Das Wort Stiffoller heißt in der Hochsprache Stift Fuldaer und bezeichnete ursprünglich die aus dem Stift Fulda eingewanderten Kolonisten ; heutzutage versteht man darunter die Angehörigen der Fuldaer-Mundartgruppe . Der Name der Stadt Fulda heißt in Hessen Foil , und diese Form ist in der Bezeichnung der Ungam-Fuldaer , der Stiffoller , zu finden .
Es wird oft die Frage gestellt , wie man die Stiffoller auch heute noch erkennen kann .
- In mehreren Dörfern lebt noch immer ( bzw . schon wieder ) die überlieferte Erinnerung an die Herkunftslandschaft . Die Bewohner dieser Dörfer nennen sich „ Stiffoller ”. - Auch einige Bräuche bestätigen die Fuldaer Herkunft unserer Siedler . So findet man z . B . die Bezeichnung „ Hutzelsonntag ” für den ersten Fastensonntag und seine Bräuche - so wie sie bei unseren Stiffollem bekannt waren / sind - nur im Fuldaer Land .
- Viel wichtigere und verlässlichere Angaben als die oben angeführten Quellen bieten für die Herkunft der Deutschen in den einzelnen Siedlungen die Ergebnisse der mundartlichen Untersuchungen .
Es ist gut bekannt , dass wir Stiffoller etwas anders reden als die anderen mitteldeutschen Gruppen hier in Südungam . Unsere Mundarten haben viele alte sprachliche Erscheinungen bewahrt . Sie unterscheiden sich durch einige besonders auffällige Sprachmerkmale von den ^anderen mitteldeutschen Mundarten in Südungarn . Davon sollen nur die zwei wichtigsten genannt werden .
- An manchen Stellen wird für e ein a gesprochen , wie Kaller für „ Keller ”, Spack für „ Speck ”.
- Ein anderes , stark auffallendes Merkmal ist der Laut p am Wortanfang mancher Wörter , der für ein w steht , wie pie für „ wie ”, par für „ wer ”. Wegen dieser und anderer Erscheinungen wurden die Stiffoller von den Sprechern anderer Mundarten verspottet , deshalb sind diese Merkmale in den meisten Stiffoller-Mundarten relativ früh verschwunden . Erhalten haben sie sich , wenn auch nicht alle , in einigen Dörfern dieser Umgebung und auch in Feked . 2 ) Der andere Begriff , der erläutert werden sollte , ist die Salamispezialität der Fuldaer Gruppe , der Stiffulder / Stiffolder . Zu seiner Geschichte könnte Folgendes gesagt werden :
Die meisten Kolonisten der Stiffoller Dörfer in Südungam sind aus der Hohen Rhön eingewandert . Die Rhön ist ein Mittelgebirge mit wunderschönen Landschaften , sie ist für Landwirtschaft weniger , aber für Viehhaltung besonders gut geeignet .
Die Viehhaltung und die damit verbundene Fleischverarbeitung haben in der Rhön große Traditionen , die unsere Vorfahren mitgebracht , hier weitergepflegt bzw . auf Einfluss der neuen Umgebung weiterentwickelt haben . So muss es auch mit der dicken Wurst gewesen sein , die man heute Stiffulder / Stiffolder nennt .
