Markt zu bringen, und gleichzeitig Kunden zu schulen und bestens
zu bedienen”, erklärt Jorge Karl, Präsident der Genossenschaft
Ag rária. „Unsere Partnerfirma Weyermann® hat es ermöglicht
und uns dabei unterstützt”.
Die brasilianische Branche des Spezialbieres spürt ein ständiges
Wachstum. „Man spricht davon, dass jede Woche eine neue Brau -
erei in Brasilien eröffnet, das ist eine große Tendenz. Die junge
Generation ist sehr neugierig auf unterschiedliche Bier kreationen”,
erklärt Sabine Weyermann, Geschäftsführerin des 136-jährigen
Familienbetriebes, der Spezialmalze in 135 Länder vertreibt und seit
2005 eine Partnerschaft mit Agrária pflegt. „Wir sehen die Agrária
mit sehr viel Pioniergeist. Das habt ihr ja seit den 1960er Jahren hier
bewiesen und heute könnt ihr als Pioniere im Kraftbiersektor in
Brasilien auftreten”, fügt Thomas Weyer mann hinzu.
Kunden, die an der Eröffnung teilnahmen, äußerten ihre Zu -
friedenheit mit der Inbetriebnahme einer Versuchsbrauerei. „Die
Kunden forschen immer nach Alternativen, um zu erfahren, was
man alles aus einem bestimmten Malz erzeugen kann. Die
Versuchsbrauerei bietet nun die Gelegenheit, eine Vielfalt an Re -
zepten zu testen, die für den brasilianischen Markt bestimmt
sind”, meint Dorval Campos, Geschäftsführer der Master Brau,
welche die Brauer aus Santa Catarina mit Agrária-Produkten be -
dient.
„Es besteht eine große Nachfrage, denn alle Kunden, mit denen
ich sprach, möchten diese neue Installation schnellstens kennen
lernen”, betont Afonso Landini, Partner der Brauerei Arte Brew,
die Agrária-Malz in Säo Paulo weiterverkauft. „Brasilien benötig-
te so eine Versuchsbrauerei und ich denke, dass diese Initiative
eine Revolution in unserem Markt hervorrufen wird”, fügt er
hinzu.
Während der Eröffnugsfeier schenkte Thomas Kraus-Weyer -
mann der Agrária eine Brauschaufel. Anschließend zapften die
Geschäftsführer der beiden Firmen ein ebenfalls aus Bamberg
geschenktes Bierfass an und brachten gemeinsam, mit dem neuen
Siedler-Bier, einen besonderen Trinkspruch aus. „Wir freuen uns
sehr, dass trotz der 10 000 Kilometer zwischen Entre Rios und
Bamberg, diese Partnerschaft ständig gefördert und verstärkt
wird”, betont Weyermann. „Wir bedanken uns ganz herzlich für
die Geschenke und freuen uns ebenfalls, diese Partnerschaft
erfolgreich weiterführen zu können, jetzt auch mit dieser neuen
Versuchsbrauerei”, fügt Karl hinzu.
Siedler-Bier
Die erste Herstellung der neuen Versuchsbrauerei war das Sied -
ler-Bier, das verschiedene Eigenschaften über die Geschichte der
Donauschwaben und Entre Rios im eigenen Rezept ergänzt. Der
Braumeister der Agrária, Alexander Schwarz, erzeugte das festli-
che Bier, das nur bei besonderen Gelegenheiten den Mitgliedern
und Kunden geschenkt – aber nicht verka uft wird.
„Wir brachten ein bisschen von der Geschichte unserer Donau -
schwaben hinein, deswegen brauten wir ein Altbier, das sich der
Tradition der Alten Heimat anpasst. Gleichzeitig erhält das Bier
eine rötliche Farbe, die sich auf die Festlichkeit und Religiosität
unseres Volkes, das auch die schwierigsten Zeiten überwand,
bezieht“, erläutert Schwarz. Das Wasser stellte der Braumeister
nach den chemischen Eigenschaften der Donau her. „Unsere Ge -
schichte ist ja innig mit diesem Fluss verbunden”, betont er.
„Noch ein Detail ist die Bitterheit, welche für brasilianische
Verhältnisse eigentlich sehr hoch ist: wir benutzten 51 BE (Bitter -
einheiten), jene Zahl, die sich auf 1951 bezieht, das Jahr, in dem
die Donauschwaben nach Brasilien zogen”.
Die beiden Hopfensorten des Siedler-Bieres stammen aus der-
selben Gegend wie ursprünglich die Donauschwaben: Aus Baden-
Württemberg. Eine weitere Kuriosität: insgesamt verwendete
Schwarz sieben Malzsorten, dieselbe Zahl an Schifftransporten,
mit denen die Donauschwaben von Europa nach Brasilien fuhren.
Außerdem wurden Gersten- und Weizenmalz miteinbezogen –
zwei Getreide, die mit der landwirtschaftlichen Realität dieses
Volkes eng verbunden sind. „Auch erhält das Rezept 15 Platto
Stammwürze, so wie jedes Ehepaar 15 Hektar bei der Ansiedlung
bekam. Somit können wir unsere Geschichte weitergeben, denn
die Leute merken sich diese Zahlen sehr gut und erinnern sich an
die Donauschwaben und an Entre Rios”, ergänzt Schwarz.
Aus: ENTRE RIOS – Heft April 2015
O
DER FUSSBALLER
Miroslav Klose setzt sich für die deutsche Minderheit in sei -
ner Heimat Polen ein
Veranstaltungen in der Branau
im Monat April
02. April 2016, Samstag, 17.00 Uhr
Jubiläumskonzert: 5 Jahre „Die 9 Branauer Musikanten”
Hímesháza/Nimesch, Kulturhaus,
Mitwirkende: Die Neun Branauer Musikanten,
Blaskapelle aus Wetschesch, Kindertanzgruppe aus Nimesch,
Blaskapelle aus Deutschland
22. April 2016, Freitag,
Beginn des „Bündel-Projekts” –
Landesaktion zur Erinnerung an die Vertreibung
Pécs/Fünfkirchen, Valeria Koch Schulzentrum
23. April 2016, Samstag,
Landestreffen und Qualifikation der ungarndeutschen
Jugendblaskapellen Südungarns
Pécsvárad/Petschwar, Kulturhaus
30. April 2016, Samstag,
Kleinregionales Chortreffen – Feked, Kulturhaus
Miro Klose, hier auf einem Archivbild im Trainingslager
in Südtirol (dpa)
Dass die Oberschlesier in Polen gute Fußballer hervorbringen, das
weiß ein jeder, der Miroslav Klose (Sohn der ehemaligen polni-
schen Handballnationalspielerin Barbara Jež und im oberschlesi-
schen Oppeln/Opole geboren) und Lukas Podolski (geboren als
Łukasz Józef Podolski in Gliwice/Gleiwitz, Polen) kennt.
Fußball hat noch heute in Oberschlesien, in dem die Mehrzahl
der rund 150 000 Angehörigen der deutschen Minderheit in Polen
leben, einen besonderen Stellenwert. Diese Begeisterung für den
Sport haben die Verantwortlichen der deutschen Minderheit
genutzt, um – unter Schirmherrschaft von Miroslav Klose – in
Chronstau/Chrzastowice die erste deutsche Fußballschule in Po -
len zu gründen. Mirsolav Klose schickte zur Eröffnung ein von
ihm signiertes Trikot.
(Fortsetzung auf Seite 30)
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