seine ergreifende Vertonung, „Isten, áldd meg a magyart ... balsors
akit régen tép ... megbûnhôdte már e nép a múltat s jövendôt – Gott
segne den Ungarn ... das Schicksal setzt ihm seit langem zu ... gesüh-
nt hat bereits dieses Volk seine Vergangenheit und seine Zukunft”,
spricht diesbezüglich Bände. Ich wünsche aber, dass die Mad -
jaren, denen auch ihre jüngere Geschichte wieder nur fortschrieb,
was sie in ihrer Hymne so inbrünstig beklagen, einsehen, wie inhu-
man es ist, nationalen Minderheiten die Möglichkeiten ihrer eige-
nen kulturellen Entfaltung abzusprechen und die Freiräume zur
Entwicklung ihrer notwendigen kulturellen Identität nicht zur
Verfügung zu stellen.
Mit Genugtuung las ich deshalb in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung vom 11. Mai dieses Jahres einen Artikel über die neuen
Möglichkeiten, doppelte Identitäten in Ungarn zu leben: „Die
Minderheiten haben auf lokaler Ebene nicht nur einen verbürgten
Anspruch auf Mitsprache in allen Fragen, die ihre Identität berühren,
in erster Linie in Fragen der Muttersprache und der Kultur, beginnend
von der Kindergartenerziehung bis zum Theater. Sie haben auch ein
politisch legitimiertes beständiges Instrument, um diese Mitsprache
wahrzunehmen” 17 . Gerade dies ist es, was ich in bezug auf eine
Entfaltung meiner doppelten Identität