higes „ Outfit” bringen bzw. durch das Montieren von Einzelteilen zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen. Es waren meist Rep liken von bedeutenden Modelleuren des 19. Jh.. Aber später auch moderne plastische Arbeiten von zeitgenössischen Künst- lern. Daneben hatte er auch mit der Feinarbeit an historischen Kaminplatten in teilweise großen Formaten zu tun. Kontakt bei diesen Arbeiten mit den Künstlern war natürlich selbstverständlich.
Als Vater mit dieser nicht ganz gewöhnlichen Arbeitszusage auf der Tanya ankam und Mutter diese Neuigkeiten eröffnete, war diese nicht ganz glücklich und immer wieder fragte sie Vater, ob er wohl diesen Anforderungen gerecht werden könnte! Vater war ein technisch begabter Mann. In all seinem Tun war er sehr sorgfältig, ja fast zu penibel und zeigte sich sehr zuversichtlich ob seiner kommenden Tätigkeit.
Fast zeitgleich sollte auch in Hüttlingen eine Einzimmerwoh- nung durch den Wegzug eines sudetendeutschen Paares frei werden. Vater erfuhr davon beim sonntäglichen Kirchgang und suchte die Besitzer, eine Kleinbauern- und Wegwartfamilie auf. Große Freude herrschte bei uns, als Vater mit der Wohnungszusage bei uns auf dem Hof ankam. Endlich sollten wir zu neuen „ Ufern” aufbrechen …
Doch halt, zwei Probleme stellten sich uns noch in den Weg: meine Einschulung Anfang September 1946 in die einklassige Grundschule in Sulzdorf und die schwierigere Übung „ wie sagen wirs unserem Bauern”, dass wir wegziehen wollen, und dass Vater ebenfalls Anfang September bei SHW anfangen sollte. Nun, die Schulfrage war das kleine Problem – in einem weiteren Beitrag möchte ich darüber berichten.
Die „ Kündigung” war da schon etwas schwieriger und Vater und Mutter grübelten eine ganze Zeit darüber, wie sie dies anstellen sollten …
Dann war es endlich doch soweit. Vater fasste sich ein Herz und ging nach dem „ Vesper” nach oben in die Bauernstube. Der Bau- er war zu seinem frisch verheirateten Sohn in die Nachbar ge- meinde gefahren, so dass nur die Bäuerin und zwei ihrer Töchter anwesend waren. Vater sagte ihnen, dass wir kündigen wollten und bereits eine Wohnung in Hüttlingen und er eine Arbeitsstelle bei SHW hätten. Darauf war die Bäuerin absolut nicht vorbereitet und fiel aus allen Wolken, zumal man mit der Arbeit meiner Eltern sehr zufrieden war und auch das Verhältnis zu den Be- sitzern sehr gut war. Nachdem die Bäuerin sich von ihrem Schock erholt hatte, machte sie meinem Vater deutlich, dass wir vom Hof nicht weg dürften, denn wir waren ihnen zugewiesen worden, und das habe seine Gültigkeit. Man muss dazu bemerken, dass auf dem Hofe über die ganze Kriegszeit immer Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Frankreich, Polen, Russland und der Ukraine tätig waren, dabei in ihrer Mobilität absolut eingeschränkt. Der Hofbesitzer musste sämtliche Vorkommnisse betreffend der Fremdarbeiter auf dem Rathaus melden.
Vater ließ sich durch den Standpunkt der Frau nicht beeindrucken und erwiderte: „ Wir sind » freie « Menschen und keine » Gefangenen « und können hingehen, wohin wir wollen …” Das war für die einfache Bauersfrau dann doch zu viel, und sie antwortete meinem Vater: „ Morgen werde ich meinen » studierten « Sohn Josef – Lehrer, und später noch Kollege von mir!! – auf den Hof bitten. Er soll dann entscheiden, ob ihr » frei « seid oder nicht!!” Als Vater diese Nachricht nach unten in unsere „ Wohnwasch- küche” brachte, war Mutter sehr verzagt; sollten sich hier doch noch irgendwelche Hindernisse auftun?? Es war für meine Eltern sicher eine schlaflose Nacht, denn am nächsten Tag sollte die „ Entscheidung” fallen.
Josef M. war in der Teilgemeinde Sulzdorf – dort sollte ich eingeschult werden – Lehrer für die Klassen fünf bis acht. Vater
kannte ihn bereits und begegnete ihm vor dem Mittagessen als er auf den Hof kam. Er blieb zum Essen und danach wurden Vater und Mutter in die Bauernstube gebeten. Dort eröffnete der „ Studierte” seiner Mutter seinen Standpunkt: „ Mutter, diese Leu- te sind » Vertriebene «, sind keine » Gefangenen « und somit frei. Du musst sie ziehen lassen”. Diese Feststellung war dann das Signal zum Abschied von der Tanya.
Nachricht aus der donauschwäbischen Siedlung in Brasilien: Neue Versuchsbrauerei:
Weiterentwicklung des brasilianischen Spezialbiermarktes
Klaus Pettinger
Heute will ich dafür danken was du Gutes mir getan in den vielen langen Jahren, als ich noch ein kleiner Mann.
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Der langjährige Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen der Genossenschaft Agrária und der Partnerfirma Weyermann führte zu einer weiteren Innovation im brasilianischen Biermarkt: Die neue Versuchsbrauerei soll eine noch intensivere Kunden- bindung zu den Kraftbrauern( die handwerklich erzeugtes Bier herstellen) in ganz Brasilien ermöglichen. Die brasilianischen Brauer sind durch ihre Kreativität bei der Herstellung vielfältiger Biersorten bekannt. So erfüllt die neue Installation eine wachsende Nachfrage des Spezialbiersektors, um die verschiedensten Rezepte, mit den zahllosen Malzsorten fachmännisch testen zu können.
Die Eröffnung der Versuchsbrauerei fand am 15. März 2015 in Anwesenheit der Geschäftsführer der Weyermann ®, Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsrates der Agrária, Kunden, Part- ner, Vertreter und der spezialisierten Presse statt. „ Wir finden es sehr, sehr schön, dass die Agrária diese Idee aufgegriffen hat”, be- tont Thomas Kraus-Weyermann, Geschäftsführer der Partnerfir- ma, die sich an der Initiative direkt beteiligte. „ Weyermann hat mit demselben Sinne schon im Jahr 2003 eine solche Versuchs- brauerei installiert und diese Erfahrung haben wir gerne weitergegeben”, fügt er hinzu. Die Mälzerei der Agrária ist die einzige des Landes, die über die gesamte Produktionskette verfügt: von der Forschung zu Gerstensorten, über die technische Beratung, die Aufmerksamkeit und Mühe der Mitglieder bis zur Industria- lisierung des Malzes. Die Versuchsbrauerei ist ein weiterer Fortschritt, der es ermöglicht, Rezept- und Malzteste durchzuführen, um die ständige Erweiterung der gesamten Produkte zu fördern. „ Das erste Ziel ist es, immer bessere Spezialmalze auf den
Zum Muttertag
Für die vielen langen Nächte, die in Sorgen du verbracht, für die vielen, vielen Stunden, die du hast für mich gewacht.
Nicht genug kann ich dir danken, was du hast für mich getan, doch nimm bitte meine Blumen, meiner Liebe Zeichen an.
Anton F. Padua
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