Rat der Deutschen der Ukraine
Das LESEN des Sonntagsblattes weckt das NACHDENKEN
dischen Kongresses, Professor Hartmut Fröschle, Jahrgang 1937, aus Leipzig, deutsch – kanadischer Germanist( Universität To- ronto), Führungsmitglied des Vereins für Deutsche Kulturbe- ziehungen im Ausland, Eduard( Ed) Grünwald, Donauschwaben US, Helmut Loicht, Vorsitzender der Österreichischen Lands- mannschaft, Professor Alfred de Zayas, Schweiz, Jahrgang 1947, Havanna, Völkerrechtler, USA, seit Mai 2012 UN-Sonder- berichterstatter für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung, im Vorstand des Zentrums gegen Vertreibungen. Die Jahreshauptversammlung der DWA im Jahre 2015 soll im Gründungsort Washington stattfinden.
In Vorträgen und Publikationen sowie in der Wiener Erklärung vom 29. November 2005 wenden sich die Vertreter der DWA gegen die These von der Kollektivschuld der Deutschen und deren Diskrimi- nierung in einigen Ländern. Insbesondere verurteilen sie die Vertrei- bung der Deutschen aus den Ostgebieten und den Ländern Ost- europas als ungesühnte alliierte Kriegsver brechen. Außerdem fordert die DWA die Rehabilitierung und Entschädigung der in Nord- und Südamerika während der beiden Weltkriege zu Unrecht internierten Deutschen. Dazu richtete die DWA am 30. April 2009 eigens eine Aufforderung an Präsident Barack Obama. In weiteren Erklärungen setzt sich die DWA für die Pflege des deutschen Kulturerbes und insbesondere der deutschen Sprache und eine „ objektive” Darstellung der Geschichte im Unterricht und in den Medien des jeweiligen Lan- des der Diaspora ein.
Deutsche Minderheit in Ukraine
In der FUEV vertreten seit 2004.
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Am Anfang des Zweiten Weltkrieges lebten auf dem Territorium der modernen Ukraine ungefähr 880 000 Deutsche. Während der Kriegszeiten wurden sie alle Opfer einer erzwungenen Migration. Zuerst wurde 1940 laut dem sowjetisch-deutschen Vertrag die überwiegende Mehrheit der Deutschen der Bukowina( d. i. das heutige Gebiet Tschernowzy) nach Deutschland umgesiedelt. Danach wurden ab August 1941 etwa 450 000 Deutsche, die in östlichen und südlichen Gebieten der Ukraine lebten, deportiert( die meisten nach Kasachstan). 35 – 37 % von denen sind in den nächsten Jahren vor Hunger, Kälte und an den Folgen der schweren Arbeit in der sog. „ Trudarmee”, in den Konzentrationslagern, in den Gefängnissen umgekommen.
Vom Oktober 1941 bis Ende 1943 wurden fast 350 000 Deutsche( in erster Linie die Deutschen aus dem westlichen und zentralen Teil der heutigen Ukraine) in deutsche Gebiete evakuiert. 1945 – 1947 etwa wurden etwa 300 000 von diesen Personen in der UdSSR repatriiert und auf spezielle Siedlungen verteilt. Das ad- mi nistrative Verbot einer Ansiedlung in den Ortschaften, in denen sie vor dem Weltkrieg lebten, wurde – was die Deutschen anbelangt – erst am 03.11.1972 aufgehoben. Laut der letzten sowjetischen Volkszählung wohnten 37 849 Deutsche in der Ukraine.
