27. Jahrestag des
Paneuropäischen Picknicks
Anlässlich des 27. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks
wurden von der Stiftung Paneuropäisches Picknick ’89 sowie der
Stadt Ödenburg/Sopron mehrere Veranstaltungen in Öden-
burg/Sopron ausgerichtet. An diesen nahmen Vertreter aus Politik
und Gesellschaft aus Deutschland und Ungarn teil. Auch die
Konrad-Adenauer-Stiftung war vertreten. Der Leiter des Aus -
landsbüros Ungarn, Frank Spengler, hielt eine Festrede auf der
Gedenkveranstaltung.
Rede von Frank Spengler am 19. 8. 2016 anlässlich des 27. Jahrestages
des Paneuropäischen Picknicks im Gedenkpark Paneuropäisches Picknick
Am Vorabend des historischen Picknick-Tages, des 19. August,
wurde ein von Georg Bohák produzierter Dokumentarfilm über
die Hintergründe und das Picknick selbst im Pannonia Hotel
Sopron uraufgeführt. An dieser nahmen zahlreiche Honorationen
der Stadt Ödenburg/Sopron teil. Der Regisseur stellte den Film
vor und moderierte im Anschluss eine Podiumsdiskussion mit den
damaligen Picknick-Organisatoren László Nagy, László Magas,
János Rumpf, Ferenc Mészáros, sowie mit Oberstleutnant a.D.
Árpád Bella und der ehemaligen Mitarbeiterin des Camping von
Kroisbach/Fertôrákos, Frau Ágnes Baltigh, die vielen DDR-
Bürgern uneigennützig half.
Am Freitag, den 19. August, gab die Konrad-Adenauer-Stiftung
ein Mittagessen im Zeichen der deutsch–ungarischen Freund -
schaft. An diesem nahmen Katharina Landgraf MdB, Mátyás Firtl
MdNV, Tamás Fodor, Bürgermeister der Stadt Ödenburg/Sopron,
László Magas, Vorsitzender der Stiftung Paneuropäisches
Picknick ’89, Prof. Dr. Ulrich Schlie, Professor an der Andrássy
Universität und andere Gäste teil.
Im Anschluss wurde die Ausstellung „Staatsstreich und Attentat
gegen Hitler” über den 20. Juli 1944 eröffnet. Die Ausstellung, die
von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand betreut wird und den
Lebensweg von Claus Schenk Graf von Stauffenberg zum Inhalt
hat, wurde von der Deutschen Botschaft Budapest und der
Andrássy Universität Budapest nach Ödenburg/Sopron gebracht
und ist für zwei Wochen im städtischen Franz Liszt Kultur- und
Konferenzzentrum zu besichtigen. Auf der Ausstellungseröffnung
sprachen Dr. Manfred Emmes, Gesandter der Deutschen Bot -
schaft, Dr. Tamás Fodor sowie Prof. Dr. Ulrich Schlie.
Am späten Nachmittag fand die offizielle Gedenkveranstaltung
am Ort des Grenzdurchbruchs vom 19. August 1989 statt. Neben
László Magas sprach auch Frank Spengler, der Leiter des Aus -
landsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er unterstrich
die weltweite Bedeutung des Paneuropäischen Picknicks für die
Freiheit und erinnerte in diesem Kontext auch an den Un garn -
aufstand 1956. Auch wies der Leiter des Auslandsbüros auf die
Notwendigkeit der Verteidigung gemeinsamer europäischer Er -
rungenschaften, wie etwa des Schengen-Raumes, hin. Er schloss
seine Rede mit einem Dank und Gratulationen an die Adresse des
Bürgermeisters der Stadt Ödenburg/Sopron, Tamás Fodor, der für
sein Engagement für die Erinnerung an das Paneuropäische
Picknick vor kurzem mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bun -
desrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde.
Ihren Abschluss fanden die Erinnerungsfeierlichkeiten mit
einem festlichen Konzert im alten Steinbruch von Krois bach/
Fertôrákos (heute: Konzertsaal der Stadt Sopron) statt, wo neben
Katharina Landgraf MdB auch Mátyás Firtl MdNV zu den
Gästen sprach.
Bence Bauer, LL.M
Vor 70 Jahren:
Italienischer Terror in Südtirol
Verbot „separatistischer Kundgebungen”
Der überparteiliche „Südtiroler Schützenbund”, welcher rund 5100
Mitglieder in 140 Schützenkompanien und 3 Schützenkapellen zählt
und laut eigener Aussage „einem klaren volkstumspolitischen Auftrag”
und der „Liebe zur Heimat” folgend tätig ist, hat einen ebenso interes-
santen wie erschütternden Beitrag zur jüngeren Südtiroler Landesge -
schichte auf seiner Internetseite veröffentlicht, den wir nachstehend wie-
dergeben.
Von: SSB – Online Team, Dienstag, 26. Juli 2016
BOZEN – Am 1. Januar 1946 hatten die alliierten Besatzungs -
mächte die Verwaltung in Südtirol vorläufig dem italienischen
Staat übergeben, über die künftige staatliche Zugehörigkeit war
noch keine Entscheidung gefallen. Doch bereits der erste Tag der
italienischen Verwaltung brachte die erste Drohung gegen die
Südtiroler, als der italienische Präfekt Bruno De Angelis, ein 1945
zum „antifaschistischen Widerstandskämpfer” mutierter ehema-
liger Faschist, eine in den Zeitungen wiedergegebene Botschaft an
die Bevölkerung richtete: „Indem die Regierung die Beobachtung der
Gesetze verlangt, kann sie auch keine separatistischen Kundgebungen
zulassen.”
Kundgebung unter faschistischem Terror
Dr. Otto von Guggenberg sprach in Bruneck zu den Versammel -
ten, die sich mit Transparenten am Graben eingefunden hatten.
Bald sollten faschistische Gewalttäter die Träger der Transparente
(Fortsetzung auf Seite 14)
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