konnten wir leider seit zwei Jahren unser GJU-Hallenturnier nicht mehr austragen , wo normalerweise die Spielerauswahl stattfindet . Unter diesen Voraussetzungen haben wir nach „ Kandidaten ” gesucht , die deutschsprachig mit schwäbischen Wurzeln sind , spielerisch gekonnt mit „ deutschem Herzen ” kämpfen können und charakterlich zur Mannschaft passen . Ich denke , wir haben diese Ziele erreichen können und das bisher beste Ergebnis abgeliefert ”.
Die 18 Spieler kamen 2022 vornehmlich aus der Branau , aber man habe sich auch um Kicker aus der Region Nord bemüht - mit Erfolg : Vier Spieler konnte man aus dem „ Norden ” gewinnen . Einer von ihnen war Szabolcs Fenyvesi aus Saar / Szár , der seit seiner Kindheit Sport macht und tanzt : „ Ich empfand es als eine gute Gelegenheit , die Kräfte messen zu lassen und mich in einem Umfeld aufzuhalten , für das Traditionen wichtig sind und mit dem ich mich verbunden fühle . Vor dem Turnier kannte ich nur zwei Spieler , aber mit den Werischwarern haben wir bereits im Bus den gemeinsamen Ton gefunden . Jeder war offen und aufnahmebereit , so dass wir auf dem Platz zu Spielkameraden wurden . Das Ergebnis war leider enttäuschend , aber nun steht die Kernmannschaft , so dass wir es in zwei Jahren erneut versuchen können ”. Dabei fiel Szabolcs Fenyvesi gerade bei den Südtirolern und den Kärntner Slowenen auf , dass sich die Teammitglieder kennen und über gemeinsame Spielerfahrung verfügen . Darüber hinaus habe die Präsenz einer mitgereisten bzw . anwesenden Fangemeinde eine große Rolle gespielt , so dass es kein Wunder gewesen sei , dass diese beiden Mannschaften ins Finale kamen .
„ Da es erst im März feststand , dass das Turnier stattfand , hatten wir wenig Zeit . Dabei war es uns wichtig , dass wir die Leute kennen . Es ist eine bunte Truppe entstanden , vom Tätowierer bis zum Tankstellenbesitzer war jeder dabei ”, berichtet Emil Koch weiter . „ Was die Chancenverwertung im Turnier anbelangt , hatten wir wieder Pech ”, denn man war mit dem viermaligen Sieger Südtirol in einer Gruppe . Aber auch gegen die traditionell starken Rumänienmadjaren endete das Spiel mit einer Niederlage , obwohl man nach Worten von Koch „ eine Überraschung bereithalten wollte ”. Am Ende ging es um den 13 . Platz – hier konnten die Ungarndeutschen „ das Maximum rausholen ” und sicherten sich nach einem 0 zu 0 Unentschieden gegen die Burgenlandkroaten , einem 6 zu 0 gegen die Slowaken und Tschechen aus Rumänien und mit einem 5:0 gegen die Zimbrer aus Italien den 13 . Platz .
Was den Kader anbelangt , war man , so Koch , bemüht , dass mindestens 75 % der Spieler deutschsprachig sind . In der täglichen Kommunikation herrschte nach Emil Kochs Eindruck aber das Ungarische vor . Bei den anderen Mannschaften war es ein gemischtes Bild , so bei den Burgenlandkroaten und Sorben , wohingegen sich die Madjaren aus Rumänien und die Südtiroler der Sprache der eigenen Minderheitengemeinschaft bedienten . Bei den Slowaken aus Ungarn habe es sich ähnlich gestaltet wie bei den Ungarndeutschen . Dennoch ist sich Emil Koch sicher , dass die Europeada die Identität der Spieler als Minderheitenangehörige stärke : „ Die Präsenz ist wichtig , wie bei einer Olympiade : Die ungarndeutsche Minderheit muss da sein , daher ist die Teilnahme an der Europeada für mich eine Prestigefrage . Ziel ist nicht das Gewinnen , es geht ja hier um Amateure , sondern dass man sein Land und seine Minderheit vertritt und andere Minderheiten kennen lernt ”, so der Vorsitzende des LdU-Jugendausschusses . Eine Erfahrung , die er auch mit Co-Trainer und Mannschaftskapitän Viktor Schneider teilt : „ Die Zeit war leider nicht genug , um uns gut kennen zu lernen , aber was ich bei den Spielen und den gemeinsamen Abendessen erfahren habe , war , dass jeder stolz auf sein Volk und seine Herkunft ist . Man ist einander ein Stück näher gekommen , man hat beispielsweise versucht gemeinsam Volkslieder zu singen . Auf alle Fälle ein Gemeinschaftserlebnis , was über diese Zeilen zu vermitteln kaum möglich ist !“
AUFRUF DER VORSITZENDEN DER LDU BEZÜGLICH DER VOLKSZÄHLUNG
LIEBE UNGARNDEUTSCHE LANDSLEUTE , im Jahr 2022 wird in Ungarn eine Volkszählung durchgeführt .
Beim Zensus , der in unserem Land zwischen dem 1 . Oktober und dem 28 . November 2022 stattfinden wird , werden wir erneut die Gelegenheit haben , unsere Nationalitätenangehörigkeit , unsere Muttersprache und die Sprache , die wir in unserer Familie und im Freundeskreis sprechen , anzugeben .
Obwohl die Beantwortung der Fragen zur Nationalität und Sprachzugehörigkeit nicht obligatorisch ist , ermutigt und bittet die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen alle , denen ihre deutsche Identität wichtig ist , diese im Zensus anzugeben .
Das Ergebnis der Volkszählung wird langfristig die Entwicklung unseres Bildungssystems , die Zukunft unserer Kindergärten und Schulen sowie die Entwicklung der Siedlungen , in denen wir leben , bestimmen . Das Ergebnis wird sich unmittelbar auf die Gründung örtlicher deutscher Selbstverwaltungen , auf die staatliche Unterstützung dieser und der zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie auf die Anerkennung ihrer Arbeit zur Bewahrung unserer Muttersprache und unserer kulturellen Traditionen auswirken .
Seit Jahrhunderten haben die Ungarndeutschen die Kultur unserer gemeinsamen Heimat bereichert und durch ihre harte Arbeit zur Entwicklung Ungarns beigetragen und tun dies auch weiterhin . Durch unsere Muttersprache und unsere freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Bindungen sind wir ein Bindeglied und eine vermittelnde Verbindung zwischen unserem Land und den vielen Millionen deutschsprachiger Menschen weltweit .
Wir sind zu Recht stolz auf unser sprachliches und kulturelles Erbe , auf die Arbeit unserer Institutionen , Vereine und Selbstverwaltungen , die unsere Identität bewahren , sowie auf unsere Verbindungen zum Mutterland .
Lassen Sie uns auch bei der Volkszählung als gleichberechtigte ungarische Staatsbürger und Europäer Verantwortung übernehmen und erhobenen Hauptes erklären , dass wir Ungarndeutsche sind !
Stehen wir dazu !