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Familienverein VUK seit 25 Jahren im Dienste von Sprache und Identität
„ Der Verein für Ungarndeutsche Kinder ( VUK ) feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einem Familienwochenende in Dengelitz / Tengelic , Komitat Tolnau . Das Sonntagsblatt war vor Ort und hat ein Interview mit Gábor Werner , dem Geschäftsführer und Vizevorsitzenden des VUK , geführt .
SB : Herr Werner , der Name VUK erinnert einen an die Zeichentrickfigur Vuk , den kleinen Fuchs . Wofür steht der ungarndeutsche VUK ?
GW : Also , die Organisation heißt Verein für Ungarndeutsche Kinder . Ich weiß nicht , wieviel Sie über den VUK und die GJU wissen , aber die GJU ( Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher ) war ja die erste Organisation für ungarndeutsche Jugendliche . Einige Gründungsmitglieder der GJU haben dann 1998 den VUK gegründet . Der Grund war , dass die GJU eigentlich für größere Kinder oder eher Jugendliche , also für Gymnasiasten oder sogar für diejenigen , die bereits an der Uni studieren , gedacht ist , während der Fokus des Vereins für Ungarndeutsche Kinder grundsätzlich auf jüngeren Kindern beziehungsweise Familien liegt , also für kleinere Kinder gedacht ist , die im Kindergarten oder in der Grundschule ( Jg . 1 - 8 ) sind . Ich habe das erste Mal Kontakt zum Verein gehabt , als meine Tochter noch ganz klein war und wir als Teilnehmer bei einem Familienwochenende in Zalakaros mit dabei waren . Und dann habe ich mich immer mehr in der Vereinsarbeit engagiert und jetzt bin ich Geschäftsführer und Vizevorsitzender .
SB : Wie ist der Verein strukturiert ? Wie kann man beitreten ?
GW : Wir haben eine Facebook-Seite und auch eine Webseite . Es gibt ein einfaches Anmeldeformular , darüber kann man seinen Beitritt erklären . Aber wir versuchen auch Werbung zu machen und versuchen Familien zu erreichen beziehungsweise kündigen wir diese Programme , zum Beispiel das Familienwochenende , auch über die LdU-Regionalbüros und in der „ Neuen Zeitung “ oder im deutschen Rundfunk an . So versuchen wir dann immer neue Mitglieder zu gewinnen . Und dieses Mal zum Beispiel haben wir in Dengelitz tatsächlich sechs oder sieben neue Familien mit dabei , und das finde ich sehr gut . In den letzten Jahren waren es eher die Familien , die länger dabei sind . Aber
SoNNTAGSBLATT
jetzt sind auch neue dabei .
SB : Wie viele aktive Mitglieder haben Sie jetzt ungefähr ?
GW : Ja , das ist schwierig zu sagen , aber ich würde sagen , an die 30 bis 40 Familien sind es . Neben den Familien gehören die Jugendleiter zu unseren Grundpfeilern , denn die Jugendleiter sind quasi unsere freiwilligen Mitarbeiter . Unsere Programme werden grundsätzlich mit Hilfe der Jugendleiter durchgeführt . Also sie sind da in den Camps und helfen uns dabei , alles vorzubereiten und alles durchzuführen . Jetzt bei diesem Familienwochenende ist das Programm auch kombiniert mit einer Jugendleiter-Weiterbildung . Den Jugendleitern werden dann auch ungarndeutsche Inhalte vermittelt beziehungsweise solche Übungen und Spiele vorgestellt , die sie dann auch in den Camps einsetzen können .
SB : Sind die Familien und die Kinder ungarndeutscher Abstammung ? Woher kommen sie ?
GW : Die Mehrheit ist ungarndeutscher Abstammung und wir können sagen , dass die Familien im ganzen Land verteilt wohnen . Da ich jetzt in Fünfkirchen wohne und die Werbetrommel schlage , so stammen mehrere Familien aus Fünfkirchen , aber es sind auch welche aus Budapest und der Umgebung von Budapest wie Schaumar / Solymár oder Werischwar / Pilisvörösvár . Wir hatten auch mal ungarndeutsche Familien aus dem Ausland , die in Österreich , Deutschland oder sogar Kroatien leben .
SB : Ist der Verein nur für ungarndeutsche Kinder und Familien gedacht ? Welche Richtlinien haben sie dabei ?
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