Sonntagsblatt 3/2018 | Page 15

ten ja nur als eine Einladung verstanden werden kann, zu uns zu kommen und die Lücken zu schließen“. Der Bischof empfahl, es Maria in ihrer Glaubensfestigkeit nachzutun, den inzwischen bedrohten Sonntag als Tag des Herrn in „ Sonntagsstaat“ zu ehren, ebenso das Kreuz, das für die vor-staatlich religiösen Wurzeln unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens steht, nicht zuletzt weiterhin das Wallfahren zu pflegen, denn die Wallfahrtswege seien die „ Pulsadern des christlichen Europa“ und die Marienwallfahrtsorte „ Knotenpunkte der christlichen Vernetzung“. Zuletzt bat der Prediger um die Fürsprache der Gottesmutter, „ dass wir die Fackel des Glaubens, die uns unsere Vorfahren übergeben haben, brennend halten und weitergeben können an die kommende Generation“.
Musikalisch gestaltet wurde dieses Pontifikalamt vom Kirchenund Banaterchor St. Pius aus München unter Leitung des Banater Musikwissenschaftlers Franz Metz( der übrigens bei allen Gottesdiensten die Orgel spielte). Der Chor brachte sukzessive die „ Missa brevis“ in G-Dur des rumäniendeutschen Komponisten Conrad Paul Wusching( 1827-1900) zur Aufführung. Die Blaskapelle der HOG Sanktanna unter Leitung von Josef Wunderlich spielte am Schluss nach dem Segen zum Gedenken an die Toten die Trauermärsche „ Ewige Nacht“ und „ Ich hatt’ einen Kameraden“. Überflüssig zu bemerken, dass die Pilger den Kranz der Lieder für die Allgemeinheit gerne sangen. Auf dem Platz vor der Basilika waren dann heimatliche Klänge zu vernehmen, von beide Kapellen jeweils drei Stücke, mit vereinten Kräften vier.
Marienlieder und Andacht
Nach dem Mittagessen begann um 14.00 Uhr das Singen von Marienliedern in der Basilika, das um 14.30 Uhr von einer Marienandacht mit Msgr. Straub abgelöst wurde. Zu den „ durchbeteten“ Gnadenstätten in Altötting seien auch die Päpste Pius XI.( 1781) und Johannes Paul II.( 1981) gepilgert. „ Wer glaubt, ist nie allein, wer bittet, wird empfangen“, dieses Bewusstsein empfahl der emeritierte Visitator der Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa zur nächsten Wallfahrt mitzunehmen. Straub beendete die 59. Altöttinger Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben um 15.00 Uhr mit dem sakramentalen Segen und der Weihe der von den Pilgern erworbenen Andachtsgegenstände.
Resümee
Die Veranstaltung insgesamt war wieder ein Erfolg, stiftete durch die internationale Beteiligung grenzüberschreitende Verständigung. Die souveräne Organisation unter Federführung von Josef Lutz aus Sanktanna / Nürnberg ermöglichte einen reibungslosen Ablauf. Über tausend Pilger kamen aus allen Richtungen. Neben Delegationen aus Rumänien, Serbien und Ungarn sowie Besuchern aus den USA, Kanada, Brasilien und Argentinien kamen Busse aus verschiedenen süddeutschen und österreichischen Städten. Die sich lichtenden Reihen der Erlebnisgeneration werden in würdiger Weise durch jüngere Nachfolger ersetzt, die sich zu Wendelin Grubers Gelöbnis und ihrem donauschwäbischen Erbe bekennen und weiterhin als Botschafter einer geschichtsbewussten Versöhnung wirken. Für die 60. Gelöbniswallfahrt am 13./ 14. Juli 2019 sollen Bischöfe aus allen drei Heimatländern der Donauschwaben eingeladen werden.
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SoNNTAGSBLATT
Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich( VLÖ)-Mitteilung
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Veronika Haring verliehen
Der Vorstand des Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich( VLÖ) freut sich über eine hohe Auszeichnung, die der Obfrau des Marburger Kulturvereins deutschsprachiger Frauen Brücken, jüngst zuteil wurde: Veronika Haring wurde nämlich vor Kurzem das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. „ Wir freuen uns gemeinsam mit Veronika Haring über diese große Auszeichnung, die ihre jahrelange Arbeit im Sinne der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien krönt“, sind sich VLÖ-Präsident Dipl.-Ing. Rudolf Reimann und VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller einig. „ Wir danken Veronika Haring für die bisherige Zusammenarbeit und werden sie und ihre Mitstreiter – gerade was auch die offizielle Anerkennung der deutschen Volksgruppe in Slowenien als nationale Minderheit betrifft – auch weiterhin bestmöglich und nachhaltig unterstützen“, so Reimann und Kapeller abschließend.
Lesen Sie nachstehend die Pressemitteilung der Österreichischen Botschaft in Laibach / Ljubljana anlässlich der Auszeichnung für Veronika Haring:
Laibach( 5. Juni 2018) – Der Mitbegründerin und Obfrau des Marburger Kulturvereins deutschsprachiger Frauen Brücken, Frau Veronika Haring, wurde vom Bundespräsidenten der Republik Österreich das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen, für ihr Engagement im Rahmen des Kulturvereins, durch das dieser auch jenseits der Grenzen Sloweniens Bekanntheit erlangte, sowie ihre langjährigen Bemühungen um gegenseitiges Verständnis und Vertiefung guter Beziehungen zwischen der Republik Slowenien und der Republik Österreich auf kulturellem Gebiet.
Das Ehrenzeichen wurde Frau Veronika Haring im Rahmen eines Festaktes in der Residenz der österreichischen Botschafterin in Slowenien, Frau Mag. Sigrid Berka, überreicht. Anwesend war auch der Bürgermeister von Marburg, Herr Dr. Andrej Fištravec, der in seiner Anrede Frau Haring als Bürgerin von Marburg sowie ihren großen Beitrag zum kulturellen Geschehen in der Stadt an der Drau würdigte. Die Botschafterin Frau Mag. Sigrid Berka äußerte ihre Freude darüber, dass sie Frau Haring, die seit vielen Jahren durch ihr Engagement erfolgreich Menschen beidseits der Grenze verbindet, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreichen durfte. „ In der Botschaft freuen wir uns außerordentlich, dass wir in den vergangenen Jahren mit der Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres viele Projekte dieses Vereins fördern konnten“, sagte Frau Berka. Des weiteren betonte Frau Botschafterin, die Republik Österreich würdige damit auch Frau Harings persönliche Bemühungen nationale Volksgruppen zu verbinden, durch ihre Zusammenarbeit mit der mehrheitlichen slowenischen Bevölkerung, den politischen Vertretern in Österreich sowie deutschsprachigen ethnischen Gruppen in Slowenien und Europa( z. B. im Banat oder in Ungarn). Frau Harings Lebenswerk sei der Erhalt des kulturellen Erbes der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien sowie deren Anerkennung als nationale Minderheit.
Frau Veronika Haring hat, wie u. a. in der Begründung genannt wird, auf die Initiative der in Marburg und in den umliegenden Orten lebenden deutschsprachigen Bevölkerung am 1. Dezember 2000 den Kulturverein deutschsprachiger Frauen Brücken mit
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