Sonntagsblatt 2/2016 | Page 29

Markt zu bringen, und gleichzeitig Kunden zu schulen und bestens zu bedienen”, erklärt Jorge Karl, Präsident der Genossenschaft Ag rária. „Unsere Partnerfirma Weyermann® hat es ermöglicht und uns dabei unterstützt”. Die brasilianische Branche des Spezialbieres spürt ein ständiges Wachstum. „Man spricht davon, dass jede Woche eine neue Brau - erei in Brasilien eröffnet, das ist eine große Tendenz. Die junge Generation ist sehr neugierig auf unterschiedliche Bier kreationen”, erklärt Sabine Weyermann, Geschäftsführerin des 136-jährigen Familienbetriebes, der Spezialmalze in 135 Länder vertreibt und seit 2005 eine Partnerschaft mit Agrária pflegt. „Wir sehen die Agrária mit sehr viel Pioniergeist. Das habt ihr ja seit den 1960er Jahren hier bewiesen und heute könnt ihr als Pioniere im Kraftbiersektor in Brasilien auftreten”, fügt Thomas Weyer mann hinzu. Kunden, die an der Eröffnung teilnahmen, äußerten ihre Zu - friedenheit mit der Inbetriebnahme einer Versuchsbrauerei. „Die Kunden forschen immer nach Alternativen, um zu erfahren, was man alles aus einem bestimmten Malz erzeugen kann. Die Versuchsbrauerei bietet nun die Gelegenheit, eine Vielfalt an Re - zepten zu testen, die für den brasilianischen Markt bestimmt sind”, meint Dorval Campos, Geschäftsführer der Master Brau, welche die Brauer aus Santa Catarina mit Agrária-Produkten be - dient. „Es besteht eine große Nachfrage, denn alle Kunden, mit denen ich sprach, möchten diese neue Installation schnellstens kennen lernen”, betont Afonso Landini, Partner der Brauerei Arte Brew, die Agrária-Malz in Säo Paulo weiterverkauft. „Brasilien benötig- te so eine Versuchsbrauerei und ich denke, dass diese Initiative eine Revolution in unserem Markt hervorrufen wird”, fügt er hinzu. Während der Eröffnugsfeier schenkte Thomas Kraus-Weyer - mann der Agrária eine Brauschaufel. Anschließend zapften die Geschäftsführer der beiden Firmen ein ebenfalls aus Bamberg geschenktes Bierfass an und brachten gemeinsam, mit dem neuen Siedler-Bier, einen besonderen Trinkspruch aus. „Wir freuen uns sehr, dass trotz der 10 000 Kilometer zwischen Entre Rios und Bamberg, diese Partnerschaft ständig gefördert und verstärkt wird”, betont Weyermann. „Wir bedanken uns ganz herzlich für die Geschenke und freuen uns ebenfalls, diese Partnerschaft erfolgreich weiterführen zu können, jetzt auch mit dieser neuen Versuchsbrauerei”, fügt Karl hinzu. Siedler-Bier Die erste Herstellung der neuen Versuchsbrauerei war das Sied - ler-Bier, das verschiedene Eigenschaften über die Geschichte der Donauschwaben und Entre Rios im eigenen Rezept ergänzt. Der Braumeister der Agrária, Alexander Schwarz, erzeugte das festli- che Bier, das nur bei besonderen Gelegenheiten den Mitgliedern und Kunden geschenkt – aber nicht verka uft wird. „Wir brachten ein bisschen von der Geschichte unserer Donau - schwaben hinein, deswegen brauten wir ein Altbier, das sich der Tradition der Alten Heimat anpasst. Gleichzeitig erhält das Bier eine rötliche Farbe, die sich auf die Festlichkeit und Religiosität unseres Volkes, das auch die schwierigsten Zeiten überwand, bezieht“, erläutert Schwarz. Das Wasser stellte der Braumeister nach den chemischen Eigenschaften der Donau her. „Unsere Ge - schichte ist ja innig mit diesem Fluss verbunden”, betont er. „Noch ein Detail ist die Bitterheit, welche für brasilianische Verhältnisse eigentlich sehr hoch ist: wir benutzten 51 BE (Bitter - einheiten), jene Zahl, die sich auf 1951 bezieht, das Jahr, in dem die Donauschwaben nach Brasilien zogen”. Die beiden Hopfensorten des Siedler-Bieres stammen aus der- selben Gegend wie ursprünglich die Donauschwaben: Aus Baden- Württemberg. Eine weitere Kuriosität: insgesamt verwendete Schwarz sieben Malzsorten, dieselbe Zahl an Schifftransporten, mit denen die Donauschwaben von Europa nach Brasilien fuhren. Außerdem wurden Gersten- und Weizenmalz miteinbezogen – zwei Getreide, die mit der landwirtschaftlichen Realität dieses Volkes eng verbunden sind. „Auch erhält das Rezept 15 Platto Stammwürze, so wie jedes Ehepaar 15 Hektar bei der Ansiedlung bekam. Somit können wir unsere Geschichte weitergeben, denn die Leute merken sich diese Zahlen sehr gut und erinnern sich an die Donauschwaben und an Entre Rios”, ergänzt Schwarz. Aus: ENTRE RIOS – Heft April 2015 O DER FUSSBALLER Miroslav Klose setzt sich für die deutsche Minderheit in sei - ner Heimat Polen ein Veranstaltungen in der Branau im Monat April 02. April 2016, Samstag, 17.00 Uhr Jubiläumskonzert: 5 Jahre „Die 9 Branauer Musikanten” Hímesháza/Nimesch, Kulturhaus, Mitwirkende: Die Neun Branauer Musikanten, Blaskapelle aus Wetschesch, Kindertanzgruppe aus Nimesch, Blaskapelle aus Deutschland 22. April 2016, Freitag, Beginn des „Bündel-Projekts” – Landesaktion zur Erinnerung an die Vertreibung Pécs/Fünfkirchen, Valeria Koch Schulzentrum 23. April 2016, Samstag, Landestreffen und Qualifikation der ungarndeutschen Jugendblaskapellen Südungarns Pécsvárad/Petschwar, Kulturhaus 30. April 2016, Samstag, Kleinregionales Chortreffen – Feked, Kulturhaus Miro Klose, hier auf einem Archivbild im Trainingslager in Südtirol (dpa) Dass die Oberschlesier in Polen gute Fußballer hervorbringen, das weiß ein jeder, der Miroslav Klose (Sohn der ehemaligen polni- schen Handballnationalspielerin Barbara Jež und im oberschlesi- schen Oppeln/Opole geboren) und Lukas Podolski (geboren als Łukasz Józef Podolski in Gliwice/Gleiwitz, Polen) kennt. Fußball hat noch heute in Oberschlesien, in dem die Mehrzahl der rund 150 000 Angehörigen der deutschen Minderheit in Polen leben, einen besonderen Stellenwert. Diese Begeisterung für den Sport haben die Verantwortlichen der deutschen Minderheit genutzt, um – unter Schirmherrschaft von Miroslav Klose – in Chronstau/Chrzastowice die erste deutsche Fußballschule in Po - len zu gründen. Mirsolav Klose schickte zur Eröffnung ein von ihm signiertes Trikot. (Fortsetzung auf Seite 30) 29