• Ungarns Deutsche Jugend •
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II . Jugendkonferenz des LdU-Jugendausschusses
11 . November 2016 Quelle : Zentrum
In Hartian / Újhartyán fand am Wochenende die zweite Jugend - konferenz des LdU-Jugendausschusses statt . Bisher wurden die Ziele und Indikatoren der Jugendstrategie erarbeitet , die man bis 2020 erreichen möchte . Jetzt hatten die Teilnehmer die Aufgabe , zusammen Ideen zu sammeln , durch welche Maßnahmen diese Ziele und Indikatoren erfüllt werden könnten .
Die Konferenz wurde am Freitag , dem 4 . November 2016 von József Schulcz , dem Bürgermeister von Hartian , Otto Heinek , dem Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeut - schen , und Ibolya Hock-Englender , der Direktorin des Valeria Koch Schulzentrums , festlich eröffnet . In den Eröffnungsreden wurde die Wichtigkeit der Strategie und der Bildung hervorgehoben , und man konnte sich ein Bild über die aktuelle Lage machen . Dann konnten die Teilnehmer den Jugendausschuss der LdU kennenlernen . Der Jugendausschuss ist ein relativ junges Organ , die meisten Jugendlichen wussten vor der Konferenz nicht einmal , dass so was existiert . Nach der Konferenz wurde es aber für alle Anwesenden klar , dass der Jugendausschuss für die Koordination der ungarndeutschen Jugendszene verantwortlich ist . Es gibt nämlich mehrere verschiedene landesweite Organisationen , die sich mit der Jugend beschäftigen ( Gemeinschaft Junger Ungarndeut - scher – GJU , Verein für Ungarndeutsche Kinder – VUK , Jugend - sektion des Landesrates der ungarndeutschen Chöre , Kapellen und Tanzgruppen , Verein Deutscher Hochschüler – VDH ), aber ihre Rollen und Tätigkeitsbereiche sind in den letzten Zeiten ein bisschen durcheinander und es gibt statt der erwarteten Koope - ration eher ein Wirrwarr . Die wichtigsten Programme und Ter - mine sind meistens nicht miteinander vereinbart , deswegen laufen sie oft parallel und sie bedeuten leider Konkurrenz füreinander . Der LdU-Jugendausschuss wurde unter anderem zustande ge - bracht , um in dieser gar nicht idealen Situation die Initiative zu ergreifen und die verschiedenen landesweiten Jugendorganisatio - nen zu einer besseren Kooperation zu helfen .
An der Konferenz war am stärksten die GJU präsentiert , die Freundeskreise aus Budapest , Harast , Schambek und Hartian sind in großer Anzahl erschienen , VDH und VUK waren auch vertreten , und es gab auch einige Valeria-Koch-Preisträger und aktive Jugendliche aus verschiedenen Jugendvereinen oder Tanzgruppen unter den Anwesenden . Die ca . 30 Teilnehmer wurden in drei Grup pen aufgeteilt . Am Samstag folgte eine sehr inspirierende Gruppenarbeit , an der unser Parlamentssprecher , Emmerich Rit - ter auch teilnahm , um die Ideen persönlich hören zu können und uns in einigen Fragen mit seinen reichen Erfahrungen zu helfen .
Nach der Strategie gibt es folgende Hauptziele für die Jugend :
• Ziel 1 : Die Jugendlichen nehmen am öffentlichen Leben der deutschen Nationalität teil .
• Ziel 2 : Die Jugendlichen werden in ihrer eigenen Sprache angesprochen .
• Ziel 3 : Die Einheit der ungarndeutschen Jugend muss angestrebt werden .