Am 24. August 1991, nach dem Zerfall der UdSSR, wurde die unabhängige Republik Ukraine mit einer Gesamtbevölke- rungszahl von 52 Millionen gebildet. Die Deutschen bildeten in jener Periode 0,1 % der Bevölkerung. Laut der letzten Volkszäh- lung 2001 verringerte sich die Bevölkerung der Ukraine im Vergleich mit dem Jahr 1991 aus wirtschaftlichen, demographischen, rechtlichen u. a. Gründen auf 48,2 Mio. Personen und die Zahl die Deutschen der Ukraine sank auf 33 302 Personen. Die Deutschen haben sich ungleichmäßig in allen 27 administrativ-territorialen Einheiten der heutigen Ukraine angesiedelt. Ihre größte Gruppe( 14 %) wohnt im Gebiet Donezk. In Nachbar- gebieten der Süd-Ost Ukraine( Dnepropetrowsk, Saporoshje, Char kow und Lugansk) leben 27 % der Deutschen. Ungefähr 24,8 % der deutschen Bevölkerung lebt in der südlichen Ukraine( die autonome Republik Krim, die Odessa-, Nikolaeweren und Chersonischen Gebiete sind hier zu erwähnen). Die Angehörige der deutschen Minderheit in der Ukraine, die traditionell als Schwarzmeerdeutschen bezeichnet werden, bilden somit 65,8 % der Anzahl der ganzen deutschen Minderheit des Landes.
Im Westen, im Gebiet Transkarpatien wohnen 10,8 % der Deutschen der Ukraine, im Norden – in der Stadt Kiew und Gebiet Kiew – 5,6 %. In den anderen 14 administrativ-territorialen Einheiten sind 17,8 % der deutschen Bevölkerung der Ukraine angesiedelt.
Nach der Volkszählung 1989 haben 6,2 % der Deutschen in der Ukraine als Muttersprache Deutsch angegeben. Die Daten der Volkszählung 2001 haben gezeigt, dass ihre Anzahl bis auf 12,2 % stieg. Gleichzeitig im Jahre 2001 gaben 64,7 % der Deutschen in der Ukraine die deutsche Sprache als ihre zweite Muttersprache an( als erste Muttersprache wurde die russische Sprache angegeben). 22,1 % der Deutschen in der Ukraine haben als Erstsprache die ukrainische Sprache und als Zweitsprache die deutsche Sprache angeführt.
Die Deutschen sind eine der Ethnien in der Ukraine, die auf Grund ihrer nationalen Zugehörigkeit unterdrückt wurden und bis jetzt nicht vollständig rehabilitiert sind. Auf der anderen Seite muss betont werden, dass die Deutschen offiziell als eine nationale Minderheit anerkannt werden. Ihre Gemeinschaft fällt unter die Wirksamkeit des Gesetzes „ Über die nationalen Minderheiten der Ukraine” vom 25. Juni 1992.
Laut dem Stand 01. 12. 2007 wurden in der Ukraine mehr als 130 deutsche gesellschaftliche Organisationen offiziell registriert. Die größte Organisation stellt der Rat der Deutschen in der Ukraine dar. http:// deutsche. in. ua / de / cms / germans _ in _ ukraine. html
Rat der Deutschen der Ukraine
In der Ukraine leben mehr als 33 000 Vertreter der deutschen Minderheit.
Der Rat der Deutschen der Ukraine ist das koordinierende Hauptorgan, das die Interessen der Deutschen in der Ukraine vertritt.
Tätigkeitsgebiete:
• Kultur, Bildung, deutsche Sprache
• Soziale Projekte
• Wirtschaftliche Beziehungen
• Partnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine
• Jugendarbeit und Jugendaustausch In mehr als 68 ukrainischen Städten und Dörfern befinden sich deutsche Kulturzentren, sog. Begegnungszentren( BZ), wo die deutsche Sprache und Geschichte unterrichtet werden. In diesen Zentren finden auch Zirkel für dekorative Kunst, Theater, Tänze und Gesang statt. Die Programmtätigkeit der Deutschen der Ukraine wird durch den Wohltätigkeitsfonds » Gesellschaft für Entwicklung « Odessa / GIZ im Rahmen der Förderung durch die deutsche Bundesregierung zugunsten der deutschen Minderheit in der Ukraine unterstützt.
Weitere Informationen: www. deutsche. in. ua
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