Jetzt , nach mehr als 250 Jahren kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden , aus welcher in Hessen hergestellten Wurstsorte sich unser Stiffulder entwickelt hat . Es könnten meines Erachtens zwei Wurstspezialitäten in Frage kommen . Die eine Wurstspezialität , die der Herstellung des Stiffulders ähnelt , ist die gesetzlich geschützte nordhessische „ Alte Wurst ” ( Ahle Wurst ). Alt heißt sie deshalb , weil sie lange reifen muss ( 3-6 Monate ). Sie wird aus durchgedrehtem , schlachtwarmem Schweinefleisch und Schweinespeck hergestellt , hochwertige Fleischteile werden zur Herstellung benutzt . Gewürzt wird sie mit Salz , Pfeffer und Kümmel , in
Hochzeitsmusik Früher wurden in Waschludt sehr große Hochzeiten gefeiert . Junge Leute haben immer in der Faschingszeit geheiratet . Meist fand die Trauung am Dienstagvormittag statt , damit die dreitägige Feier am fleischlosen Freitag zu Ende war . Zur Hochzeit wurde die gesamte Verwandtschaft eingeladen . Mehr als 100 Gäste kamen immer zusammen . Je nachdem , von welcher Seite man eingeladen war , ging man zum Haus der Braut oder des Bräutigams , wohin auch die Blaskapelle kam . Mit Musik ging es zum Brauthaus , um die Braut abzuholen und in die Kirche zu führen . Aus Jux fragte ein Musikant die Braut : „ Was sollen wir beim Kirchgang spielen ? Wenn du noch Jungfrau bischt , dürfen wir luschtichi Lieder spielen . Andernfalls spielen wir Marienlieder .” Die Braut überlegte eine Weile und antwortete : „ Ein bißchen so und ein bißchen so !”
Zur allgemeinen Erleichterung gelöscht Beim Funtsche-Hansels in Waschludt hat ’ s gebrannt . Die freiwillige Feuerwehr hat sich tapfer geschlagen und eine Ausbreitung des Feuers , was angesichts der Strohdachhäuser eine große Gefahr war , erfolgreich verhindert . Der Ruf dieser großen Tat gelangte auch in die Komitatsstadt Wesprim zum Komitats-Feuerwehrhauptmanchen Regionen auch mit Knoblauch . Sie wird geräuchert oder luftgetrocknet .
Die andere in Frage kommende Wurstsorte ist die Rhöner Bauemwurst , eine berühmte Spezialität der Rhön . Zur Herstellung verwendet man entweder Schweinefleisch und Rindfleisch oder Schweinefleisch und Speck . Gewürzt wird sie ähnlich wie die oben genannte Alte Wurst . Beide Wurstsorten werden geräuchert .
Aus der Alten Wurst bzw . Rhöner Bauernwurst wurde in Ungarn eine Paprikawurst , der Stiffolder , der sowohl bei den Magyaren als auch bei den hier lebenden Kroaten und Serben sehr beliebt ist . Von ihnen stammt auch die Benennung „ StiffolderWir Stiffoller nannten diese Wurst nur Sommerwurst , weil sie im Sommer gegessen wurde . Der Stiffolder wurde also nicht von uns , sondern nach uns , nach unserer Gruppe benannt , weil er unsere Wurstspezialität war und ist .
Katharina Wild ( Quelle : Internet - Heimseite Feked )
Heitere Geschichten aus der Heimat der Donauschwaben ( aus dem Buch von Georg Weiner ) Anekdoten aus Waschludt ( Vöröslőd - im ungarischen Buchenwald / Bakony ) erzählt von Michael Roth mann , der als Belohnung für die schöne Leistung die Waschludter Feuerwehr nach Wesprim / Veszprém einlud . Der Komitatskommandant bat zu schildern , wie die Waschludter den Brand gelöscht hätten . Der Vorsteher der Waschludter gab nun sein Kommando : „ Stellt eich so uf wie letschte Wuche vor dene Funtsche-Hansls ihrem Mischthaufe ...”
Eine Watsche um einen halben Gulden Der Vetter Wendl , ein Raufbold , verabreichte bei einer mündlichen Auseinandersetzung dem Vetter Toni eine kräftige Watsche . Der Vetter Hannes , der Dorfrichter , hatte den Fall zu schlichten und ließ die beiden durch den „ Klarichter ” ( Kleinrichter ), den Boten der Kanzlei , in die Amtsstube rufen . Nachdem sich bei der Erörterung des Vorgangs eindeutig die Schuld des Vetter Wendl herausgestellt hatte , verhängte der Richter als Strafe , dass der Beschuldigte dem Kläger einen halben Gulden zu zahlen habe . Der Vetter Wendl wollte die Strafe sogleich bezahlen und legte einen Gulden auf den Tisch . Weder der Richter noch der Vetter Toni konnten zurückgeben . Nach einigem Hin und Her gab der Vetter Wendl dem Vetter Toni nochmals eine kräftige Watsche und meinte : „ Jetzt sind wir quitt !”
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