentümerinnen und Investoren wird keine Innenstadt neu gedacht. Hier braucht es eine ehrliche Ansprache, kluge Beteiligungs- und Verhandlungskonzepte und klare Perspektiven. Was passiert mit Renditeerwartungen? Wie kann man Leerstand sinnvoll nutzen, ohne dauerhafte Verluste zu fürchten? Wer hier nicht konkret wird, verliert die entscheidenden Player frühzeitig. Es geht darum, Klartext zu reden über Gebäude, Flächen, Nutzungen, Zeiträume und vor allem über Geld: offene Gespräche über wirtschaftliche Interessen und Spielräume sind die Basis, um kreative Ideen umzusetzen.
6. Finanzierung sichern: Fördermittel einholen und Sponsoren( Stiftungen) einbeziehen!
Gute Ideen brauchen Ressourcen. Fördermittelprogramme sollten unkomplizierter zugänglich gemacht werden, auch für kleinere Träger und lokale Initiativen. Gleichzeitig braucht es strategische Gespräche mit Stiftungen, Unternehmen und privaten Förderern, um kreative Stadtentwicklung langfristig abzusichern. Eine Kombination aus öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Mitteln ist hilfreich.
7. Krisenfest und lernfähig: Flexibilität als neue Planungsqualität!
Zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung bedeutet heute auch krisenfest, flexibel und lernfähig zu werden. Ob Pandemie, Extremwetter oder gesellschaftliche Spannungen – Städte sind einem permanentem Anpassungsdruck ausgesetzt. Eine resiliente Innenstadt braucht deshalb Strukturen, die flexibel reagieren können und auf neue Lagen vorbereitet sind. Planung darf daher nicht statisch sein – sie muss Spielräume lassen für das, was unvorhergesehen passiert.
8. Transformation braucht maßgeschneiderte Kommunikation!
Innenstadtentwicklung ist kein Projekt für Expertinnen und Experten. Hier wirken unterschiedliche Akteurinnen und Akteure zusammen, die mitdenken, mitreden, mitfinanzieren, mitgestalten. Das funktioniert nur, wenn eine zielgruppenspezifische Planungskommunikation stattfindet und entsprechende Aushandlungsformate entwickelt werden. Nicht jede und jeder liest ein Fachgutachten, besucht einen Workshop oder versteht städtebauliche Pläne.
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