Sonntagsblatt 3/2022 | Page 38

LESERBRIEFE

Sehr geehrte Redaktion ,
seit einigen Jahren bekomme ich dankenswerterweise regelmäßig das Sonntagsblatt und lese es mit großem Interesse – je nach verfügbarer Zeit – genau bis sehr genau . So zuletzt auch die sehr gelungene Ausgabe 2 / 2022 . Auf Seite 23 ist da die Rede von der „ ehemaligen Untersteiermark ”. Gewiss haben nicht Sie das so ausgedrückt , sondern die interviewte Dame .
Man sollte das aber vermeiden . Die Untersteiermark ist nicht „ ehemalig ” ( etwa in der Adria untergegangen ?), sondern besteht ! Man kann in diesem Fall auch nicht von einer „ ehemals deutschen Untersteiermark ” sprechen : Bis 1914 lebten nämlich in diesem Gebiet 74.000 Deutsche und 200.000 Slowenen – die Untersteiermark war also niemals ( rein oder auch nur mehrheitlich ) deutsch , sondern immer mehrheitlich slowenisch , das aber hat mit ihrer Bezeichnung in beiden Sprachen rein gar nichts zu tun !!!!
Man spricht ja auch nicht vom „ ehemaligen Ödenburg ” - die Stadt ist ja nicht etwa im Neusiedlersee versunken … Sie hieß und heißt bis heute mit deutschem Namen Ödenburg , mit ungarischem Sopron . Bei Neapel / Napoli ist die eine Bezeichnung auch nicht „ ehemalig ” und die andere Version ( derzeit ) gültig !
Auch kann nicht sein , dass in der Untersteiermark ( nur ) 100.000 Menschen leben . Slowenien hat derzeit etwa 2 Millionen Einwohner – davon lediglich 100.000 ( also ein Zwanzigstel ) in der Untersteiermark ? Allein die beiden untersteirischen Städte Marburg / Maribor ( 120.000 ) und Cilli / Celje ( 40.000 ) haben bereits zusammen etwa 160.000 Einwohner .
Dr . Reinhold Reimann , Graz
Obmann
des
Alpenländischen
Kulturverbandes
( Südmark )

NACHRUF

Zum Tode des Heimatforschers und Goldenes-Verdienstkreuz-Trägers
Alois Schwartz ( 1929-2022 )
Am 21 . Juni 2022 erreichte uns die Nachricht vom Tode des Moorer Heimatforschers , treuen SB-Lesers und Weggefährten Alois Schwartz . Er verstarb am vorangegangenen Fronleichnamswochenende im Alter von 93 Jahren .
Alois Schwartz , von allen als Onkel Loisi ( Lojzi bácsi ) gekannt und geschätzt , ist am 22 . April 1929 in Moor / Mór als Sohn eines Schneidermeisters geboren . Er besuchte die Grund- und Bürgerschule in seiner Heimatstadt und wechselte dann auf eine Handelsschule in Stuhlweißenburg . Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Alois Schwartz bei dem VEB Oreslaner Steinkohlebergwerke mit Sitz in Oreslan / Oroszlány in unterschiedlichen Positionen . Spätestens seit der Wendezeit widmete er sich der Erforschung der Geschichte seiner Heimatgemeinde und der Förderung der deutschen Kultur in der Kreisstadt , vor allem auf Vereinsebene . Schülergenerationen am Mihály-Táncsics-Gymnasium lauschten seinen Erzählungen , in deutscher und ungarischer Sprache .
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Ergebnis seiner Bemühungen sind zahlreiche Publikationen und Ortsmonographien . Für seine Verdienste erhielt er von der Stadt Moor den Preis „ Pro Urbe “, von der Deutschen Selbstverwaltung Moor die Ehrennadel für das Deutschtum in Moor sowie im Jahre 2021 die hohe staatliche Auszeichnung Goldenes Verdienstkreuz der Republik Ungarn .
Er möge in Frieden ruhen !

VERANSTALTUNGEN

Die Wiederbestattungsfeier für 2021 und 2022 exhumierte deutsche und ungarische Gefallene des Zweiten Weltkriegs findet am 10 . November 2022 im Deutsch- Ungarischen Soldatenfriedhof zu Wudersch-West / Budaörs-Nyugat , zwischen Wudersch und Wudigess / Budakeszi gelegen .
Spenden für das Sonntagsblatt Spenden aus Ungarn
Deutsche Selbstverwaltung
Deutsche Selbstverwaltung
Deutsche Selbstverwaltung
Deutsche Selbstverwaltung
Dr . Dorothea Schilling-Lakatos
Am 23 . Juni 2022 ging die Lokalpatriotin und LdU-VV-Mitglied Dr . Dorothea Schilling-Lakatos aus Bogdan / Dunabogdány von uns . Die pensionierte Juristin unterstützte zeitweise die Arbeit des Sonntagsblattes . Dr . Schilling-Lakatos arbeitete nach dem Abitur am katholischen Mädchengymnasium Patrona Hungariae und einem Jurastudium an der ELTE beim Grundbuchamt in St . Andrä , der LPG Bogdan und zuletzt beim Staatsforst Pilisch . Auch um die deutsche Gemeinschaft hat die Bogdanerin verdient gemacht - als Mitglied der DNSVW Bogdan und der Vollversammlung der LdU . Darüber hinaus war sie jahrelang Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Stiftung für die Deutschen in Bogdan und engagierte sich in der Pflege der städtepartnerschaftlichen Beziehungen mit Leutenbach .
Sie möge in Frieden ruhen !
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Einladung zur Veranstaltung Lenau – vor 220 Jahren im Banat geboren : „ Möchte wieder in die Gegend ...“ am 6 . Oktober 2022 in Wien 18:00 . Bezirksmuseum Josefstadt , Festsaal , Schmidgasse 18 , 1080 Wien .
Nach Eröffnung durch Mag . Veronika Mickel-Göttfert , Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Wien-Josefstadt , sowie Begrüßung durch Mag . Lukas Vosicky , Peter D . Leber und durch Dr . Hans Dama
Vorträge von Prof . Dr . Nelu Bradean Ebinger , Budapest und Dr . Kathi Gajdos-Frank , Wudersch / Budaörs , mit musikalischen Einlagen aus den Werken von Othmar Schoeck , Richard Strauß und Mihai Eminescu .
Moderation : Remo Nesatz , Verein Banater Schwaben .
vom 01.05.2022 bis 31.08.2022
Berzel / Ceglédbercel
Rossbrunn / Lókút
Seetscher / Dunaszekcső
Jackfall / Kisjakabfalva
5.000 , -Ft
20.000 , - Ft
5.000 , - Ft
15.000 , - Ft
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