Jahren Gefängnis und vieles mehr hier nicht nachgezeichnet werden . Nachzulesen sind die Ereignisse und deren politische Hintergründe und Auswirkungen u . a . in der umfangreichen und hochinteressanten Dokumentation , die über das Sonntagsblatt kostenlos angefordert werden kann („ Aufbruch zur Freiheit - 50 Jahre Feuemacht ”).
Das Ergebnis des Widerstandes :
Die Selbstbestimmung und damit die Rückkehr zu Österreich als Idealziel des BAS konnte nicht erreicht werden . Die Vereinten Nationen beauftragten Italien , mit Österreich einen Autonomievertrag auszuhandeln , der auf Erhaltung der deutschen und italienischen Volksgruppe hinzielt und die jahrzehntelange Benachteiligung der angestammten Bevölkerung beendet . Der neue Autonomievertrag fasst die nunmehr gewährten Rechte auf Mitbestimmung , auf Beteiligung an der Verwaltung , auf Gleichstellung der deutschen Sprache mit der italienischen im öffentlichen Leben , bei den Behörden , Polizei und Justiz , auf autonomes deutsches Schulwesen und vieles andere zusammen .
Der größte Erfolg des Freiheitskampfes ist aber zweifellos das Stoppen der italienischen Unterwanderung . Drohte damals noch , dass in etwa 15 Jahren eine italienische Mehrheit im Lande bestünde , so senkte sich der Anteil der Italiener seit 1961 ( fast 35 %, auf 28 % im Jahr 1981 und 24 % im Jahr 2001 ). Deutsch- Südtirol ist damit wenigstens eine Verschnaufpause eingeräumt .
Das Ziel , wieder in den Schoß des Vaterlandes Österreich zurückzukehren , ist jedoch nicht aufgegeben . Es wird immer mehr Menschen bewusst , dass auf Dauer das Überleben einer kleinen Volksgruppe in einem fremden Staat nicht gesichert sein kann . Insbesondere auch in der Jugend wird die Forderung nach Selbstbestimmung und nach Austritt aus dem italienischen Staatsverband immer lauter . Eine friedliche Änderung der Grenzen ist selbstverständlich auch im Falle Südtirols grundsätzlich möglich , nachdem wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Europa das Entstehen von zahlreichen neuen Staaten ( s . das Baltikum und das Auseinanderbrechen von Jugoslawien , der Tschechoslowakei und der Sowjetunion ) erleben konnten .
Daher heißt es für die nahe Südtiroler Zukunft : „ Der Freiheit entgegen ”, „ Los von Rom ” und „ Rückkehr zu Österreich ”!
H . N .
UND NIMMER STERBE DES HERZENS GLAUBE , DES OPFERMUTES LEUCHTENDE FLAMME !
Gedenktafel in Brixen für die Tiroler Freiheitskämpfer
Als es in Südtirol krachte ... 50 Jahre Feuernacht Mit der Geduld am Ende
Auf dem Verhandlungstisch wurden keine wesentlichen Fortschritte erzielt . Einige mutige Männer wurden mit anderen Mitteln aktiv und wollten auf diese Weise die Weltöffentlichkeit auf die aussichtslose Lage der Süd-Tiroler Bevölkerung aufmerksam machen .
Die Lage im Land von Etsch , Eisack und Rienz hatte sich vor genau fünf Jahrzehnten bis zum Äußersten zugespitzt . Nicht alle Bewohner Süd-Tirols glaubten , dass man die seit Ende des Ersten Weltkrieges bestehende Süd-Tirol-Frage auf diplomatischem Wege lösen könne . Der Beratungsausschuss Süd-Tirol , kurz BAS , war eine Gruppe von Idealisten , die von Sepp Kerschbaumer , einem Kaufmann aus Frangart bei Bozen , angeführt wurde . Sie
Von Kufstein bis Salurn !
Aufbruch zur Freiheit
Die im Text erwähnte Broschüre
Tradition bedeutet nicht die Weitergabe der Asche , sondern die Weitergabe des Feuers !
Aus dem Inhalt :
• Tiroler Freiheitskämpfe- Der Südtiroler Freiheitskampf steht in einer langen Tradition der Selbstbehauptung und des Strebens nach Freiheit
• Aufbruch zur Freiheit - Übernahme der gleichnamigen Broschüre des Südtiroler Heimatbundes
• Der Freiheitskampf erzwingt eine politische Lösung
• Bewertung des Freiheitskampfes durch Beteiligte , Zeitzeugen , Politiker und Persönlichkeiten
• Die Folter - Carabinieri schänden die Menschenwürde
• Im Zwielicht der Geheimdienste - Wie Dr . Günther Andergassen als BAS-Chef von den Brüdern Berger ans Messer geliefert wurde und Franz Berger vom Oberlandesgericht Trient rechtskräftig bestätigt bekam , sich „ äußerst zweideutig verhalten zu haben ”. ( Auszüge aus dem Urteil )
• Der geschmähte Freiheitskampf - Wie Leopold Steuerer den Freiheitskämpfer bis heute verleumderisch unterstellt , das Andreas-Hofer-Denkmal in Innsbruck gesprengt zu haben . Wie österreichische Polizei- und Gerichtsakten die Urheberschaft von italienischen Faschisten beweisen .
• Sepp Mitterhofer - Ein Leben für die Freiheit
• Die Südtiroler Landespolitik und der Freiheitskampf
• Rom zieht keinen Schlußstrich
• Umfassende Sachverhaltsdarstellung in Bezug auf menschenrechtswidrige Abwesenheitsurteile gegen ehemalige Südtirolaktivisten Die vorliegende Dokumentation , an der ehemalige Südtiroler Freiheitskämpfer mitgearbeitet haben , führt durch diese jüngste Geschichte Tirols mit all ihrer Tragik und ihrer Freude bis hin in die Gegenwart , in der das „ Los von Rom ” legal auf demokratischem Wege durchgesetzt werden kann . Diese Schwerpunktausgabe der Zeitschrift „ Der Tiroler ” ist daher keine traurige Klage über das verlorene Erbe , sondern ein stolzer Erfolgsbericht mit dem Ausblick in eine selbstbestimmte Zukunft
beschloss , Symbole und Objekte ( z . B . Aluminium-Duce bei Waidbruck im Eisacktal ) der italienischen Fremdherrschaft zu zerstören , Menschen sollten allerdings nicht zu Schaden kommen .
Schon im Jänner und in späterer Folge im Frühjahr 1961 hatten Sprengstoffanschläge , sogenannte Nadelstiche , stattgefunden . Krönung der Anschläge der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer war die Nacht vom 11 . auf den 12 . Juni 1961 , die sogenannte „ Feuernacht ”, als eine Menge von Sprengstoffanschlägen auf Hochspannungsmasten in Süd-Tirol stattfanden . Da es sich bei Kerschbaumer und seinen Mitstreitern um keine „ professionellen ”
( Fortsetzung auf Seitel8 )
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