Ziel aufgezeigt und die erfor derlichen Mittel und Einrichtungen
zu einer Verwirklichung geschaffen werden. Alle diese Voraus -
setzungen einer nationalpolitischen Betätigung hat Steinacker
erkannt und ihre Schaffung mit Zähigkeit und Tatkraft in Angriff
genommen. Er fand willige und fähige Mitarbeiter. Adam Müller-
Guttenbrunn, Ludwig Kremling, Arthur Korn, Jakob Schümichen,
Eduard Rittinger, Reinhold Heegn, Otto Hermann Krause (Du.
Katechismus!), Friedrich Heß und viele andere. Freilich gab es
auch viele Gegner im eigenen Lager, die die Notwendigkeit und
Möglichkeit einer nationalpolitischen Tätig keit der Donauschwa -
ben überhaupt abstritten.
In unzähligen Besprechungen, Beratungen und Versammlun -
gen in Wien, Budapest, Temeschburg, Kikinda, Werschetz, Weiß -
kirchen, Neusatz, Apatin u.a.0. lei stete Steinacker die Vorarbeiten
zum Aufbau einer notwendigen nationalpolitischen Organisation.
Dieses mühevolle und gefährliche Unterfangen fand endlich sei-
nen Erfolg in der Gründung der Ungarländischen Deutschen
Volkspartei (UDVP) im Jahre 1906, am 31. Dezember. Deren erste
öffentliche Versammlung sollte im März 1907 stattfinden, wurde
aber von der Polizei verhindert. Er ‘ selbst schrieb für diese erste
umfassende nationale Organisation der Donauschwaben das
Programm und stellte seine ganze Kraft und reiche politische
Erfahrung zur Ver fügung, um es auch praktisch in die Tat umzu-
setzen. Als bei den Wahlen 1910 die Donauschwaben in Ungarn
zum ersten Male in der Geschichte mit einem eigenen nationalen
Programm versuchten, ihre Vertreter in das Parlament zu entsen-
den, erklärte sich Steinacker trotz seines hohen Alters bereit, in
zwei Bezirken zu kandidie ren. Durch seine Aufklärungs- und
Werbereisen trug er ungemein viel zur völkischen Wachrüttelung
der Donauschwaben bei.
Edmund Steinacker starb hochbetagt am 19. März 1929 in
Klosterneuburg bei Wien. Vieles, was er begonnen, war inzwischen
herangereift. Er war und ist das, was auf dem Denkmal steht, das
ihm die Südostdeutschen auf seinem Ehrengrabe im Wiener Zent -
ralfriedhof gesetzt haben: „Erwecker und Führer”: Sein Werk und
Wollen lebt in den Donauschwaben weiter, weil es ihnen das eige-
ne nationale Leben erst erhielt und ermöglichte.
GK
• Deutsche
Der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic
eröffnet eine Gedenkstätte für die misshandelten,
vertriebenen und ermordeten Donauschwaben
Quelle: dpa/Regierung von Serbien
im damaligen Jugoslawien der Hitler-
Ideologie verschrieben hatte und dass
zahlreiche von ihnen zum Beispiel in der
Waffen-SS schwere Kriegsverbrechen an
Jugoslawen verübt hatten.
Da sie am Kriegsende deswegen
Sanktionen befürchteten, zog gut die
Hälfte dieser Menschen gemeinsam mit der deutschen Ar mee ab.
Etwa 160 000 Unbelastete wollten ihre Heimat nicht verlassen,
wurden aber kollektiv von der Regierung in Belgrad zu Kriegs -
verbrechern und Volksfeinden erklärt. Der größte Teil von ihnen
wurde in Lager gesperrt, wo Zehntausende an Cholera, Typhus,
Wundfieber und Hunger starben.Viele wurden einfach erm ordet.
Das Lager Jarek existierte von Dezember 1944 bis April 1946. Hier
waren bis zu 17 000 Menschen interniert, von denen 6500 starben.
Heute leben noch etwa 4000 Deutsche in Serbien.
Quelle: welt.de
O
Mitteilung der LDU, Deutschland
Neuer Bundesvorstand bei der Lands -
mannschaft der Deutschen aus Ungarn
Auf seiner Delegiertenversammlung am 11. März 2017 in Ulm
wählte die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn einen
neu en Bundesvorstand. Nachdem der bisherige Bundesvorsit zen -
de Klaus J. Loderer nicht mehr kandidierte, wählten die Delegier -
ten Joschi Ament einstimmig zum neuen Bundesvorsitzenden.
Dem Präsidium gehören nunmehr an:
Volksgruppen •
Serbien bricht das Tabu um
das Schicksal der Donauschwaben
Sie wurden misshandelt, vertrieben und ermordet: Von den ur -
sprünglich 550 000 Donauschwaben gibt es heute nur noch rund
4000. Bisher ein Tabuthema. Jetzt erlaubt Serbien das Gedenken
an die Opfer.
Jahrzehntelang wurde das Thema totgeschwiegen, jetzt erlaubt
Serbien das Gedenken an Hunderttausende vertriebener Deut -
scher nach dem Zweiten Weltkrieg. Der serbische Regierungschef
Aleksandar Vucic weihte am Samstag in der Gemeinde Jarek nörd-
lich der Stadt Novi Sad eine Gedenkstätte für die misshandelten,
vertriebenen und ermordeten Donauschwaben ein.
Der Schritt wurde als Geste der Regierung für die Aussöhnung
und die Auseinandersetzung mit diesem bisherigen Tabuthema
aufgefasst. „Nur durch die Achtung fremder Opfer werden wir das
Recht haben, auch Respekt und Recht für unsere Opfer zu verlan-
gen”, begründete Vucic den serbischen Schwenk.
Rund 550 000 Deutsche waren zwischen dem 17. und 19. Jahr -
hun dert in menschenleere Gebiete des späteren Jugoslawiens ein-
gewandert. Sie bestimmten weite Teile der Landwirtschaft, des
Hand werks und des Handels.
Historiker schätzen, dass sich die Hälfte der 550 000 Deutschen
SONNTAGSBLATT
Foto: Georg Hodolitsch, Hans Schmuck (Ehrenmitglied), Dr. Fritz Zimmermann
(Ehrenvorsitzender), Joschi Ament (Bundesvorsitzender) und Erich Gscheidle
(Bundesgeschäftsführer)
Bundesvorsitzender:
Joschi Ament (bisher Klaus J. Loderer, Backnang)
August-Karolus-Straße 8 B, 74889 Sinsheim
Tel.: 07261–17667 Mobil: 0170/2226473
E-Mail: [email protected]
Geschäftsführender Bundesvorsitzender:
Erich Gscheidle (bisher Holger Bayer, Tamm)
Karlstraße 50, 70839 Gerlingen, Tel.: 07156–22958
E-Mail: [email protected]
Vorsitzender der Bundesdelegiertenversammlung:
Georg Hodolitsch (bisher Hans Schmuck, Geretsried)
Steinerring 43, 82538 Geretsried, Tel.: 08171–5532
E-Mail: [email protected]
(Fortsetzung auf Seite 22)
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