Erzbischof Zollitsch am Grab seines 1944 ermordeten Bruders
In Anwesenheit des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz , Erzbischof Robert Zollitsch , ist am Freitag 17 . 06 . 2011 im serbischen Odzaci ( Hodschag ) ein Gedenkkreuz für 212 im Jahr 1944 von jugoslawischen Partisanen ermordete Donauschwaben eingeweiht worden . Die Gedenkandacht wurde vom Direktor des Niederösterreichischen Pressehauses in St . Pölten , Domkapitular Prälat Josef Eichinger , geleitet . Neben mehreren katholischen Bischöfen des Landes und dem Apostolischen Nuntius in Belgrad , Erzbischof Orlando Antonini , nahmen auch serbisch-orthodoxe Geistliche , darunter Bischof Irinej von Backa / Novi Sad ( Neusatz ) und Österreich , teil . An den Massengräbern Zu den Toten von 1944 zählt Zollitschs damals 16-jähriger Bruder Josef . Über Jahrzehnte lagen die drei Massengräber nicht erkennbar im freien Feld . Mit allen überlebenden Angehörigen habe er „ ein Menschenleben lang ” auf diesen Tag gewartet , sagte der Freiburger Erzbischof : „ In unseren Ohren hallen immer noch die Schüsse von jenem 25 . November 1944 .”
Auch nach über 66 Jahren seien die Wunden in den Herzen immer noch offen und nicht verheilt , bekannte der Erzbischof . Zugleich betonte er , das nun aufgerichtete Kreuz , Zeichen für Trauer und Erinnerung , stehe für Christen auch für die Überwindung des Todes und die Hoffnung auf Auferstehung . Prälat Eichinger erinnerte daran , dass die 212 Ermordeten am 25 . November 1944 den „ Karfreitag ihres Lebens ” durchmachen mussten . „ Als es vom Kirchturm in Filipovo 12 Uhr schlug und der Mesner nach Genehmigung durch einen Wachmann die Mittagsglocke läutete , entblößten die Männer im Kirchhof ihr Haupt , machten das Kreuzzeichen und beteten still den Engel des Herrn .” Ebenfalls hätten die meisten Männer auf dem Acker , wo sie hingerichtet werden sollten , „ gebetet und das Kreuz gemacht ”.
Nach 67 Jahren hätten es die Nachkommen der Toten geschafft , „ den unschuldig zu Tode Gekommenen Gerechtigkeit zuteilwerden zu lassen , ihre Grabstätte , ihren Todesacker , sichtbar zu kennzeichnen und als Ehrfurcht gebietenden , heiligen Boden zu deklarieren ”, so Eichinger , der selbst aus der Donauschwabenregion in der Vojvodina stammt . Stätte der Versöhnung An der Feier nahmen bei hochsommerlichen Temperaturen weit mehr als 500 Menschen teil , darunter zahlreiche Zeitzeugen und Nachkommen der Ermordeten . Zumeist waren sie aus Deutschland und Österreich , den USA und Kanada angereist . Auch die Spitze der Kommune und der Parlamentspräsident der Serbischen Autonomen Provinz Vojvodina , Sándor Egeresi , nahmen teil . - Egeresi erinnerte an die zahllosen Toten des Zweiten Weltkriegs und bat unter Verweis auf die „ unschuldigen Opfer ” um Verzeihung . Das Gedenkkreuz solle „ eine Stätte der Versöhnung ” sein . Die Opfer des Massakers , Männer zwischen 16 und 60 Jahren , stammten aus dem nahe gelegenen Dorf Filipovo , dem heutigen Backi Gracac . In der damals katholischen deutschen Gemeinde in der weiten Donauebene hatten seit dem 18 . Jahrhundert von den Habsburgern angesiedelte Donauschwaben , darunter auch Zollitschs Familie , gelebt . In der Endphase des Zweiten Weltkriegs kam es zu Massakern ; die deutschen Bewohner der Region wurden in Lager interniert und zu Zwangsarbeit verpflichtet , manchen gelang die Flucht nach Österreich und Deutschland . Auch Zollitsch lebte mit Angehörigen in einem sogenannten Todeslager , in dem Tausende Deutsche starben , bevor der Familie 1946 die Flucht über Ungarn nach Baden- Württemberg gelang . In den ehemals deutschen Dörfern leben heute nach dem Krieg dort angesiedelte Serben aus anderen Regionen des damaligen Jugoslawien . Besuch im Geburtshaus Für Freitagnachmittag , den 17 . 6 . standen ein Besuch Zollitschs in seinem Geburtshaus im ehemaligen Filipovo und eine Messe in der katholischen Kirche von Odzaci / Hodschag auf dem Programm . - Zollitsch hielt sich zu einem fünftägigen Privatbesuch in Serbien auf . Am Mittwoch traf er in der Hauptstadt den serbisch orthodoxen Patriarchen Irinej I . zu einer 40-minütigen Unterredung . Mehrfach plädierte er in diesen Tagen für eine baldige Aufnahme Serbiens in die EU .
