diesem Falle in der Pfarrei Herz Jesu . Die beiden Verantwortlichen der Kommunionvorbereitung bemühten sich nach Rangs Angaben um Zweisprachigkeit . Anfangs dachte man nach ihren Angaben über eine zweisprachige Feier nach , ehe die beiden von den Eltern und dem Pfarrer von der Bedeutung der Einsprachigkeit überzeugt wurden . Henriette Rang durfte auf eine volle Kirche blicken , auch zwischen den Bänken seien Angehörige gestanden : „ Die Gläubigen kamen nicht nur aus Fünfkirchen , sondern auch aus der Umgebung , denn sie wollten zusammen mit uns , mit unserer christlichen , donauschwäbischen Gemeinschaft feiern , man spürte regelrecht , dass die Leute ein Bedürfnis nach so einer Feier hatten . Man spürte aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl , wir waren da und zwar so viele , dass viele keine Sitzplätze bekamen .” Auch das gemeinsame Feiern von mehreren Generationen von der Uroma bis zu den Urenkeln fiel der Religionslehrerin positiv auf . Aber auch etwas anderes ist für sie in Zeiten von einer Abkehr von Kirche und Religion wichtig – das hat sie anlässlich der Erstkommunionfeier folgendermaßen beschrieben :
Unsere Welt ist in der Krise , besser gesagt der Mensch selbst ist in der Krise . Die seit Jahrtausenden gültigen Grundwerte werden in die Frage gestellt . Wer bin ich , weshalb bin ich auf der Welt , welche Werte habe ich zu folgen ?
Religion gibt uns die Antwort , die uns sicher durch die Welt , durch unser Leben leitet . Religion
ist was ganz Persönliches , nämlich die Antwort
SoNNTAGSBLATT
des Einzelnen auf Gottes Rufe : Willst du mich ? Religion ist aber auch was , was man nur in Gemeinschaft leben kann . Gemeinschaft , die vielfältig ist , doch dasselbe Ziel zusammenhält : Gottes Liebe zu erleben und weiterzugeben .
Es ist genauso , wie mit unserer Nationalitätenidentität . Sie basiert auf der persönlichen Ebene , aber erleben kann man es richtig nur in der Gemeinschaft . Um sich als Gemeinschaft fühlen zu können muss man von Zeit zu Zeit innehalten und dazu dienen unsere Feier . Man vergisst den Alltag , hält inne , konzentriert sich auf das Fest und was es zu sagen hat .
Heute feiern wir die Erstkommunion unserer Kinder , sie werden ein bewusster Teil unserer Wertegemeinschaft . Und wir bestärken sie heute in dieser Gemeinschaft , was auf zwei Säulen ruht , auf unserem Glauben und auf unserer nationalen Identität . So geben wir ihnen klare und beständige Richtlinien , die ihnen immer zur Stütze werden , so dass sie von sich alleine JA sagen : JA zur Religion und JA zur ungarndeutschen Identität .
Mein Ziel ist es sie bei dieser Entwicklung zu unterstützen , denn Glaube und Tradition muss man nicht bewahren , man muss sie leben .
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