Der Sommer folgt . Es wachsen Tag und Hitze , und von den Auen dränget uns die Glut ; doch dort am Wasserfall , am Felsensitze erquickt ein Trunk , erfrischt ein Wort das Blut .
Der Donner rollt , schon kreuzen sich die Blitze , die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut , dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern ; doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern .
die Branau / Schwäbische Türkei - Hessisch-Fränkisch ; die Batschka- Rheinfränkisch ; Komitat Pest / Komorn-Gran - Mittelbairisch ; Bakonyer Wald-Ostmittelbairisch ; Deutsch-Westungarn - Ostmittelbairisch .
Die vorgestellten Siedlungs- und vorgestellten Dialektgebiete sind in der Regel jeweils mit qualifizierten ungarndeutschen Bildungsinstituten ausgestattet , die dann den Unterricht des vereinheitlichten Regionaldialekts in den Lehrplan neben dem Hochdeutschen einführen könnten - dementsprechend würde das Schulfach „ Schwäbisch ” an den Fünfkirchner Nationalitätenschulen ( Kindergarten , Grundschulen und Gymnasien ) das Branauer Hessisch-Fränkische abdecken , in Baaja das Batschkaer Rheinfränkische , in Budapest und Werischwar das nordungarische Mittelbairische : Damit kein ungarndeutsches Kind ohne Dialektkenntnisse bleibt . Auf diesem Wege wäre das ungarndeutsch-schwäbische Selbstbewusstsein auch um einen identitätsstiftenden Regionalismus ergänzt , wozu sich eine „ eigene Sprache ” gesellen könnte , und es könnte selbstverständlich wirken , wenn ein Branauer Schwabe seinen Landsleuten in den nördlichen Komitaten einen Besuch abstattet , dass ihr tägliches Brot das Mittelbairische ist , womit die „ Nordmänner ” von Ratzenmarkt bis Plintenburg miteinander - evtl . hochdeutsch-gemischt - kommunizieren . Apropos , die Beherrschung der Dialekte tut nicht nur im Felde des Volkstumswesens gut : Es ist wissenschaftlich bewiesen , dass die Praxis der Mehrsprachigkeit das Gehirn trainiert , daneben verbessert sie das Gedächtnis und die Assoziationsfähigkeit . Bei den Dialekten trifft das besonders zu , weil das Dialekt-Hochdeutsch-Ungarisch-Englisch- Viergespann aufgrund der grammatischen und vokabularischen Ähnlichkeiten ein ganzes inneres Sprach- und Assoziationssystem bilden könnte , zum Wohle der intellektuellen Leistungsfähigkeit .
Wie die Beispiele aus Luxemburg oder aus dem Elsass zeigen , hegen manche den Zweifel , denen das Überleben der Ausnahme bildenden , sich im Gebiet des Hauptdialektes befindenden , und von diesem mehrheitlichen Standarddialekt wesentlich abweichenden , örtlichen Mundarten am Herz liegen : Durch die Vorherrschaft der Regionalsprache schwebe das Damoklesschwert über ihnen und sie würden ihre sprachlichen Besonderheiten verloren . Als solche eigene dialektale Königreiche erscheinen bestimmte Dörfer auch in Ungarn : das Württemberger schwäbischsprechende Hajosch in der rheinfränkischen Landschaft der Batschka oder die ostfränkische Insel Nadasch im hessisch-fränkisch ( fuldischen ) Meer kämen zum Beispiel in den Sinn . Aber auch der Aufrechterhaltung der beharrlichen Regiolekte ( d . h . dialektale Sprachinsel ) diene die Herausbildung der regionalen Großdialekte , weil die die andersartigen Mundarten bewahrenden Sprachgemeinschaften sich im Gange der Standardisierung an ihrem Sondercharakter festhalten , und sie werden daran interessiert , dass sie in die Richtung der Mundartpflege Schritte machen .
Jetzt , in der 24 . Stunde können wir noch den letzten dünnen Zweig des Schwäbischen erfassen , aber die radikale Überprüfung der vorliegenden Verhältnisse ist unerlässlich . Man könne auch von den Kritikern die Rollenverteilung bekommen , dass nur Johann Strauss ’ Fledermäuse mit solchen abstrakten Träumen spielen , die das Ableben einfach nicht hinnehmen wollen : „ Glücklich ist , wer vergisst , was doch nicht zu ändern ist ”. Geschweige denn das schmerzliche Fehlen der wirklichen hochdeutschungarischen Zweisprachigkeit bei den Ungarndeutschen . Trotzdem ist der Dialekt des Schwaben Schmuck , und die Rettung des ungarndeutschen Dialektwesens ist durch die Standardisierung der regionalen Großdialekte möglich , andernfalls finden wir den sicheren , milden Mundtod .
Sommer – Johann Wolfgang von Goethe
Der Sommer folgt . Es wachsen Tag und Hitze , und von den Auen dränget uns die Glut ; doch dort am Wasserfall , am Felsensitze erquickt ein Trunk , erfrischt ein Wort das Blut .
Der Donner rollt , schon kreuzen sich die Blitze , die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut , dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern ; doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern .
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