Die Themen wurden von den Jugendausschussmitgliedern Emil Koch , Kinga Gáspár , Claudia Lengyel und Martin Surman-Ma - jecz ki geleitet . Es gab unheimlich viele gute Ideen , von denen an dieser Stelle nur die wichtigsten Leitfäden erwähnt werden können . Darüber waren sich die Teilnehmer einig , dass die Sprache selbst ein sehr wichtiger Teil ihrer Identität ist , deshalb muss sie unbedingt weitergegeben werden . Mundart und Hochdeutsch sind auch wichtig , und es gibt ganz gute Möglichkeiten , sie zu üben und zu lernen . Wir haben viel über die deutschsprachige Er - ziehung der Kinder diskutiert , und haben auch einige gute Bei - spiele gehört , dass es auch noch heute funktioniert . Den jungen Eltern sollte man aber überall eine Plattform sichern , wo sie ihre Erfahrungen austauschen können . Die Bildungseinrichtungen haben auch eine riesengroße Ver - ant wortung die ungarndeutsche Identität der Kinder zu formen . Sie sollten mit modernen Methoden und echter Begeisterung das Interesse wecken , die landesweiten Organisationen sollten solche Programme organisieren , wo die Schüler der Nationalitäten schu - len landesweite Freundschaften knüpfen und die Identität stärken können . Zuerst VUK , dann GJU , dann VDH und inzwischen auch Landesrat könnte ihnen einen Weg zeigen , wie man sich ge - sell schaftlich engagieren kann . Außerdem gibt es auf der örtlichen Ebene Vereine , Gruppen , Freundeskreise , die für die regelmäßigen örtlichen Programme sorgen . Das könnte ein Idealfall sein , meinten die Teilnehmer der Jugendkonferenz .
Aber bis dahin haben wir noch sehr viel zu tun , um das Jugend - leben auf stabilere Beine zu stellen . In unserem hektischen Leben ist es eine ernsthafte Herausforderung die Jugendlichen zu erreichen , anzusprechen und sie für unsere Ziele gewinnen zu können . Wir brauchen stets neue , moderne Methoden dazu . Zum Interessewecken muss man aktuell und witzig sein , und zur Aufrechterhaltung des Interesses braucht man ein gutes Netzwerk und solches Marketing , durch das die Jugendlichen es wieder cool finden , ungarndeutsch zu sein . Es ist auch sehr wichtig die zahlreichen Informationen so zu ordnen , dass man sich zurechtfindet . Eine Webseite oder Smartphone App , wo die Jugendlichen alle nötigen Informationen auffinden können , die sie als Munition auf ihrem Weg zu ihrer ungarndeutschen Identität brauchen , wäre zum Beispiel wirklich wünschenswert . Hervorragende Ideen , echte Motivationen und eine Vorliebe fürs Ungarndeutschtum – diese Ausdrücke helfen vielleicht zu ver stehen , wie wichtig diese Veranstaltungen sind . Der Jugend - ausschuss muss jetzt diese Fülle von Ideen bearbeiten , und die konkreten Schritte der Maßnahmen planen . Wenn es zur Ver - wirklichungsphase kommt , dann brauchen sie alle , die kreativ sind und etwas Wichtiges für ihr Ungarndeutschtum tun möchten . Am Samstagnachmittag nahmen die Teilnehmer der Jugend - kon fe renz an der Einweihung des Denkmales der aus Hartian Verschleppten teil , wo auch der Jugendausschuss einen Kranz niedergelegt hat . Nach der Gedenkfeier hielt Emmerich Ritter einen Vortrag über seine parlamentarische Arbeit , er hob für sein junges Publikum insbesondere die Ergebnisse der letzten drei Jahre . Den Jugendlichen wurde unter anderem auch durch diesen Einblick die Wichtigkeit der Arbeit der örtlichen Nationalitätenselbst ver - wal tungen bewusst gemacht . Den Samstagabend verbrachten die Jugendlichen in Berzel / Ceglédbercel , wo sie von der deutschen Selbstverwaltung empfangen wurden und wo der Abend mit Mu - sik und viel Tanz schön ausklang .
Die Veranstalter bedanken sich bei allen Teilnehmern der Kon - fe renz für die aktive Teilnahme und die Ideen .
Emil Koch , Károly Radóczy
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