Projektstart
Raums, auf der anderen Seite verstärkte sich so die Flächenkonkurrenz. Öffentliche Räume müssen auch in Zukunft als konsumfreie Begegnungsorte in der Stadt erhalten und entwickelt werden. Noch immer werden zu hohe Anteile des knappen innerstädtischen Freiraums monofunktional als Verkehrsflächen genutzt, doch hat sich auf diesem Feld in jüngster Zeit viel bewegt. Mit Blick auf die zunehmende Flächenkonkurrenz gilt es, Strategien zu entwickeln und zu erproben, die die öffentlichen Räume in ihrer Multifunktionalität stärken und zugleich ihre Leistungsfähigkeit neu ausloten. Große Aufmerksamkeit haben in den letzten Jahren die Handlungsfelder Klimaanpassung und Klimaschutz erlangt. Die Auswirkungen des Klimawandels fordern die Städte in vielerlei Hinsicht. Die dichten Strukturen der Zentren sind mit ihrem seit jeher geringen Grünflächenanteil und einem hohen Versiegelungsgrad besonders exponiert für die( Klima-) Risiken: Die steigende Zahl sommerlicher Hitzetage, aber auch Starkregenereignisse und Überschwemmungen können die Kerne besonders hart treffen.
Akteurinnen und Akteure vernetzen, einbinden und aktivieren
Die gezielte Förderung der Kooperationsbereitschaft und die Motivierung von Bürgerinnen und Bürgern zu eigener und gemeinsamer Verantwortung und Mitgestaltung sind ein wichtiges Handlungsfeld kooperativer Innenstadtentwicklung. Vorrangiges Ziel sollte die Initiierung und Unterstützung von Eigenverantwortung sein. Dazu sind die Beteiligungsprozesse niederschwellig, direkt und informell zu gestalten.
Gefragt sind sind geeignete Formate, die den jeweiligen Anforderungen und Interessen gerecht werden können. Eine flexible und angemessene Handhabung, wie beispielsweise aktionsbezogener Aktivitäten, Werkstätten,
Händler- und Eigentümercoachings bis hin zu Quartiersentwicklungen brauchen wiederum Moderation vor Ort, die über Kenntnisse aus den Sozialbereichen verfügt.
Der Einbindung von Eigentümerinnen und Eigentümern und Nutzerinnen und Nutzern wird hierbei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Eigentümeraktivierung gilt mittlerweile als wesentlicher Bestandteil des Immobilienmanagements. Die Nutzungsberatung konzentriert sich bisher überwiegend auf die Ansprache zu möglichen Neubelegungen von Leerständen. Nutzungsberatungen und-coachings sind im Sinne der Leerstandsprophylaxe, der Nachfolgeregelungen und Standortstabilisierung künftig stärker zu integrieren und methodisch weiter auszuarbeiten.
Weg vom reinen Leerstandsmanagement
Die Erfassung und Analyse des Immobilienmanagements bezieht neben der bekannten Objekt- und Flächenerfassung, die jeweiligen Daten der Umgebungs- und Lagefaktoren sowie die persönlichen Hintergründe, Haltungen und Perspektiven auf Eigentums- und Nutzungsseite gleichrangig mit ein und stellt sie in ein Konstellationsgeflecht, das systemisch bewertet werden sollte. Durch die Verknüpfung mit diesen Beziehungsebenen kann es gelingen, differenzierter, zielgerichteter und rascher Handlungsstrategien zu entwerfen und passende Handlungsinstrumente auszuwählen. Damit erweitert sich das bisherige reine Leerstandsmanagement, im Sinne der Erfassung und Vermittlung belegbarer Flächen, zu einem umfassenden Immobilienmanagement, das die tatsächlichen Gegebenheiten, Umstände und Aufgabenstellungen verständlicher macht, konkrete Handlungsansätze vermittelt und realistische Perspektiven greifbarer werden lässt.
Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft 11