Quelle : Katholische Presseagentur , Wien ( Aus : Gerhardsbote 516 )
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Die deutschen Sprachkenntnisse Alexander Petöfis von Dr . Anton Tafferner - Fortsetzung
Ich komme nun zum zweiten Teil meines Artikels : zu zwei Proben aus dem deutschen Prosaschaffen - wenn ich so sagen darf - Alexander Petöfis .
Ferenczy erwähnt ( Bd . 1 , S . 24 Fn .), Petőfi schreibe in einer deutschen biographischen Skizze für Karl Isidor Beck ( 6 ), dass er „ von armen Eltern am 1-ten Januar 1823 ” geboren worden sei . Über die Jahreszahl bzw . Erstellung dieser biographischen Skizze ist aber bei Ferenczy nichts weiter ausgeführt . Er liefert jedoch meines Erachtens den untrüglichen Beweis , dass diese deutschgeschriebene Biographie Petöfis aus dem Jahre 1846 stammt . Und das hängt mit der Gründung einer sogenannten literarischen Gesellschaft „ Tizek Társasága ” ( Gesellschaft der Zehn ) zusammen . Diesen Zehn gehörten u . a . Maurus Jókai , Michael Tompa , j Alois Degré an . Sie waren mit der Entwicklung der ungarischen Literatur nicht zufrieden . Darum gründeten sie obige „ Gesellschaft der Zehn ” und wählten Albert Pákh zum Protokollführer . Unter dem Datum 1 . Juli 1846 starteten sie das literarische Unternehmen „ Pesti Füzetek ” ( Pester Hefte ). Die Initiative dazu ging von Petőfi aus . Aber ohne Genehmigung durch die Regierung , vertreten durch den königlichen Statthaltereirat , ging es nicht . In diesem Zusammenhang schreibt Ferenczy : „ Zwecks Genehmigung reichte die Gesellschaft beim Statthaltereirat schon Anfang April - 1846 - ein Gesuch ein .” ( Bd . 1 , S . 257 ). Diesem Gesuch mussten die Arrangeure auch ihre - deutsch geschriebenen - Lebensläufe beilegen . Aber der Statthaltereirat habe das Gesuch mit der scheinheiligen Begründung abgelehnt , dass es bereits drei ungarische literarische Zeitschriften gebe , nämlich : Honderű ( Vaterländischer Sonnenschein ), Pesti Divatlap ( Pester Modeblatt ) und Életképek ( Lebensbilder ). ( Bd . 2 , S . 265 ). Damit war die literar . Angelegenheit für die Regierung erledigt . Eine Appellation an eine höhere Instanz gab es nicht . Die Herren im Ofenpester Statthaltereirat hatten nämlich durch ihre Spitzel herausgefunden , dass in der geplanten Gesellschaft nicht nur die ungarische Literatur „ gepflegt ”, sondern auch Politik gemacht werden sollte . Dazu heißt es bei Ferenczy : „ Den tiefsten Grund für die I Ablehnung des Gesuches müssen wir darin suchen , dass man in der Öffentlichkeit bereits davon sprach :
Das geplante literarische Unternehmen werde sich , zumindest zwischen den Zeilen , auch mit politischer Agitation befassen ! ( Bd . 2 , S . 266 ).
„ Solchergestalt blieb der Plan Petöfis nur ein interessanter Versuch , den er 1847 , allerdings in einer anderen Form , nochmals
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