Sonntagsblatt 3/2015 | Page 22

ren, Deutsche, Mescheten, Aserbaidschaner und Kurden. Im Jah - re 2001 gab es 24 000 Deutsche in Usbekistan. Stalin deportierte in den vierziger Jahren rund 40 000 Wolgadeutsche nach Tasch - kent. Circa 88% der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, ca. 9% russisch-orthodox (meist Angehörige der russischen Minderheit). Darüber hinaus gibt es schiitische Muslime (vor allem in Buchara und Samarkand) sowie Angehörige anderer christlicher Konfes - sio nen (Angehörige der Armenisch-Apostolischen Kirche, der Katholischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche und diverser protestantischer Gemeinden) sowie Juden (ca. 93 000 Gläu bige, siehe Bucharische Juden), Buddhisten, Anhänger des Bahaismus und Anhänger der Lehren Krishnas. Auf die Verordnung des Ministerkabinetts der Republik Usbe - kistan vom 10. Januar 1992 wurde das Republikanische internatio- nale Kulturzentrum gegründet. Das Zentrum koordiniert die Tätigkeiten und leistet praktische und methodische Hilfestellung bei den nationalen Kulturzentren. In Usbekistan sind auch einige NGOs aktiv: Human Rights Society of Uzbekistan, Ezgulik Human Rights Society, International Society for Human Rights (Uzbekistan Section), Center for Studies on Human Rights and Humanitarian Law, Tatar National Cultural Centre, Association of Korean Cultural Centres, Advocates on behalf of Jews in Rus - sia, Ukraine, the Baltic States & Eurasia, Jewish Community Cen - ter and Jewish Community of Uzbekistan. Die Organisation Kulturgesellschaft der Deutschen Usbekistans e.V. „Wiedergeburt” hat Sitze in Taschkent, Samarkand, Buchara und Fergana. Die Arbeit in den Kulturzentren der „Wieder ge - burt” ist in erster Linie Jugendarbeit mit dem Ziel der Förderung des Verständnisses der eigenen deutschen Herkunft, der Ent - wicklung der Persönlichkeit und der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen. So werden beispielsweise neben der sprachlichen Fortbildung auch Themen wie „Die Europäische Union und Usbekistan” erörtert und das politische Leben und der Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutsch land besprochen. Usbekistan ist kein Mitglied des Europarats und hat das Rahmenübereinkommen daher nicht ratifiziert. Allerdings kann das Ministerkomitee des Europarats jeden Nichtmitgliedstaat des Europarats einladen, dem Rahmenübereinkommen beizutreten (Artikel 29.1 Rahmenübereinkommen). Eine solche Einladung wurde bisher noch nicht ausgesprochen. Usbekistan ist kein Mitglied des Europarats und hat die Spra - chencharta daher nicht ratifiziert. Allerdings kann das Minister - komitee des Europarats jeden Nichtmitgliedstaat des Europarats einladen, der Sprachencharta beizutreten (Artikel 20.1 Sprachen - charta). Eine solche Einladung wurde bisher noch nicht ausge- sprochen. Es gibt in der Republik Usbekistan kein Gesetz, dass die Rechte nationaler Minderheiten regelt. Der Begriff „nationale Minder - heit” wird in der Gesetzgebung auch nicht benutzt. In der Ver - fassung der Republik wird unterstrichen: „Das Volk Usbekistans besteht, unabhängig von seiner Nationalität, aus den Bürgern der Republik Usbekistan.” Alle gesetzgebenden Akte der Republik Usbekistan verankern die Bürgerrechte der Gleichberechtigung und Freiheit vor dem Gesetz, unabhängig von der Rasse, Ge - schlecht, Nationalität, Sprache, Religion, sozialen Herkunft, Über zeugung, der persönlichen und gesellschaftlichen Stellung. „Alle Bürger der Republik Usbekistans, unabhängig von ihrer Nationalität, Volksangehörigkeit haben die gleichen bürgerlichen Rechte und befinden sich unter dem Schutz der Verfassung der Republik und ihrer Gesetze” (Art. 15 des Verfassungsgesetzes über die Grundlage der staatlichen Unabhängigkeit der Republik Usbekistan). 22 Ansprechpartner Auf die Verordnung des Ministerkabinetts der Republik Usbekistan vom 10. Januar 1992 wurde das Republikanische internationale Kulturzentrum gegründet. Das Zentrum koordi- niert die Tätigkeiten und leistet praktische und methodische Hilfestellung bei den nationalen Kulturzentren. Quelle: http://m.taschkent.diplo.de/Vertretung/taschkent/de/06/Deutsche__ Minderheit__in__Usbekistan/Deutsche__Minderheit__in__Usbekist an.html Kulturgesellschaft der Deutschen Usbekistans e.V. „Wiedergeburt” Die Organisation Kulturgesellschaft der Deutschen Usbekistans e.V. „Wiedergeburt” hat Sitze in Taschkent, Samarkand, Buchara und Fergana. Die Arbeit in den Kulturzentren der „Wieder ge - burt” ist in erster Linie Jugendarbeit mit dem Ziel der Förderung des Verständnisses der eigenen deutschen Herkunft, der Entwicklung der Persönlichkeit und der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen. So werden beispielsweise neben der sprachlichen Fortbildung auch Themen wie „Die Europäische Union und Usbekistan” erörtert und das politische Leben und der Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutschland besprochen. O Eine Minderheitsregion soll von der Landkarte verschwinden Deutsche Minderheit im Elsass leidet unter kommunaler Neuordnung in Frankreich von Dušan Korený-Pöllich – Straßburg/Paris (Wochenblatt.pl) Das wirtschaftlich marode Frankreich steht unter Sparzwang. Die Verwaltung soll schlanker werden. Deshalb will man ab 2016 die bisher 22 Regionen des Landes zu nur noch 13 zusammenschmel- zen. Auch das Elsass wird voraussichtlich von der Karte gestri- chen. „Gracias, Señor Valls”, schrieb der elsässische Verein „Unsri Hei met” in einem Offenen Brief an den in Spanien geborenen Minis terpräsidenten Frankreichs. „Sie haben zustande gebracht, was wir die letzten 20 Jahre vergeblich versucht hatten, zustande zu bringen – die Elsässer sind auf der Straße und ein rot-weißes Fahnen meer hat Straßburg überflutet”, heißt es dort weiter. Die Elsass-Fahne schwenkte ebenfalls Schnabelix, das aufmüpfige Storch-Maskottchen von der Webseite cigogne-rebelle.fr. Aber auch sein Protest unter dem Motto „Finger weg von meinem Elsass” nutzte nichts. Nach langer Debatte verabschiedete die Nationalversamm lung in Paris Ende letzten Jahres die neue Gebietsreform. Dem nach wird die dünnbesiedelte Bretagne mit der bretonischen Min der heit erhalten, das relativ wirtschaftsstar- ke Elsass wird dagegen in einer Mega-Region Elsass-Lothringen- Champagne-Ardenne aufgehen. „In was